Mönchengladbach Moscheen in Mönchengladbach

Rund 10 000 Muslime leben in der Stadt. Bis auf den Verein "Einladung zum Paradies" sind alle islamischen Gemeinschaften unauffällig und kein Fall für den Verfassungsschutz. Viele Muslime suchen den Dialog mit Christen.

Neun Moscheen für Muslime gibt es in Mönchengladbach. Doch im klassischen Sinn mit Kuppel und Minarett darf man sich die Gebetshäuser nicht vorstellen. Viele entstanden in Industriegebieten, manche in Hinterhöfen. Oft wurden zunächst Räume angemietet, später Gebäude gekauft. Bezahlt von Spendengeldern.

Koranschulen gibt es in fast allen großen Gebetshäusern. "Kinder lernen dort das arabische Alphabet, damit sie die Pflichtgebete lesen können. Außerdem werden dort die rituellen Waschungen gelehrt. Das ist ein bisschen so wie der Kommunionunterricht bei den Katholiken", sagt Adnan Özden, Hodscha des Integrations- und Bildungsvereins.

Folgende muslimische Gebetshäuser und Vereine sind in der Stadt bekannt:

Diyanet-Moschee Ursprünglich wurde in einem Lagerhaus in Mülfort gebetet. Diyanet gehört zum Dachverband DITIB. Der Verein fühlt sich dem "Staatlichen Amt Religiöse Angelegenheiten" in der Türkei eng verbunden. In der Diyanet-Moschee an der Duvenstraße wechselt der Hodscha (Vorbeter) alle vier Jahre. Er wird aus der Türkei geschickt. Die Moschee wurde mit Spendengeldern umfangreich ausgebaut. Außerdem gibt es mittlerweile ein Minarett, um das lange gestritten wurde. Diyanet zählt zu den größten türkisch-islamischen Vereinen.

Islamisches Kulturzentrum Bis zu 1000 türkische Muslime beten hier an Festtagen. Die Moschee an der Neusser Straße öffnet häufig ihre Türe auch für Nicht-Muslime. Hodscha Adnan Özden legt großen Wert auf Öffentlichkeitsarbeit. Ein Minarett hat das vierstöckige Gebetshaus nicht. "Wir geben lieber unser Geld für Jugendarbeit aus", sagt Özden. Zuletzt zum Beispiel für ein interkulturelles Fotoprojekt mit Jugendlichen und dem SKM-Rheydt.

Hz. Bilal Wie das des Islamischen Kulturvereins zählt das Gebetshaus an der Nordstraße zu den drei größten in der Stadt. Eine Zeitlang soll der Verein, der der Gemeinschaft Milli Görüs angehört, einmal im Visier des Verfassungsschutzes gewesen sein. Die Zeiten sind jedoch vorbei, wie ein Polizeisprecher sagt. Mitglieder von Hz. Bilal engagieren sich auch im Türkisch-Deutschen Integrationsverbund, der in den Intergrationsrat gewählt wurde.

Ar-Raham In dem Gebetshaus hinter dem Rheydter Bahnhof treffen sich vorwiegend marokkanische Muslime zum Gebet.

Nimet Vakfi Der deutsch-türkische Solidaritätsverein zählt zu den kleineren. Auch hier treffen sich türkische Muslime.

Bosnische Moschee Die Gebetsräume befinden sich an der Mühlenstraße.

Islamisches Al-Ghadir In leeren Lagerstätten treffen sich nur zu bestimmten Anlässen arabische Muslime.

Afghanische Gebetsräume In Rheydt treffen sich afghanische Gläubige in einem früheren Autohaus, das mittlerweile aufgekauft wurde.

(tme/jco)
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