Mönchengladbach Mülforter Zeug: Abriss liegt im Plan
Mönchengladbach · Spaziergänger, die das Gelände der Mülforter Zeugdruckerei in Odenkirchen passieren, wundern sich: Das Nachbargelände, auf dem eine Halle der Firma Trützschler stand, präsentiert sich seit einigen Tagen "besenrein", während die Industriebrache der Mülforter seit Wochen einer Trümmerlandschaft gleicht. Nur der Schornstein steht, alles andere ist niedergewalzt. Der Schutt wird aber auch nicht abgefahren. "Ist das richtig? Oder gibt es Probleme?", fragen Leser. Auch Gerüchte kursieren. Sind Stadt und EWMG einem insolventen Abbruchunternehmen aufgesessen?
Zeugdruckerei: Lagerhalle gerät in Brand
"Nein", sagt EWMG-Geschäftsführer Dr. Ulrich Schückhaus, "wir sind im Plan." Der sieht vor, dass das Gelände erst in der zweiten Jahreshälfte geräumt wird. In einem ersten Schritt hat das von der Stadt beauftragte Unternehmen alles abgerissen, was bislang auf dem Gelände der Mülforter Zeugdruckerei stand — bis auf den Schornstein, der in den nächsten Wochen fallen wird. Jetzt erfolgt eine weitere Ausschreibung: Die Entwicklungsgesellschaft, die das Gelände übernommen hat, sucht ein Unternehmen, das die Räumung des Areals und die Entsorgung der Trümmer übernimmt. Schückhaus: "Diese Firma muss untersuchen, ob die Materialien eventuell Sondermüll sind." Eine Altlast ist auf jeden Fall der Schornstein. Auch Bodenproben werden in den nächsten Wochen genommen, um zu untersuchen, inwieweit das Gelände kontaminiert ist. "Wir gehen davon aus, dass wir alle Räumungsarbeiten dieses Jahr abschließen. 2013 können wir weitere Pläne machen, wie das Gelände künftig genutzt werden kann", sagt Schückhaus.
Die EWMG möchte auf dem 4,5 Hektar großen Areal langfristig Kleingewerbe ansiedeln. Sie hat es für einen symbolischen Euro übernommen und zahlte außerdem 500 000 Euro an die Hauptgläubigerin, die Volksbank in Kamen-Werne. Deren Forderungen an die Mülforter hatten sich ursprünglich auf 2,8 Millionen Euro belaufen.
