Wissenschaftliche Mitmachstudie in Mönchengladbach Nabu ruft zur „Stunde der Wintervögel“ auf

Mönchengladbach · Vom 6. bis zum 9. Januar sind die Mönchengladbacher aufgefordert, im Park oder Garten die heimischen Vögel zu zählen. So funktioniert die Teilnahme.

 Der Haussperling, auch „Spatz“ oder „Mösch“ genannt, war 2021 die in Mönchengladbach häufigst gezählte Vogelart.

Der Haussperling, auch „Spatz“ oder „Mösch“ genannt, war 2021 die in Mönchengladbach häufigst gezählte Vogelart.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Welche Vögel treiben sich in den Gärten und Parks der Stadt herum? Und können mehr oder weniger Arten und Exemplare beobachtet werden? Diesen Fragen gehen jetzt wieder Hunderttausende Menschen nach. Denn der Naturschutzbund (Nabu) ruft zusammen mit dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) zur nach eigenen Angaben größten wissenschaftlichen Mitmachaktion Deutschlands auf – zur „Stunde der Wintervögel“. Vom 6. bis zum 9. Januar sind Naturfreunde aufgefordert, für eine Stunde lang Vögel zu zählen und das Ergebnis dem Nabu zu melden.

In Mönchengladbach gibt es etwa 20 Vogelarten, die man häufig, 20, die man regelmäßig, und weitere 20, die man in Ausnahmefällen beobachten kann, sagt Ludwig Winkens, Ornithologe und Mitglied im Nabu in Mönchengladbach. Über das gesamte Jahr verteilt bekommen Experten wie er bis zu 120 Vogelarten in der Vitusstadt zu Gesicht. Viele davon seien dort aber nicht heimisch und daher nur in besonderen Situationen – zum Beispiel, wenn der Kranich als Durchzügler eine Rast einlegt – zu beobachten. Um diese Arten geht es aber auch nicht bei der Aktion, betont Winkens: „Das Zählen dient dazu, Tendenzen in den Beständen festzustellen.“ So können Jahr für Jahr Veränderungen in der Vogelwelt lokal, aber auch für Deutschland verzeichnet werden.

2021 haben laut Nabu mehr als 500 Vogelfreunde in Mönchengladbach an der Aktion teilgenommen – mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. 2020 waren es 222. Die Hürde zur Teilnahme ist denkbar niedrig, sagt Winkens: „Es ist nicht zwingend notwendig, dass man hundertprozentig sattelfest ist.“ Die zehn bis 20 häufigsten Arten sind auch jene, die man kennt: der Haussperling (auch „Mösch“ oder „Spatz“ genannt), die Blau- und die Kohlmeisen, Dohlen, Elstern, Amseln, Ringeltauben, Rotkehlchen und die Finkenarten. Mit etwas Vorkenntnis und den entsprechenden Hilfsmitteln – der Nabu stellt Zählhilfen zum Ausdrucken bereit und bietet eine umfangreiche App (namens „Vogelwelt“) kostenlos zum Download an – könne jeder Interessierte teilnehmen.

 Die Blaumeise gehört zu den heimischen Vogelarten, die sogar Laien problemlos erkennen können.

Die Blaumeise gehört zu den heimischen Vogelarten, die sogar Laien problemlos erkennen können.

Foto: dpa-tmn/Patrick Pleul

Winkens würde sich freuen, wenn die Teilnehmer sich für die Zählungen auch in den Park begeben würden. Denn nur die wenigsten Gärten sind naturnah gestaltet. Oft fehlt es den Fluchttieren an geeigneten Verstecken, so dass sie lieber woanders verweilen, sagt Winkens. Und die Leute müssten sich bewusst werden, dass man auch bei der Futterwahl recherchieren und das passende Futter auslegen sollte: „Gegen ganzjähriges Zufüttern ist nichts zu sagen. Es muss aber richtig gemacht werden“, mahnt der Ornithologe.

Wer bei der „Stunde der Wintervögel“ mitmachen möchte, beobachtet eine Stunde lang die Vögel im Garten, auf dem Balkon oder im Park und meldet die Ergebnisse dem Nabu. Vom ruhigen Beobachtungsplatz aus wird von jeder Art die höchste Anzahl Vögel notiert, die in der Zeit gleichzeitig zu sehen ist. Eine ausführliche Anleitung hat der Nabu auf seiner Internetseite veröffentlicht.

Die Beobachtungen können per App („Vogelwelt“) oder online unter www.nabu.de/onlinemeldung bis zum 17. Januar gemeldet werden. Am 8. und 9. Januar ist die Meldung zudem jeweils von 10 bis 18 Uhr telefonisch unter 0800 1157 115 möglich. Auch ist das melden per Post mittels Meldebogen möglich:

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