Mönchengldabach Andreas Kipar sprach im Museum Abteiberg

Grüne Strahlen und grüne Architektur standen auf dem Programm des Rotary Club Mönchengladbach Gero.

Mönchengladbach
Foto: Stadt Mönchengladbach / LAND Germany GmbH

In den (grünen!) Hollein Vortragssaal des Museums Abteiberg waren nicht nur die Rotarierfreunde eingeladen, sondern auch der 1960 in Gelsenkirchen geborene Andreas O. Kipar, international tätiger Landschaftsarchitekt.

Renate Harnacke, Präsidentin des Rotary Clubs, begrüßte den Gast, der „extra aus Mailand angereist“ sei, wo er eines seiner Büros hat, um diesen besonderen Vortrag an diesem besonderen Ort zu halten. Für Kipar ist es schon lange ein besonderer Ort. Als Landschaftsarchitekturstudent der GHS Essen sei er nach Mönchengladbach „gepilgert“, erzählte er, um das „Gesamtkunstwerk“ Museum Abteiberg zu sehen. Seit 2000 ist er Lehrbeauftragter für Landschaftsarchitektur an der Universität Genua. Als kreativer Kopf des Studios LAND entwickelt er mit seinem Team Landschaftsarchitekturprojekte.

Mit viel Leidenschaft und erkennbar großer Liebe zu seinem Beruf, mit Witz und Vertrauen in eine Landschaft, der er eine besondere „Begabung“ zuspricht, berichtete Kipar über ausgewählte Projekte in Deutschland, Italien, Russland, in Dubai, Moskau und an vielen anderen Orten, die er in den letzten Jahren mit seinem Team realisiert hat.

Wenn Kipar, der gelernter Gärtner ist, was er beiläufig erwähnt, von Landschaft spricht, fallen Begriffe wie „Stadt als Park, Park als Stadt“, „reconnecting people with nature“, „von Grau zu Grün“, Landschaft als „oekosystematische Dienstleistung“, die notwendig für des Menschen Gesundheit ist und in Zukunft als solche auch in Berechnungen beispielsweise der Krankenkassen einfließen wird. Der Architekt bedient sich blumiger Metaphern, die deutlich machen, wie er von dem „begabten“ System Landschaft denkt: er vergleicht den Boden mit dem Körper, dem mittels Wasser eine Seele eingehaucht wird, damit der Anzug bzw. das Kleid, im Falle der Natur das Grün, wachsen kann.

Kipar und seine Mitarbeiter nehmen sich teilweise riesiger Flächen an, um sie in lebendige, grüne Parks zu verwandeln. Aber nie steht ein solches Projekt isoliert da. Immer knüpfen die Landschaftsarchitekten an das Bestehende an. „Das neue Implantat muss das Alte revitalisieren“ lautet Kipars Devise.

Auch kleine Oasen schaffen sie: Für die Firma Nespresso entwickeln sie Shops mit einer Art von Kaffeeplantagenatmosphäre. Tropische Bäume und Kletterpflanzen gestalten den Kaffeegarten.

Am Beispiel des Essener Strahlenmodells, zeigte Kipar, wie es in auch Mönchengladbach aussehen könnte: Emscher und Ruhr sind durch grüne parkähnliche Strahlen verbunden.

 Landschaftsarchitekt Andreas Kipar sprach im Museum.

Landschaftsarchitekt Andreas Kipar sprach im Museum.

Foto: Probst, Andreas (apr)

Man darf gespannt auf die grünen Strahlen sein, die Kipar im Gebiet zwischen Mönchengladbach und Wanlo, dort, wo der Braunkohleabbau stattfindet, auszubreiten plant. Kipar forderte auf, „jetzt schon den neuen Hambacher Forst“ zu bauen.

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