Mönchengladbach Nach Herzinfarkt zur wohnortnahen Reha

Mönchengladbach · Der ambulante Bereich des Herzparks im Hardter Wald ist bereits in Betrieb. Bald startet auch die stationäre Versorgung.

 Die Fassade des Hauptgebäudes der früheren Hardterwaldklinik ist noch komplett mit Wetterschutzfolie verpackt. Anfang April soll der stationäre Bereich des neuen Herzparks in vollem Umfang nutzbar sein.

Die Fassade des Hauptgebäudes der früheren Hardterwaldklinik ist noch komplett mit Wetterschutzfolie verpackt. Anfang April soll der stationäre Bereich des neuen Herzparks in vollem Umfang nutzbar sein.

Foto: Hans-Peter Reichartz

Noch ist der Umbau der ehemaligen Hardterwaldklinik zu einem leistungsfähigen, modernen kardiologischen Rehazentrum in vollem Gange. Davon kündet dem Besucher das eingerüstete Hauptgebäude, dessen Fassade komplett mit Wetterschutzfolie verpackt ist. Auf dem Gelände betreibt die Eifelhöhen-Klinik AG seit rund zehn Monaten eine Spezialklinik, die sich auf die Rehabilitation von Menschen mit Herzerkrankungen versteht.

Der ambulante Bereich hat im Frühjahr des vergangenen Jahres den Betrieb aufgenommen. Derzeit stehen 40 Plätze zur Verfügung. Geplant ist nun, in einigen Wochen auch den größeren stationären Funktionsbereich zu eröffnen. Als Termin nennt Projektleiter Rüdiger Pfeifer auf Anfrage Anfang April.

In dem entstehenden "Herzpark Mönchengladbach" sollen nicht allein Reha-Patienten versorgt werden, auch auf Prävention legt das in Bonn beheimatete Unternehmen großen Wert: "Prävention ist eine zentrale Säule unseres Konzepts" betont Dr. Markus-Michael Küthmann, Vorstand der Eifelhöhen-Klinik AG. Dazu gehört die Anlage einer Laufstrecke, die engmaschig mit medizinischen Meldeeinrichtungen ausgerüstet werden soll. Wer als Freizeitsportler seinen Leistungsstand überprüfen will, soll alsbald im Hardter Wald auch zum Beispiel Laktat-Tests vornehmen lassen können. "Wir wollen uns für die Stadt und ihre Bürger öffnen", erklärt Küthmann.

Ein qualifiziertes Team aus Ärzten, Physiotherapeuten, Sportwissenschaftlern, Psychologen, Ernährungsberatern und Pflegekräften steht für die Betreuung der Patienten zur Verfügung. Ein Bewegungsbad gehört zum Raumangebot ebenso wie Räume für Sport- und Bewegungstherapie mit Ergometer-Training. Chefarzt ist der Kardiologe und Internist Dr. Klaus Seidel.

Früher mussten Patienten nach einem Herzinfarkt oder nach einer Bypass-Operation oft weit weg reisen, um an der See oder in den Bergen eine Reha-Maßnahme anzutreten. "Das war einmal", weiß Wilfried Jacobs. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland/Hamburg hatte vor seinem ruhestandsbedingten Ausscheiden bei der Krankenkasse das Konzept für den neuen Gladbacher Herzpark mitbegleitet.

Die AOK wird bei dem neuen Projekt eines "Herznetzes" in Zusammenarbeit mit der Deutschen Herzstiftung sogar Geld in die Hand nehmen. "Die Krankenkasse übernimmt dafür die Kosten, die Patienten müssen allerdings einen Eigenanteil tragen", erklärt Projektleiter Rüdiger Pfeifer. Dafür sind 100 stationäre Behandlungsplätze geplant.

Insgesamt sollen auf dem 23 Hektar großen Gelände bis zu 250 Arbeitsplätze entstehen. Und selbstverständlich gilt ein hohes Qualitätsethos, wie die Klinikleitung hervorhebt. "Alle Mitarbeiter haben sich verpflichtet, so zu handeln, wie sie selbst behandelt werden möchten", steht im Prospekt des Herzparks, der auch im Internet abgerufen werden kann. Die Adresse: www.herzpark-mg.de.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort