Mönchengladbach Nach Hausbrand: Familie Jacob sagt allen Helfern danke

Mönchengladbach · Das Ehepaar mit drei Kindern hatte fast alles verloren. Jetzt leben sie in Schelsen - dank der Hilfe von Feuerwehrleuten und Spendern.

 Die Feuerwehrleute freuen sich mit Familie Jacob (Bildmitte), die nach dem Brand ihr Leben wieder ordnen konnte.

Die Feuerwehrleute freuen sich mit Familie Jacob (Bildmitte), die nach dem Brand ihr Leben wieder ordnen konnte.

Foto: FFG

Der 10. April war ein Schicksalstag für Familie Jacob. Denn an diesem Tag verlor sie ihr Dach über dem Kopf. Das Ehepaar und die drei Kinder lagen noch im Bett, als aus ungeklärter Ursache in ihrem Einfamilienhaus an der Trimpelshütter Straße ein Feuer ausbrach. Binnen kürzester Zeit breiteten sich die Flammen im gesamten Gebäude aus. Der siebenjährige Sohn warnte alle, und so konnten die Familienmitglieder in letzter Minute ins Freie rennen. Ihr Leben konnten sie retten, ihr Haus und alles, was sich darin befand, aber verbrannte.

Die Retter der Freiweilligen Feuerwehr Giesenkirchen, die zum Brandort gerufen wurden, kannten die Adresse nur zu gut. Dort wohnte nämlich einer von ihnen, Familienvater Fabian Jacob, der auch Freiwilliger Feuerwehrmann in Giesenkirchen ist. "Was dann folgte, war und ist immer noch kaum zu fassen", berichtet Kamerad Rene Feldmann. Binnen kürzester Zeit habe sich die Nachricht in den sozialen Netzwerken verbreitet. Alle wollten die Familie unterstützen. Damit die angekündigte Hilfswelle nicht planlos anrollte, übernahm Feuerwehrmann Rene Feldmann zusammen mit seinen Kameraden Alexander Odenthal und Carsten Fleck die Koordination. Hierzu wurde kurzerhand eine Spendenhotline eingerichtet. Der Stadtfeuerwehrverband stellte kurzerhand ein Konto bereit, auf dem Geldspenden eingehen konnten. In den zwei Tagen nach dem Brand stand das Telefon nicht still. Wie Rene Feldmann berichtet, gingen binnen 48 Stunden über 3.500 Anrufe, Kurznachrichten und Emails ein.

Dafür möchte sich die Familie Jacob sowie die Freiwillige Feuerwehr Giesenkirchen bei allen Bürgerinnen und Bürgern sowie bei allen Feuerwehren von Herzen bedanken. Neben den Sachspenden kam ebenso ein erstaunlicher Spendenbetrag von über 7.000 Euro zusammen, welcher der Familie Jacob nach und nach ausgezahlt wurde. Eine weitere Aktion, mit der keiner gerechnet hat, stellte die Freiwillige Feuerwehr Odenkirchen auf die Beine. Ludwig Förster, Kamerad der Einheit Odenkirchen sowie Pächter und Betreiber der Lokalität "Irish Pub" auf der Bahnhofstraße in Rheydt, und seine Frau zögerten nicht lange, rechneten mit dem weiteren Initiator Petrick Petersen kurz mit spitzem Bleistift und präsentierten dann ein Konzept für eine Charityveranstaltung. Dieses sollte die Gäste des Irish Pub kulinarisch mit Gegrilltem verwöhnen. Der Erlös aus dem Verkauf von "Pulled Pork-Burgern" und Würsten sowie ein Teil der Erlöse aus den Getränken wurden an die Familie Jacob gespendet. Hier kamen noch einmal 825 Euro zusammen. "Es hat einfach gezeigt, dass es auch in dieser schweren Zeit, in der wir leben, noch Solidarität gibt und die Menschen zusammen halten", sagt Josef Odenkirchen, Einheitsführer der Freiwilligen Feuerwehr Giesenkirchen. Auch er bedankt sich "von ganzem Herzen bei allen Spenden und Helfern, die unserem Kamerad und seiner Familie zur Seite standen". Die Familie Jacob konnte vor kurzem eine neue Wohnung in Schelsen beziehen und ihr Leben wieder ordnen. Was fehlt, sind Erinnerungsstücke, die dem Feuer zum Opfer fielen.

Übrigens: Aus dem Überschuss der Spenden für Familie Jacob konnte noch weiteren Brandopfern geholfen werden. Denn wenig später brach ein Feuer am Konstantinplatz aus. Nun ist die Spendenaktion aber endgültig abgeschlossen. Rene Feldmann: "Das war alles sehr aufwendig, und wir können leider nicht allen helfen."

(RP)
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