Mönchengladbach Nachts im Museum Abteiberg

Mönchengladbach · Bei der Sparda-Nacht gab es Lesungen für die Kleinen, persische Spezialitäten und Führungen durch die Ausstellung "Open Dress". Theaterintendant Michael Grosse und Museumsleiterin Susanne Titz nahmen sich viel Zeit für die Gäste.

 Ein großer Teil des Programms waren Lesungen. So gab es für Kinder einen Krimi, der im Museum spielt. Zudem las Autorin Andrea Ring aus ihrem ausgezeichneten Roman "Parkour".

Ein großer Teil des Programms waren Lesungen. So gab es für Kinder einen Krimi, der im Museum spielt. Zudem las Autorin Andrea Ring aus ihrem ausgezeichneten Roman "Parkour".

Foto: Ilgner

Reichlich Zeit zur Kunsterkundung bei freiem Eintritt bot die Sparda-Nacht im Museum Abteiberg. Im Stundentakt wurde ein Programm angeboten, das für alle Altersgruppen von sechs Jahren an aufwärts etwas zu bieten hatte. Ermöglicht hatte dies die Stiftung der Sparda-Bank West.

"Die Sparda-Stiftung hat die aktuelle Ausstellung und diesen Abend gefördert und wird noch einen weiteren im Januar unterstützen, um die besondere Atmosphäre des Museums am Abend zu bieten", erzählte Museumsleiterin Susanne Titz offensichtlich zufrieden mit der guten Resonanz: Erfreulich viele Besucher hatten sich anlocken lassen und genossen während der kleinen Pausen im Museumscafé persische Spezialitäten.

Das Programm startete mit einer Lesung für die Jüngsten: Der eigens aufs Haus zugeschnittene Krimi "Montags im Museum" bot ihnen nicht nur Spannung, sondern auch jede Menge Informationen zu den ausgestellten Kunstwerken. Andrea Rings´ Lesung aus ihrem mit dem Jugendliteraturpreis "Der Goldene Pick 2013" ausgezeichnete Roman "Parkour" richtete sich an die Altersgruppe von 11 bis 15 Jahren.

Besonders großen Zulauf fand die Führung durch die Ausstellung "Open Dress" - von Susanne Titz und Michael Grosse, dem Generalintendanten der Theater Mönchengladbach und Krefeld, im anregenden Dialog gestaltet. Den Impuls für die spartenübergreifende Kommentierung gaben der Titel "Open Dress" sowie die Benennung der gestaffelten Ausstellungsphasen nach Probenbegriffen. Der Begriff "Open Dress" steht im Englischen für Generalprobe.

Vorab berichtete Titz von dem Problem, dass Künstler durch Kuratoren und den Druck in Gemeinschaftsausstellungen oft keine "offene Situation" vorfänden. Im Abteiberg-Museum habe man dies mit der Künstlerin Nairy Baghramian debattiert und ihr die Ausstellung gegeben, wo sie alles entscheiden könne. Baghramian lud die drei Künstlerkollegen Lutz Bacher, Lukas Duwenhögger und Danh Vo dazu ein. "Sie sehen die erste Fassung der Ausstellung. Wir nennen sie Stellprobe", sagte Titz vor Duwenhöggers figurativen Bilder, die Inszenierungen gleichen.

Grosse fühlte sich hier an die Studienzeit erinnert. Da habe er unter dem Eindruck von figurativen Gemälden Situationen nachstellen müssen. Denn als Regisseur müsse man sich immer fragen, ob alles gut arrangiert sei. "Nachstellen von Bilder - das ist alles erstes Semester", kommentierte der Intendant schmunzelnd.

Er ließ sich nicht nur auf die Gemälde im Museum ein, sondern erzählte auch vom stets wiederkehrenden und starken Gefühl der Hilflosigkeit des Schauspielers beim Einstieg in eine neue Rolle und von der großen Bedeutung des Vertrauensverhältnisses zwischen Regisseur und Darsteller.

(anw)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort