Mönchengladbach Museumsverein will junge Leute locken

Mönchengladbach · Der Vorstand hat eine Ideenschmiede gegründet. Die Aufgabe: Durch geeignete Maßnahmen und neue Veranstaltungen sollen sich junge Menschen für das Museum Abteiberg interessieren, die es bisher als elitären Elfenbeinturm scheuen.

 Uwe Hillekamp, Carsten Christmann und Christian Krausch auf einem der Balkone des Museums Abteiberg.

Uwe Hillekamp, Carsten Christmann und Christian Krausch auf einem der Balkone des Museums Abteiberg.

Foto: Jörg Knappe

Im vergangenen Jahr hat sich der Vorstand verjüngt. Das ist ein erster Schritt. Dr. Carsten Christmann ist seitdem der Vorsitzende des Museumsvereins, sein Stellvertreter ist Uwe Hillekamp. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Museumsvereins, Dr. Christian Krausch, stellten sie gestern ihre Vorstellungen für die Zukunft vor. Vor allem wollen sie Menschen, die Scheu haben, ins Museum zu kommen, überzeugen. "Besonders die jungen Leute", sagen die drei Männer. Deshalb haben sie einen Arbeitskreis gegründet, der sich genau mit dieser Frage beschäftigt.

Welche Auswirkungen es haben kann, wenn man in der Jugend an Kunst und Kultur herangeführt wird, zeigen ihre eigenen Beispiele. Alle drei sind seit früher Jugend mit dem Museum verbunden. Carsten Christmanns Mutter war viele Jahre stellvertretende Museumsvereinsvorsitzende, Uwe Hillekamp wurde wegen seiner Bewunderung für die Architektur Hans Holleins selbst Architekt, und Christian Krauschs Großonkel Karl Heinemann leitete einst den Museumsverein. "Wir leben in dieser Stadt und wollen Verantwortung übernehmen - in unserem Fall für das Museum Abteiberg", sagte Carsten Christmann.

Vornehmste Aufgabe des Vereins ist selbstverständlich die Unterstützung des Museums. Einmal im Jahr entscheidet der Förderkreis des Museumsvereins gemeinsam mit Museumsdirektorin Susanne Titz über den Ankauf eines Werkes für die Sammlung. In den vergangenen 20 Jahren wurden so insgesamt etwa 950.000 Euro für Ankäufe zur Verfügung gestellt. Darin enthalten sind 370.000 Euro des Förderkreises. "Wir würden uns freuen, wenn mehr Gladbacher Unternehmen dem Förderkreis beitreten würden", sagt Christmann. "Die Mitglieder können durch ihre Zuwendungen viel Gutes bewirken."

Aber abgesehen von der finanziellen Unterstützung des Museums will der Vorstand das Museum stärker ins städtische und gesellschaftliche Bewusstsein holen. Das soll durch die Beteiligung von Studenten, Gruppen und kulturell interessierten Menschen geschehen. "Die neue Verbindung zwischen dem zentralen Sonnehausplatz, auf dem demnächst die Esel von Rita McBride stehen werden über den Jonas Park hin zum Museum Abteiberg wird dabei eine Rolle spielen", sagt Carsten Christmann. (Siehe dazu Artikel unten.) Aktionen wie "Der ahnungslose Traum vom Park" habe bereits einen neuen Fokus auf das Museum ermöglicht. "Auch das Café mit Außenterrasse, das vis-à-vis des Museums entsteht, wird ein Magnet werden, ist sich Christian Krausch sicher. Auch bei der Belebung der Oberstadt will man sich beteiligen.

Ein konkretes Crowdfunding-Projekt ist in Vorbereitung. Es nennt sich "Jungbrunnen für das Museum Abteiberg" und entstammt dem kreativen Kopf von Norbert Krause. Der Künstler will damit vor allem junge Menschen ansprechen. "Aber konkret kennen wir seine Planung noch nicht", sagt Geschäftsführer Christian Krausch.

Dass der Museumsverein neue Wege gehen will, zeigt seine erstmalige Beteiligung am Greta-Markt auf dem Schillerplatz. Der findet am Sonntag, 3. Juli, statt, und dort soll ein kreativer Infostand mit Basteltisch für Kinder auf den Verein und das Museum Abteiberg aufmerksam machen.

(RP)
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