Mordversuch am Niederrhein Prozess um Messerattacke in Regionalexpress beginnt

Mönchengladbach · In einem Regionalexpress soll am Niederrhein ein 25-Jähriger scheinbar völlig grundlos auf einen Jugendlichen eingestochen haben. Nun wird der mysteriöse Mordversuch vor Gericht aufgerollt.

 Der Prozess erfolgt im Landgericht Mönchengladbach.

Der Prozess erfolgt im Landgericht Mönchengladbach.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Ein halbes Jahr nach einer blutigen Messerattacke im Regionalexpress RE 8 muss sich ein 25-Jähriger wegen versuchten Mordes in Mönchengladbach vor Gericht verantworten. Er soll grundlos und unvermittelt mit einem Küchenmesser auf einen 16-jährigen Mitreisenden aus Rommerskirchen eingestochen und ihn lebensgefährlich verletzt haben. Der Prozess beginnt an diesem Freitag (11 Uhr) am Landgericht.

Der Angeklagte soll am 12. März, kurz nachdem ein Schaffner seinen Fahrschein kontrolliert hatte, aufgestanden sein und mit einem Küchenmesser auf den im selben Waggon sitzenden Schüler eingestochen haben. Der Jugendliche erlitt zahlreiche Stichwunden an Armen, Bauch und Brust und schwebte in Lebensgefahr.

Der mutmaßliche Messerstecher hatte sich am nächsten Bahnhof in Rommerskirchen widerstandlos festnehmen lassen. Das Motiv für die Bluttat ist nach wie vor rätselhaft. Verdächtiger und Opfer kannten sich vorher nicht und hatten den Ermittlungen zufolge keinerlei Beziehung zueinander.

Eine psychiatrische Gutachterin soll die Schuldfähigkeit des Angeklagten klären. Bisher habe sich der wohnsitzlose Pole, der vor vier Jahren nach Deutschland kam, nicht zu den Vorwürfen geäußert, heißt es. Überwachungskameras in der Regionalbahn hatten die Bluttat aufgezeichnet.

Als einziger Zeuge ist zum Auftakt das Opfer geladen. Dem Schüler drohte zwischenzeitlich die Amputation mehrerer Finger und eines Armes. Inzwischen soll es ihm wieder besser gehen. Für den Prozess sind bis Ende Oktober sieben Verhandlungstage angesetzt.

(bora/dpa)
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