Er ist der Sohn von Heinz Gotzens, dem Aufsichtsratsvorsitzenden und zuvor jahrzehntelangen Vorstandssprecher der Gladbacher Bank.

Zunächst war Gotzens drauf und dran, eine ähnliche Laufbahn einzuschlagen wie sein Vater: Er absolvierte eine Ausbildung zum Bankkaufmann in Düsseldorf. Dann jedoch schwenkte er um, studierte in Freiburg und München Jura. Nach dem zweiten Staatsexamen 1995 in München promovierte er am Institut für Anwaltsrecht der Universität zu Köln. 1995 stieg er erstmals in eine Münchener Kanzlei ein, seit 1997 ist er dort in der Kanzlei Wannemacher und Partner tätig.

Der 47-Jährige gilt in der Branche als sachlicher, ruhiger Fachmann. Im Handelsblatt-Ranking "Deutschlands beste Anwälte" wurde er 2013 als Topanwalt für das Wirtschaftsstrafrecht und das Steuerrecht empfohlen. Die Rangliste beruht auf einer Umfrage unter Juristen, die gefragt wurden, welchen Anwalt sie empfehlen würden, wenn sie das Mandat nicht selber übernehmen könnten. Einen Namen machte er sich nicht zuletzt 2011, als er den früheren VW-Chef Bernd Pischetsrieder in einem Steuerstrafverfahren vertrat. Das Verfahren wurde gegen eine Zahlung von 100 000 Euro eingestellt.

Gotzens ist gefragter Referent zu Steuerthemen, ob beim IWW-Kongress Steuerstrafrecht oder bei den "Kölner Tagen Steuerfahndung". An der Universität Osnabrück ist er Lehrbeauftragter für Steuerstrafrecht. Für runde Geburtstage der renommierten Juristen Dr. Michael Streck und Dr. Imme Roxin verfasste er Festschriften. Zudem ist er Autor mehrerer Fachbücher — unter anderem hat er ein Marketing- und Management-Handbuch für Anwälte veröffentlicht. Und mit Aufsätzen ist Gotzens regelmäßig in juristischen Fachzeitschriften präsent.