Mönchengladbach Nach Auszeit beruflich wieder durchstarten

Mönchengladbach · Die Santander-Bank will mit einem Senior-Trainee-Programm hoch qualifizierte Wiedereinsteigerinnen ansprechen.

Vielleicht gab es noch nicht einmal den Begriff Diversity Komitee, als vor einigen Jahren hoch qualifizierte Fachkräfte entschieden, eine Auszeit vom Job zu nehmen. Meist treffen Frauen eine solche Entscheidung aus familiären Gründen und der Wiedereinstieg in adäquater Position ist nicht einfach. Weil es aber inzwischen nicht nur den Begriff, sondern auch die Einrichtung des Diversitiy Komitees gibt, soll - zumindest bei der Santander Consumer Bank - in Zukunft die Rückkehr von Akademikerinnen mit Berufserfahrung glatter gehen. Die Bank bietet ein Senior Trainee Programm an. Damit will man Frauen in Führungspositionen fördern und Fachkräfte gewinnen, die man sonst nicht erreicht.

"Wir orientieren uns mit diesem Programm an unserem normalen Traineeprogramm", erklärt Thomas Sürth, Bereichsleiter Personal bei der Santander Consumer Bank. 32 Traineeplätze für junge Leute gibt es, vier für Senior Trainees sollen nun dazu kommen. Voraussetzung zur Teilnahme am Senior Programm sind eine akademische Ausbildung mit wirtschaftlichem Hintergrund, mehrjährige Berufserfahrung und eine mindestens fünf Jahre andauernde berufliche Auszeit. Eine vorherige Tätigkeit in einer Bank ist ausdrücklich nicht erforderlich. "Wir wenden uns mit diesem Programm an eine bislang eher vernachlässigte Gruppe und bieten hoch qualifizierten Menschen die Möglichkeit, beruflich wieder durchzustarten", sagt Sürth. Das Programm wendet sich an Frauen und Männer, die längere Zeit beruflich pausiert haben. Während des 18-monatigen Programms durchlaufen die Senior Trainees vier Stationen im Unternehmen. Fachbereiche, in die Trainees hinein schnuppern, können Marketing, Risikokontrolle oder Personalwesen sein. "Wir können uns Juristen als Bewerber genauso vorstellen wie Mathematiker oder Betriebswirte." Susanne Feldges, Teamleiterin Fachkräftesicherung der Wirtschaftsförderung Mönchengladbach, ist sicher, dass es eine größere Gruppe potenzieller Interessenten gibt. "Das Problem ist bekannt", sagt Feldges. "Die Frauen sind hoch qualifiziert, nach der Pause aber nicht mehr qualifiziert genug, weil der Wandel in der Berufswelt so rasant ist." Und mit der Digitalisierung geht es noch mal eine Umdrehung schneller.

(RP)
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