Mönchengladbach Nach dem Sturm: Weitere Bäume stürzten um

Mönchengladbach · Erst in vier Wochen wird eine eindeutige Schadenbilanz vorliegen. Friedhöfe sind wieder geöffnet.

In Rheydt krachten gestern Teile einer Kastanie auf die Hauptstraße, an der Forststraße musste die Feuerwehr am Dienstagabend einen Baum vorsorglich fällen. Und es gab noch weitere Einsätze, weil das Unwetter von Montag über Mönchengladbach immer noch Folgen hat. Die Aufräumarbeiten nach dem Orkan gehen weiter, und werden wohl auch noch länger andauern. An der Forststraße hatte ein Blitzschlag einen circa 15 Meter hohen Baum gespalten. Der Baum blieb stehen, trotzdem blieb die Situation brenzlig. Hätten sich die Wetterwarnungen bewahrheitet, wäre erneut ein ähnlich starker Sturm aufgekommen, wäre der Baum möglicherweise auf einen öffentlichen Spielplatz gefallen. Die Feuerwehr holzte ihn vorsorglich ab. Für den Zeitraum der Fällarbeiten wurde die Forststraße in Höhe der Heger Straße und der Einmündung Pongser Straße vollständig gesperrt. Ein Bus der NEW musste umgeleitet werden.

Die Gefahr umstürzender Bäume und herabfallender Äste besteht nach Auskunft von Feuerwehrsprecher Frank Nießen weiterhin. Viele Bäume und Äste seien durch den Sturm vom Montag angeknackst. Außerdem habe der Regen das Erdreich aufgeweicht, so dass manche Bäume schneller umstürzen könnten. So sollten Park- und Waldbesucher weiter aufpassen.

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Die Friedhöfe in der Stadt sind ab heute wieder geöffnet. Derzeit erfolgen zwar noch einige Aufräumarbeiten, aber ein Großteil der Hauptwege ist wieder für Besucher frei. Bis Dienstagabend registrierte die städtische Abteilung Grünpflege und kommunaler Forst insgesamt 150 umgestürzte Bäume auf den Friedhöfen und in öffentlichen Parkanlagen. Allein auf dem Hauptfriedhof an der Viersener Straße wurden 50 Bäume beschädigt, wie Siegbert Spormann vom Grünflächenamt hier im Video erklärt.

Bei der Stadt geht man davon aus, dass sich die Zahl noch auf das Drei- bis Vierfache erhöht, wenn die Kontrollen in vier Wochen abgeschlossen sind. "Der Schaden ist enorm. Das kommt schon in die Nähe von Kyrill", sagt Stadtsprecher Wolfgang Speen. Die Baumkontrolleure hatten nach dem Orkan am Montag zunächst schwerpunktmäßig die Bäume im Bereich von Schulen und Kindertagesstätten gesichtet. Insgesamt müssen rund 100 000 Bäume auf dem Stadtgebiet kontrolliert werden. Das dauert.

Das sind die Sturmschäden in Mönchengladbach
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Foto: Theo Titz

In anderen Städten richtete der Sturm allerdings noch mehr Schaden an. Zahlreiche Hilfskräfte aus Mönchengladbach unterstützen in Düsseldorf, Essen und Neuss die Aufräumarbeiten. Vier THW-Einsatztruppen aus Mönchengladbach reisten in der Nacht von Montag auf Dienstag nach Düsseldorf. Die Arbeitgeber der Kräfte wurden noch in der Nacht per Fax informiert. Die Einsatzhundertschaft der Mönchengladbacher Polizei wurde auf der Rückreise von einer Kölner Großveranstaltung nach Düsseldorf umgeleitet, wo etliche Gefahrenstellen gesichert werden mussten. Und Mönchengladbacher Feuerwehrleute halfen gestern in Essen.

(RP)
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