Entwicklung in Mönchengladbach Zahl der Bewegungskindergärten stagniert

Mönchengladbach · Der Stadtsportbund Mönchengladbach hilft bei der Vermittlung von Bewegungskindergärten. Im Augenblick gibt es allerdings kaum ernsthafte Interessenten. Dabei wäre in der Stadt ausreichend Potenzial vorhanden.

 Sonja Beba Stadtsportbund Mönchengladbach

Sonja Beba Stadtsportbund Mönchengladbach

Foto: SSB

Auf den beliebten Bewegungspokal mussten die Kindergartenkinder im Frühsommer verzichten. Aufgrund der Corona-Pandemie gab es ausnahmsweise keinen sportlichen Wettkampf zwischen den Bewegungskindergärten der Stadt Mönchengladbach. „Für die Kinder ist die Veranstaltung ein Highlight des Jahres. Wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass wir den Bewegungspokal vielleicht im September noch nachholen können“, sagt Sonja Beba,  stellvertretende Geschäftsführerin beim Stadtsportbund.

Die SSB-Fachkraft für Jugendarbeit ist die erste Ansprechpartnerin für Kindergärten, die ein anerkannter Bewegungskindergarten werden wollen – nur hat es in letzter Zeit kaum ein ernsthaftes Interesse daran gegeben. Die ersten Kindergärten hatten sich bereits vor über zehn Jahren zertifizieren lassen, insgesamt sind es aktuell elf Einrichtungen, wobei eine demnächst geschlossen wird. Doch vor allem in den vergangenen Jahren ist kaum noch ein Kindergarten hinzugekommen. „Laut Kita-Navigator gibt es insgesamt 176 Kitas in Mönchengladbach, sodass es hier noch Potenzial gäbe“, sagt Beba.

Voraussetzungen zur altersgerechten Bewegungsförderung seiner Kinder schaffen und einen täglichen Bewegungsspielraum bieten – das sind die allgemein formulierten Anforderungen an einen Bewegungskindergarten. Zudem kooperiert die Einrichtung mit einem ortsansässigen Sportverein. „Das Ziel ist es, die Kinder fit auf die Grundschule zu bringen. Denn es ist bekannt, dass Bewegung eine positive Auswirkung auf die kindliche Entwicklung hat. Und jeder Kindergarten, der sich hat zertifizieren lassen, sagte später, dass es das Beste war, was er machen konnte“, sagt Beba, die aber auch um den größten Hinderungsgrund weiß, warum Einrichtungen eine Zertifizierung scheuen.

„Alle pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen die Ausbildung Bewegungsförderung in Verein und Kita absolvieren. Für sechs Wochenendtage müssen sie deswegen freigestellt werden. Doch da in vielen Einrichtungen das Personal knapp ist, wird das schwierig. Und Corona verschärft die Problematik natürlich noch“, sagt Sonja Beba. Der Stadtsportbund, der nicht nur die Ausbildung, sondern auch die alle vier Jahre nötige Fortbildung anbietet, möchte mit flexiblen Modellen helfen. So kann sich eine Kita für die Ausbildung auch zwei Jahre Zeit nehmen und pro Jahr nur die Hälfte ihrer Belegschaft schulen. Zudem vermittelt der SSB bei der Suche nach einem Sportverein für die Kooperation.

„Derzeit gibt es für die Kitas aufgrund der Pandemie mit Sicherheit andere Sorgen. Aber wir hoffen, dass sich in nächster Zeit wieder einige Einrichtungen langfristig das Ziel setzen, Bewegungskindergarten zu werden“, sagt Beba, bei der sich interessierte Kindergärten unter sonja.beba@mg-sport.de melden können.

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