Mönchengladbach Rasantes auf der Rheydter Spätkirmes

Mönchengladbach · 94 Attraktionen rund um die Gracht: Die Großfahrgeschäfte, Karussells, Imbissbuden und Süßwarenwagen verwandelten die Rheyder City am Wochenende in einen großen Freizeitpark.

 Bis tief in die Abendstunden zog es die Menschen auf die große Rheydter Spätkirmes.

Bis tief in die Abendstunden zog es die Menschen auf die große Rheydter Spätkirmes.

Foto: Sascha Rixkens

Rauf und runter bewegen sich die Gondeln vom Jekyll & Hyde-Fahrgeschäft auf dem Rheydter Marktplatz – mal nach rechts und dann wieder nach links: ein großer „Arm“ an dessen beiden Enden sich die Gondeln mit den Fahrgästen befinden. Die drehen sich nicht nur mit dem Arm im Kreis, sondern, beim Ritt in einer Höhe von rund 42 Metern auch um die eigene Achse. Wo viele Besucher der Rheydter Spätkirmes nur laut „Nein, da geh ich nicht rauf“ rufen, sagen Niklas von Locquinghien und Niklas Loers „Ja!“. Nach dem Einstieg geht die Fahrt – oder eher der Flug – auch schon los. Zeitweise prägen die Fliehkräfte die Gesichter der beiden, während sie aus dem Stillstand auf bis zu 130 Kilometer pro Stunde beschleunigt werden. „Ein super Adrenalin-Kick“ sind sich die 16-Jährigen nach der Fahrt sicher. Die beiden sind extra mit einigen Freunden aus Korschenbroich auf den Rheydter Marktplatz gekommen. „Es ist wirklich schnell und macht Spaß, können wir nur empfehlen.“ Die Sicht ist dort oben zeitweise wohl auch unschlagbar.

Für die kleine Gruppe geht es weiter mit der Menge an den vielen Buden und Fahrgeschäfte der 1,5 Kilometer langen Rheydter Spätkirmes vorbei. Diese hat sich in den letzten Jahren zu einer festen Größe entwickelt, und ist längst nicht nur innerhalb der Stadtgrenzen bekannt. Insgesamt 94 Attraktionen präsentieren sich den Besuchern das ganze Wochenende über. Die zehn Großfahrgeschäfte wechseln sich mit den 22 Süß- und Spielwarenwagen, den acht Kinderfahrgeschäften und den 17 Imbissständen ab. Überall stehen Menschen Schlange, für den nächsten Ritt oder für die nächste Bratwurst. Kulinarisch gesehen, kann Sonja Neurer vor allem die Reibekuchen empfehlen. Sie ist gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer 23 Monate alten Tochter auf der Kirmes. „Für meine Tochter ist das Kinderkarussell das Highlight“, sagt Neurer. Wer in Ruhe etwas trinken will, findet sich in „Bruno´s Bierdorf“ ein.

Rund geht es auch auf der Gracht – und das wortwörtlich. Unübersehbar ist das Fahrgeschäft „Magic“. Auf diesem geht es aber eher schnell im Kreis als magisch zu. Auch hier drehen sich die Gondeln in hoher Geschwindigkeit um 360 Grad und zusätzlich noch um die eigene Achse. Schwindelalarm? Nicht bei Anna-Lena Brandt und Xandra Heibach (beide 16). „Magic“ ist längst nicht das einzige, was die beiden schon getestet haben: auch der „Nightstyle“ – eine Attraktion ähnlicher Größenordnung – lockt mit einer rasanten Fahrt, die man im Pendel auch mal kopfüber verbringt. Mit vielen horizontalen Überschlägen werden die Fahrgäste ordentlich durchgeschüttelt. Überraschend: Vor allem jugendliche Mädels trauen sich auf diese schwungvolle Fahrt – Jungs eher weniger. Einige Meter weiter wird es gespenstig. Da Gruselhaus „Zombie“ lehrt seine Besuchern das Fürchten. Aber aus dem Haus kommen dann eher Menschen mit amüsierten Gesichter heraus.

Besonders gut kommt traditionell der Auto-Scooter bei den großen und kleinen Kirmesbesuchern an. Daher gibt es für die ersten Fahr- und Ramm-Übungen auch einen Mini-Scooter. Viele versuchen ihr Glück mit einigen Losen oder stellen ihr Geschick im Dosen- oder Pfeilwerfen die Probe. Hier und da begegnet man auch dem einen oder anderen Glücklichen, der offensichtlich den Hauptpreis mit nach Hause nehmen darf: ein großes Plüsch-Einhorn.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort