Vierbeiner in Mönchengladbach Immer mehr Hunde in der Stadt

Mönchengladbach · Auf jeden 18. Einwohner kommt ein Hund. Tendenz steigend. Das spült Geld in die städtischen Kassen – durch Steuern und Bußgelder.

 Hund Sophie hat seit 2010 rund 3000 Artgenossen mehr in Mönchengladbach.

Hund Sophie hat seit 2010 rund 3000 Artgenossen mehr in Mönchengladbach.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Der schönste Hund in Nordrhein-Westfalen, das ergab kürzlich eine Abstimmung bei unserem Internetportal RP Online, kommt aus Mönchengladbach. Insgesamt steigt die Zahl dieser beliebten Haustiere in Mönchengladbach leicht an. Aktuell sind hier 14.957 Hunde gemeldet (Stand 11. September 2018). Hunde bedeuten Steuern für die Kassen der Stadt, aber auch Ordnungswidrigkeiten und Hinterlassenschaften.

Entwicklung Die Zahl der Hunde in Mönchengladbach ist nach Angaben der Stadt seit Jahren steigend. Seit 2010 ist ein Plus von etwa 3000 Hunden zu verzeichnen, das entspricht 25 Prozent. Von den Mönchengladbacher Haushalten mit Hunden halten nur etwa acht Prozent mehrere Hunde, die restlichen 92 Prozent haben nur einen Hund.

Hundesteuer Die Stadt rechnet im laufenden Jahr mit Einnahmen in Höhe von 1,85 Millionen Euro aus dieser Abgabe. Letztmals wurde die Hundesteuer in Mönchengladbach Anfang 2011 erhöht. Sie beträgt pro Jahr 138 Euro für einen Hund, 165,60 Euro für zwei sowie 207 Euro für drei und mehr Hunde. Zum Vergleich: In Düsseldorf werden bei einem Hund 96 Euro fällig, in Köln 156 Euro (je gehaltenen Hund), in Neuss 90, in Krefeld 111,32 und in Duisburg 132 Euro. Für das Halten gefährlicher Hunde oder Hunde bestimmter Rassen (so genannte Listenhunde) wird eine erhöhte Steuer erhoben. In Mönchengladbach beträgt sie 720 Euro bei einem Hund, 960 Euro bei zwei, bei drei oder mehr Hunden sind es jährlich 1152 Euro.

Ermäßigungen Wer laufende Sozialleistungen empfängt (oder ein ähnlich niedriges Einkommen hat), zahlt nur ein Viertel des Regelsteuersatzes. Dies wird allerdings nur für einen Hund pro Haushalt gewährt.

Listenhunde Nach aktueller Auswertung der erlaubten Haltungen von sogenannten Listenhunden werden derzeit 271 solche Tiere in Mönchengladbach gehalten. Für diese „gefährlichen“ Hunde oder Hunde bestimmter Rassen liegt keine Maulkorbbefreiung vom Ordnungsamt vor. Diese wird nur erteilt, wenn der Hund einen sogenannten Wesenstest erfolgreich absolviert hat (nach Abschluss des zweiten Lebensjahres möglich) oder sich in der Junghundeausbildung (für Hunde bis zum zweiten Lebensjahr) befindet.

Große Hunde Ein spezieller Sachkundenachweis ist auch für so genannte große Hunde notwendig. In diese Kategorie gehören Hunde, die eine Schulterhöhe von mehr als 40 Zentimetern haben und / oder schwerer als 20 Kilogramm sind. Nach der aktuellen Auswertung des Ordnungsamts werden in Mönchengladbach derzeit 7252 solcher Hunde gehalten.

Ordnungswidrigkeiten Nach Angaben der Stadt werden immer wieder Hunde ohne gültige Hundesteuermarke angetroffen. Stellt sich heraus, dass der Hundebesitzer seinen Vierbeiner nicht steuerlich angemeldet hat, wird ab dem Anschaffungsdatum nachversteuert. Dies kann mindestens für die vergangenen vier Jahre erfolgen, bei leichtfertiger Steuerverkürzung fünf Jahre, und bei Steuerhinterziehung verlängert sich der dieser Zeitraum auf fünf Jahre. Darüber hinaus kann diese Ordnungswidrigkeit mit einem Bußgeld geahndet werden. Dies gilt auch, wenn der Besitzer seinen korrekt angemeldeten Hund außerhalb seiner Wohnung oder seines eingezäunten Grundbesitzes umherlaufen lässt oder die Steuermarke auf Verlangen nicht vorzeigt. Verwarn- oder Bußgelder werden auch fällig, wenn Hunde frei laufen gelassen werden, wo das nicht erlaubt ist. Dazu hatte es 2014 beim Kommunalen Ordnungsdienst (KOS) 93 Fälle gegeben, 2015 waren es 102, in den darauf folgenden Jahren 73 beziehungsweise 126. Bei einem erstmaligen Verstoß wird ein Verwarnungsgeld in Höhe von 35 Euro erhoben, bei mehrfachem Verstoß wird ein Bußgeldverfahren eingeleitet und die Bußgeldhöhe bis auf 100 Euro stetig erhöht.

Kotbeutel-Spender Stadtweit gibt es etwa 250 „Bello-Boxen“. Sie gehen auf eine Initiative des Vereins „Clean up MG“ zurück, der sich für mehr Sauberkeit einsetzt. Damit sie regelmäßig befüllt werden, sind allerdings Patenschaften nötig. Wer Pate werden will, kann sich unter https://www.clean-up-mg.de (Rubrik Mitmachen) anmelden.

Hundeauslaufflächen Die Stadttochter Mags führt 16 Flächen auf, auf denen Hunde ohne Leine laufen gelassen werden können: Gladbacher Straße (hinter dem Fan-Haus), Vogtsgarten/Pauenstraße,. Neukircher Weg (südlich Schlossparkplatz, westlich A61), Rostocker Straße (zwischen Friedhof und Sportplatz),. Kochschulstraße (Bellermühlepark, hinter Tennishalle),. Dahlener Straße (Sperberstraße/Hocksteiner Heide), Schützenstraße, Hubertusstraße (gegenüber Eli), Bruchstraße (Eickes Mühle/südlich des Weihers), Kruchenstraße (Trimpelshütte/neben Parkplatz), Hettweg (Kaldenkirchener Straße/hinter Kaserne), Spielkaulenweg (ehem. Borussenparkplatz), Hansastraße (gegenüber Kirche), Vitusstraße (Vituspark, oberhalb Rheydter Straße),. Zillkeshütte (Nähe Loosenweg), Gingterstraße/Monschauer Straße.

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