„Selbstloser Einsatz“ bei Wohnungsbrand Mönchengladbacher mit Rettungsmedaille des Landes ausgezeichnet
Mönchengladbach/Köln · Thomas Donsu hat einen 74-jährigen Mann aus einer brennenden Wohnung gerettet. Für seinen selbstlosen Einsatz wurde ihm jetzt eine besondere Ehre zuteil. Über die Rettungsaktion und die Würdigung des Ministerpräsidenten.
Ministerpräsident Hendrik Wüst hat dem Mönchengladbacher Thomas Donsu die Rettungsmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen. In der Flora Köln ehrte der Regierungschef insgesamt zehn Personen aus NRW dafür, dass sie unter Einsatz ihres Lebens andere Menschen aus lebensbedrohlichen Notlagen gerettet haben. Dieser selbstlose Einsatz liegt bei Thomas Donsu nun fast anderthalb Jahre zurück: Am 13. Dezember 2021 befreite er einen Senior aus einer brennenden Wohnung.
Donsu Kostenpflichtiger Inhalt berichtete unserer Redaktion damals, wie er die bangen Minuten im Mehrfamilienhaus an der Brunnenstraße in Dahl erlebt hat. Wie häufig in solchen Fällen sah er sich nicht als Held. Es sei eine Selbstverständlichkeit gewesen, erklärte der Mann, der auch lieber anonym bleiben wollte. Bis zu dem Brand sei es ein gewöhnlicher Montag gewesen in diesem Dezember. Donsu hatte sich als Vermieter zu einer Schlüsselübergabe verabredetet. Und wie der Zufall es wollte, kam sein Gegenüber deutlich zu spät. So spät, dass Donsu schon fast wieder fahren wollte. Doch der Termin konnte stattfinden. Und während eben dieses Termins erblickte Donsu schwarzen Rauch aus dem Fenster eine Etage tiefer aufsteigen. „Mir war sofort klar: Da brennt es“, hatte der Retter damals den Moment beschrieben.
Er rannte zur Wohnungstür, klingelte, klopfte, hämmerte. Auch, weil er wusste, dass der Bewohner – ein 74-jähriger Mann – schwerhörig ist. Schließlich öffnete der Mann die Tür, und schockte Donsu mit seinem Anblick: „Da stand ein schwarzer Mann. Das Gesicht, die Kleidung, alles war schwarz vor Rauch.“ Die Wohnung war düster, Rauch quoll ins Treppenhaus.
Gegen den Widerstand des Mieters zog Thomas Donsu ihn aus der Wohnung. Denn der 74-Jährige wollte den Brand im Badezimmer selbst löschen. Daran hinderte Donsu ihn aber, ging dafür selbst in die Wohnung schloss die Tür hinter sich, damit der Senior im sicheren Hausflur blieb. Donsu kämpfte sich durch die verqualmte Wohnung, öffnete erst Fenster, füllte dann immer wieder Eimer mit Wasser und löschte so das Feuer im Badezimmer, bei dem unter anderem ein Plastikschrank völlig niederbrannte und giftige Gase in der Wohnung verbreitete.
In ihrer Meldung erklärte die Feuerwehr damals, Donsu habe unter „hoher Eigenfährdung“ gehandelt. Die Einsatzkräfte hätten ihn auch getadelt, erklärte der Retter damals: „Da haben sie natürlich recht. Aber ich gucke doch nicht zu, wie mein Eigentum einfach niederbrennt.“
In seiner Laudatio sprach Ministerpräsident Wüst (CDU) Donsu „schnelles und zielgerichtetes Handeln“ zu, mit dem er ein Leben gerettet habe. „Der Mann wäre ohne sein Eingreifen nicht rechtzeitig aus der Wohnung gekommen. Er kam mit einer schweren Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus. Auch Thomas Donsu befand sich in Lebensgefahr. Seine Kohlenmonoxid-Werte waren durch das Einatmen der giftigen Gase ebenfalls stark erhöht“, führte Wüst aber auch die Gefahr aus, bevor er dem Mönchengladbacher „für seinen mutigen und selbstlosen Einsatz“ die Rettungsmedaille des Landes verlieh.
Neben Donsu wurde diese Ehre am Freitag Personen zuteil, die etwa bei gefährlichen Angriffen dazwischen gingen, Menschen vor dem Ertrinken oder wie Donsu vor einem Brand retteten. Mit ihrem Einsatz hätten die Retter gezeigt, „dass jede und jeder Einzelne von uns die Dinge zum Besseren verändern kann“, betonte Wüst. „Unsere Gesellschaft braucht Menschen, die mit offenen Augen für ihre Mitmenschen durchs Leben gehen und ihnen in der Not ohne zu zögern beistehen.“
