Mönchengladbach Mönchengladbacher Wutpunkte

Mönchengladbach · Drei Studenten aus Viersen gründeten zu Beginn des Monats eine Internetseite, auf der jeder anonym auf einer Landkarte eintragen kann, wo ihn etwas stört. In Mönchengladbach sind bereits 102 Stellen markiert. Meistens geht es dabei um Raser, wilden Müll und Ampelschaltungen.

 Das sind die "Wutpunkte"-Erfinder: Das Bild zeigt von links: Alexander Braden, Magnus Schückes und Leon Hillebrandt.

Das sind die "Wutpunkte"-Erfinder: Das Bild zeigt von links: Alexander Braden, Magnus Schückes und Leon Hillebrandt.

Foto: Privat

Wo wird wie wild gerast? Wo liegt ständig wilder Müll? Und wo ist es so laut, dass man es kaum noch aushält? Drei Studenten aus Viersen wollten es ganz genau wissen und gründeten deshalb die Internetseite www.wutpunkte.de. "Alles begann mit dem Blitzmarathon vor einigen Wochen. Da prägte Landesinnenminister Jäger das Wort Wutpunkte", erzählt Alexander Braden. Die Wutpunkte, die von der Polizei gesucht wurden, waren Punkte, an denen zu schnell gefahren wird. Alexander Braden, Magnus Schückes und Leon Hillebrandt dachten jedoch einen Schritt weiter. Sie erkannten, dass sich die Menschen nicht nur über Raser ärgern, sondern auch über andere Dinge. Auf ihrer Internetseite kann jeder anonym auf einer Landkarte Punkte markieren, an denen es Missstände gibt. "Mit der Seite möchten wir die Bürger anregen, sich stärker ins politische Geschehen ihrer Stadt einzubinden", sagt Braden. Das Ziel sei es, dass durch die Seite auf Wutpunkte aufmerksam gemacht wird, um gegen sie vorzugehen. Für Mönchengladbach zeigt die Landkarte der Internetseite bereits 102 Wutpunkte an. In Düsseldorf sind es 16.

Die meisten Wutpunkte, nämlich 24, finden sich in dem Quadrat zwischen Bismarckstraße, Hindenburgstraße, Hohenzollernstraße und Bozener Straße. In diesem Bereich gibt es besonders viele Beschwerden über Probleme mit dem Straßenverkehr und verdreckten Bereichen. "Weil die Stadt alle Mülleimer weggemacht hat, liegt jetzt der Müll eben überall auf den Wegen rum", beschreibt ein User die Schillerstraße. Zudem klagen zwei Nutzer über Raser trotz Tempo-30-Zone. Dieses Problem ist das meistgenannte in Eicken. Auch auf der Buschallee, der Regentenstraße und der Gneisenaustraße beschweren sich die Bürger über zu schnelle Autofahrer. Ein großes Ärgernis ist auch die Kreuzung am ehemaligen Affenfelsen. Sie vereint gleich drei Wutpunkte auf sich. "Teilweise muss man drei Grünphasen warten, da manchmal nur zwei Autos drüber fahren können", schreibt ein Nutzer. Ein anderer klagt: "Wer sich die Ampelschaltung am ehemaligen Affenfelsen hat einfallen lassen, gehört bestraft!"

Auch in anderen Stadtteilen knubbeln sich die Wutpunkte. Alleine in Hardterbroich gibt es zehn. Drei davon fallen auf die Rheinstraße. Auch dort ärgern sich Bürger darüber, dass sich niemand an die Tempo-30-Zone halte. Gleiches gilt für die Straße Pollerhütte. Auch über Müll beschweren sich die Hardterbroicher. Davon gebe es auf der Stiegerfeldstraße besonders viel. Im Süden der Stadt gibt es die meisten Wutpunkte in Odenkirchen. Auf der Rostocker Straße, der Von-der-Helm-Straße, der Einruhrstraße und der Kochschulstraße ärgern sich Bürger über Raser und Lkw, die dort fahren, obwohl sie es nicht dürfen. Die Verkehrsführung an der Ecke Mülgaustraße/ Giesenkirchener Straße wird "ein grober Fehler in der Planung" genannt.

Im Westen ist Rheindahlen der Spitzenreiter bei den Wutpunkten. "Selbst laufend kann man die Straße als Fußgänger nicht in der Grünphase überqueren", beschreibt ein User die Ampelschaltung an der Kreuzung Mennrather Straße/ Max-Reger-Straße.

(cli)
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