1400 Menschen von Evakuierung betroffen Fliegerbombe in Mönchengladbach entschärft
Mönchengladbach · Am Donnerstag ist im Bresgespark eine 500 Kilogramm schwere Fliegerbombe entschärft worden. Schon am Mittwoch vergangener Woche hatte es in dem Gebiet einen Bombenfund gegeben. Etwa 1400 Personen sind nun von der Evakuierung betroffen gewesen.
18.10 Uhr Straßensperren sind aufgehoben, Anwohner können zuück in ihre Wohnungen Die Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist entschärft, Marcel Biewald und Michael Hilgers vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf hatten die 500 Kilogramm schwere Bombe mit Aufschlagzünder in 35 Minuten unschädlich gemacht. Die Straßensperren rund um die Fundstelle sind aufgehoben, die rund 1400 Bewohner und Bewohnerinnen des evakuierten Bereichs im Radius von 500 Metern um die Fundstelle können in ihre Wohnungen zurückkehren. Die Straßensperren sind abgebaut. Auch die Feuerwehrleute, die von der Wache Stockholtweg unweit der Fundstelle zur Feuerwache Von-Groote-Straße und die Turnhalle Realschulstraße verlegt worden waren, kehren nun an ihren gewohnten Standort zurück.
17.35 Uhr Die Stadt vermeldet, dass die Bombe entschärft ist.
17.26 Uhr Die Entschärfung läuft noch. Die Stadt teilt derweil mit, dass insgesamt zwölf Krankentransporte nötig gewesen seien. Zudem vermeldete sie die Zahl der Einsatzkräfte: etwa 75 vom Ordnungsamt/KOS, circa 40 von der Feuerwehr, um die 60 von der Polizei sowie mehr als 40 Ehrenamtler von den Hilfsorganisationen.
17 Uhr Die Entschärfung hat begonnen.
16.43 Uhr Die Stadt meldet eine weitere Verzögerung des Entschärfungsbeginns: Noch müssen zwei bettlägerige Personen mit Krankentransporten aus dem Bereich gebracht werden. Zudem bietet die Stadt neue Zahlen zur Unterkunft an der Sporthalle Backeshof: „Die Hilfsorganisationen ASB, DRK, JUH und MHD sind mit mehr als 40 Ehrenamtlichen im Einsatz, um bei der Evakuierung zu unterstützen und die Versorgung der Einsatzkräfte sicherzustellen. Das Rote Kreuz koordiniert in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Mönchengladbach den Betreuungseinsatz und betreibt mit Unterstützung der Johanniter Unfallhilfe eine Betreuungsstelle am Backeshof, in der aktuell knapp 60 Personen untergebracht sind. Außerdem waren fünf weitere Krankentransportwagen, zwei Rettungswagen und ein spezielles Fahrzeug für den Rollstuhltransport im Einsatz, um mobilitätseingeschränkte Personen aus dem betroffenen Gebiet zu transportieren.“
16.11 Uhr Der Beginn der Entschärfung verzögert sich um etwa 30 Minuten und ist nun für 16.30 Uhr geplant.
15.50 Uhr Die Evakuierung läuft nach wie vor. Es erfolgen aktuell noch drei Krankentransporte, erklärt ein Stadtsprecher vor Ort. Es kann zu einer leichten Verzögerung kommen.
15.38 Uhr Die Evakuierung geht zügig voran. Allerdings erfolgen aktuell noch sechs Krankentransporte aus dem Evakuierungsbereich.
15.30 Uhr, Sporthalle Backeshof In der Sporthalle Backeshof ist eine Notunterkunft eingerichtet. Der Einsatzleiter Volker Jahn erklärt, dass zwischen 25 und 30 Einsatzkräfte verschiedener Hilfsorganisationen an der Halle sind. Drei Notfallseelsorger sind vor Ort. „Wir haben mit etwa 25 Personen gerechnet“, sagt Jahn. Um 15.30 Uhr waren schon 20 Leute im Schulungsraum der Halle. „Wenn noch mehr kommen, öffnen wir auch die große Halle.“ Die Leute sitzen bei offenen Fenstern, mit Maske und Abstand zueinander in der Unterkunft. „Unsere Aufgabe ist es jetzt, die Leute mit Kaffee, Wasser und Snacks und auch die Einsatzkräfte zu versorgen und zu betreuen.“
Unter den Personen in der Halle ist auch Sandra Behrendt. Die 51-Jährige wohnt an der Gasstraße. „Ich bin zu Fuß zur Halle gegangen, musste aber meine beiden Katzen in der Wohnung lassen“, sagt sie besorgt. Zumindest habe sie die Tiere noch füttern können. „Die waren ganz überrascht, so früh etwas zu bekommen.“ Einen Tisch weiter sitzt Magdalena Lingen (82). Sie sei von den Ordnungsamt-Mitarbeitern herausgeklingelt worden, sagt sie. „Ich hätte gern meine Tochter angerufen, die hätte mich sicher auch abgeholt, aber es musste ja alles so schnell gehen.“ Daher sei sie mit einem Wagen des Deutschen Roten Kreuzes zur Halle gefahren.
Notfallseelsorger Rüdiger Steinke erklärt: „Hier kommen unterschiedlichste Schicksale zusammen. Wir versuchen, für alle ein offenes Ohr zu haben.“ In der vergangenen Woche habe die Zusammenarbeit der Hilfskräfte gut funktioniert.
14.40 Uhr Die Straßen im Evakuierungsgebiet sind nahezu leer, niemand kommt mehr herein. Gabriele Kellner (60) wohnt an der Römerstraße und hat im Radio von der Evakuierung gehört. Sie muss zum ersten Mal aus ihrer Wohnung. „Bei der anderen Bombe lagen wir so gerade außerhalb des Räumungsradius, da war ich froh“, sagt sie. „Jetzt hat es uns doch erwischt.“ Wegen der Entschärfung macht sie sich keine Sorgen, sagt sie. „Das Drumherum regt mich sehr auf.“ Und auch um ihren Mann macht sie sich Gedanken. „Er ist noch bei der Arbeit und weiß von nichts. Ich erreiche ihn nicht“, sagt die 60-Jährige. Sie nehme nun den Evakuierungsbus und fahre mit zur Sporthalle. „Ich bin sehr schlecht zu Fuß“, sagt Kellner.
Anders als Kellner ist Ursula Giesen von der Nachricht überrascht worden. „Mich hat das Ordnungsamt quasi aus der Wohnung geklingelt“, sagt die 77-Jährige. „Ich wollte gerade einkaufen gehen. Aber jetzt fahre ich mit dem Bus zur Sporthalle.“ Sie wisse nicht, wo sie sonst hinkönne.
14.19 Uhr Die Evakuierung ist in vollem Gange, die betroffenen Straßen sind gesperrt. Außerdem hat die Feuerwehr ihre Arbeit in der Ersatzleitstelle an der von Groote-Straße aufgenommen. Die Kita Ottostraße ist laut Stadt inzwischen geräumt.
13.35 Uhr Evakuierung beginnt um 14 Uhr Die Stadt hat inzwischen einen Zeitplan für die Evakuierung und den weiteren Ablauf bekanntgegeben. Ab 14 Uhr werden Evakuierungsteams des Ordnungsamtes auf die Anwohner und Anwohnerinnen zugehen. Die Feuerwehr setzt Lautsprecherwagen im Evakuierungsbereich ein.
Die NEW stellt zwei Evakuierungsbusse zur Verfügung. Personen, die das Evakuierungsgebiet nicht anders verlassen können, finden sie an der Dohrer Straße in Höhe Hausnummer 313, den zweiten an der Haltestelle Römerstraße. Die Leute werden zur Sporthalle Backeshof (Schlachthofstraße 76) gebracht. Dort gibt es eine Betreuungsstelle der Mönchengladbacher Hilfsorganisationen für Menschen, die sonst keine Möglichkeit haben, unterzukommen.
Für bettlägrige Personen, die im Evakuierungsbereich wohnen, kann über die Telefonnummer 19222 ein Krankenwagen angefordert werden.
Zu diesem Zeitpunkt werden im Evakuierungsbereich die Straßen gesperrt, der gesperrte Bereich sollte großräumig umfahren werden über: Friedensstraße – Gracht - Limitenstraße- Odenkirchener Straße – Mülgaustraße - Giesenkirchener Straße- Dohrerstraße - Zoppenbroich. Hinweis: Die Hauptverkehrsachse Düsseldorfer Straße ist nicht betroffen.
Im Evakuierungsbereich liegt auch die Feuerwache Stockholtweg und das Führungs- und Lagezentrum der Feuerwehr Mönchengladbach. Die Einsatzleitung und die Leitstelle der Feuerwehr sowie des Rettungsdienstes werden während der Entschärfungsmaßnahmen zur Feuerwache Von-Groote-Straße verlegt, die Feuerwache Rheydt mit ihren Einsatzkräften und –fahrzeugen wird zur Sporthalle Realschulstraße ausweichen. Für die Dauer der Entschärfung ist die Feuerwehr Mönchengladbach wie gewohnt über den Notruf 112 bei Notfällen, sowie über die Krankentransport-Nummer 19222 erreichbar. Der Fachbereich Feuerwehr kann über 02166-9989-0 dann nicht erreicht werden.
Rund 50 Schüler der Hauptschule Dohr wurden vom Schulgebäude Torfbend zum Schulstandort Altenbroicher Straße gebracht.
Die Kita Mummerland an der Ottstraße wird bis 14 Uhr evakuiert. Die Eltern der betreuten Kinder werden aktuell informiert.
Ab 16 Uhr kann voraussichtlich die Entschärfung beginnen.
Bombenfund im Bresgespark bestätigt Der Verdacht, dass sich im Bresgespark in Mönchengladbach-Rheydt ein weiterer Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg befindet, hat sich bestätigt: Bei der Untersuchung eines Geländeabschnitts nahe der Niers im so genannten Zoppenbroicher Wald hat der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf (KBD) eine 500 Kilogramm schwere amerikanische Fliegerbombe entdeckt.
Marcel Biewald vom KBD und sein Team werden die Bombe noch am Donnerstag entschärfen. Fest steht: Der Bereich im Radius von 500 Metern um die Fundstelle muss evakuiert werden.
Der Zeitplan für die Evakuierung, notwendige Straßensperrungen, der Zeitpunkt der geplanten Entschärfung und weitere Details werden derzeit vom Einsatzstab festgelegt. Für Fragen von Betroffenen ist das Bürgertelefon unter der Rufnummer (02161) 25-54321 geschaltet. Außerdem informiert die Stadt Mönchengladbach laufend auf www.notfallmg.de, auf Facebook und Instagram über die Lage.
Laut Stadt sind etwa 1400 Personen von der Evakuierung betroffen. Häuser auf folgenden Straßen liegen im Evakuierungsbereich: Am Hövel, Am Torfbend, Dohrer Straße, Emil-Wienands-Straße, Färberstraße, Gasstraße, Hövelstraße, Keplerstraße, Kurfürstenstraße, Max-Planck-Straße, Ottostraße, Römerstraße, Schlachthofstraße und Stockholtweg.
Schon am Mittwoch vor einer Woche musste eine Weltkriegsbombe im Bresgespark entschärft werden. Damals waren etwa 500 Personen von der Evakuierung betroffen.