Mönchengladbach Müllgebühren sinken 2015 um mehr als 10 Prozent

Mönchengladbach · Wer eine 35 Liter-Tonne hat, wird laut SPD bis zu 40 Euro pro Jahr weniger bezahlen. Beim Müll steht alles auf dem Prüfstand – auch die Tonnengröße.

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Wer eine 35 Liter-Tonne hat, wird laut SPD bis zu 40 Euro pro Jahr weniger bezahlen. Beim Müll steht alles auf dem Prüfstand — auch die Tonnengröße.

Welche konkreten Folgen es für die Mönchengladbacher hat, wenn ihr Müll künftig nicht mehr in Krefeld verbrannt wird, haben am Montag, 3. Dezember, die Spitzen von SPD, FDP und Grünen vorgerechnet. "Konservativ betrachtet gehe ich davon aus, dass die Bürger für eine 35 Liter-Tonne 36 Euro pro Jahr sparen. Und das ist schon das Minimum an Ersparnis", sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Lothar Beine. Fest steht, dass die Müllgebühren 2013 steigen, und 2014 je nach Entwicklung von Energiepreisen und Lohnerhöhungen wohl auch. Erst 2015 greift die Änderung, die der Rat in zwei Wochen beschließen wird. Dann wird die Stadt weniger als bisher für die Müllverbrennung zahlen. Unklar ist noch an wen und wie viel weniger. Denn erst muss der Auftrag, den Gladbacher Müll zu verbrennen, europaweit ausgeschrieben werden. Welcher Preis dabei herauskommt, weiß noch niemand.

Eines jedenfalls scheint klar: Er wird deutlich günstiger sein als der, den die Krefelder zuletzt angeboten haben. "Es kann nicht sein, dass die Mönchengladbacher Gebührenzahler die Krefelder Müllverbrennungsanlage subventionieren", sagte Karl Sasserath (Grüne). Zu Marktpreisen komme man nur über eine öffentliche Ausschreibung. Dr. Anno Jansen-Winkeln erklärte: "Das ist ein Grund zu feiern. Wir haben den Knoten durchgeschlagen."

Die Ampel nutzte den Anlass zur Abrechnung mit den früher Verantwortlichen. Eine dreistellige Millionensumme habe Mönchengladbach über die Jahre zu viel gezahlt, behauptete Jansen-Winkeln und attackierte namentlich den damaligen Umweltdezernenten Erich Oberem. Das relativierte Beine zwar. Denn faktisch war damals mehr als der marktübliche Tarif fixiert worden — als Preis dafür, dass in Wanlo nicht, wie eigentlich von der SPD-Landesregierung verlangt, eine Müllverbrennungsanlage gebaut werden musste. Allerdings sei der alte Vertrag schlecht gewesen, wetterte auch Beine, der seinerzeit geklagt hatte. Dies habe ihm auch der Verwaltungsrichter bestätigt, erinnerte sich Beine. Den Prozess indes hatte der Sozialdemokrat verloren.

Wie es mit der GEM weitergeht, ist ungewiss. Die Ampel kann sich vorstellen, den Krefeldern ihren 50 Prozent-Anteil abzukaufen oder ein neues städtisches Tochterunternehmen zu gründen. "Wir erleben einen Paradigmenwechsel", sagte Sasserath. Beim Thema Müll stehe alles auf dem Prüfstand, pflichteten ihm Beine und Jansen-Winkeln bei. Das gilt auch für die Tonnengröße. Lothar Beine: "Über dieses Thema haben wir uns schon unterhalten." Die Entscheidung stehe aber erst später an.

(RP)
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