Serie „Kriminalfälle in Mönchengladbach“ Der tote Junge im Baum
Mönchengladbach · Der 14-jährige Mark überlebte eine blutige Familientragödie. Drei Jahre später starb er einsam. Sein Schicksal bewegte die ganze Stadt.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel wurde ursprünglich im März 2019 auf RP ONLINE veröffentlicht. Da er weiter aktuell ist, bieten wir ihn noch einmal zum Lesen an.
Als die Feuerwehr Mark aus dem Baum schnitt, war der 17-Jährige schon drei Monate tot. Woran er starb, konnten auch die Rechtsmediziner nicht mehr genau feststellen. Das heißt: Eine organische Diagnose war nicht möglich, und Wunden auf der Seele kann man nicht sehen. Vielleicht erfror Mark. Vielleicht waren auch Alkohol oder Drogen ursächlich. Sicher ist: Mark hatte ein trauriges Leben. Das sprach sich Ende April 2017, nach dem Fund der Leiche, schnell in Windberg herum. In dem Stadtteil wurde der 17-Jährige tot in einer Eibe gefunden. Mark hatte sich mit einem Seil festgebunden, damit er im Schlaf nicht herunterfällt. Geschlossene Räume hatte der 17-Jährige schon lange nicht mehr ertragen können. Vielleicht, weil in einem solchen Raum drei Jahre zuvor das Schlimmste geschah, was einem Jungen passieren kann.