Das neue Jahr in Mönchengladbach Worauf wir uns 2023 freuen können

Mönchengladbach · Neues Jahr, neues Glück. Mit einem Knall wird 2022 verabschiedet und 2023 begrüßt. Spannende Ereignisse stehen bevor. Unsere Redaktion hat zwölf Dinge zusammengetragen, die ein Licht in Zeiten der Herausforderung sein können.

Mönchengladbach: Vorfreude auf 2023 in Bildern
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Zwölf Dinge, auf die sich Mönchengladbacher freuen können

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Foto: Bauch, Jana (jaba)

Ein krisenreiches Jahr neigt sich dem Ende zu. Dass 2023 schlagartig alles besser wird, ist wohl utopisch zu glauben. Doch in Mönchengladbach steht einiges an, auf das es sich zu freuen lohnt. Diesen zwölf Dingen fiebert unsere Redaktion im neuen Jahr entgegen.

Geropark Einen sehr heißen Sommer lang musste die Gladbacher Innenstadt ohne ihre entspannenden Grünanlagen auskommen: Sowohl der Hans-Jonas-Park am Abteiberg als auch der Geropark, der an dessen Fuße liegt, waren wegen Umbaus gesperrt. Besonders der Geropark wird sich danach anders zeigen. Denn die parkenden Autos auf dem Geroplatz wird es nicht mehr geben. Stattdessen wird der Geroweiher deutlich vergrößert. Neue Wege, Sitzgelegenheiten sowie Sport- und Spielflächen sollen die Anlage zu einem Erholungsort für alle machen. Dass dafür teils alte Bäume gefällt werden mussten, ist nach wie vor bedauerlich. Aber immerhin konnte deren Zahl durch Proteste deutlich reduziert werden. Dennoch wird der größere Park ein Gewinn für die Stadt und Grund zur Freude sein.

Heiligtumsfahrt Zwei Jahre mussten die Katholiken auf die Heiligtumsfahrt warten. Vom 28. Mai bis 4. Juni steht in der Münsterbasilika ein Stück Tuch im Mittelpunkt des Interesses der Gläubigen in der Region Mönchengladbach. Statt sieben war es nun neun Jahre lang im goldenen Schrein verschlossen. Den wird im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes Oberbürgermeister Felix Heinrichs öffnen. Das 90 mal 20 Zentimeter große Leinentuch soll ein Stück des Tischtuchs vom Letzten Abendmahl sein. Erwähnt wird es zum ersten Mal im Jahr 1275. Unter dem Leitwort „Verwoben“ bietet die Heiligtumsfahrt ökumenische Gottesdienste, Lesungen, Diskussionsabende und Konzerte.

SMS Campus Wer sich für gute und außergewöhnliche Architektur interessiert, kann sich auf die neue Rheinland-Zentrale der SMS Group freuen. Von oben gesehen hat der Neubau die Form eines riesigen Zahnrads, die einzelnen Gebäudetrakte ragen wie kurze Finger aus dem Rund einer Plaza heraus. 26 Meter über dem Zentrum wird sich ein transparentes Dach über einer ausgefeilten Tragekonstruktion wölben. Doch nicht nur optisch macht der neue SMS Campus etwas her. Der weltweit agierende Anlagenbauer verlagert damit seine Rheinland-Zentrale von Düsseldorf an seinen Mönchengladbacher Standort. Ein wichtiges Bekenntnis und Signal für die Vitusstadt.

Veilchendienstagszug Jubel, Trubel, Heiterkeit: Die Narren dürfen 2023 wieder ausgelassen feiern. Höhepunkt wird der Veilchendienstagszug (VDZ) sein, der sich am 21. Februar ab 13.11 Uhr quer durch die Stadt schlängelt. 4000 Teilnehmer, über 70 Festwagen, 30 Bagagewagen, 50 Fußgruppen, 30 Tanz- und Funkegarten sowie 40 Musikkapellen sorgen für ausgelassene Stimmung. Rund 350.000 Närrinnen und Narren jubeln am Straßenrand dem Prinzenpaar zu. Bis am Aschermittwoch dann alles vorbei ist, wird kräftig gesungen und geschunkelt als hätte es die zwei VDZ-losen Jahre einfach nicht gegeben.

Markthalle Schon lange sieht die Markthalle auf dem Kapuzinerplatz fertig gebaut aus – jetzt ist sie es auch wirklich, wie der Betreiber mitteilte, ohne ein konkretes Eröffnungsdatum zu nennen. Aber es gibt ein Ziel: „Nämlich, dass wir definitiv im März eröffnen“, sagte Geschäftsführer Holger Brinkmann-Sahm im Oktober mit Beginn des Innenausbaus. Der Start hatte sich bereits mehrmals verschoben, Mieter sprangen ab und neue mussten gefunden werden. Wenn im März die Markthalle tatsächlich öffnet, sind seit Beginn der Planungen mehr als sieben Jahre vergangen.

Abriss Haus Westland Noch viel länger steht Haus Westland am Europaplatz, nämlich seit der Eröffnung im Jahr 1955. Da hieß der Platz noch gar nicht Europaplatz. Seit ungefähr 20 Jahren wartet man in Mönchengladbach darauf, dass es endlich abgerissen wird. Inoffizielle Abrisspartys mussten immer wieder verschoben werden, sodass auch diese Prognose kühn ist: 2023 könnte es endlich soweit sein. Die Stadt dringt auf einen zügigen Abriss und eine Zwischennutzung, schließlich wird dort jetzt der neue Busbahnhof gebaut. Nach Informationen unserer Redaktion sind die EWMG und die Bema-Gruppe, Investor des Bauprojekts „19 Häuser“, in Verhandlungen um den Abrisszeitpunkt und die Festlegung einer angemessenen zeitlichen Bauverpflichtung. Heißt: Wenn nicht wenigstens auf den Abriss von Haus Westland selbst, können sich die Gladbacher wenigstens auf die fortwährende Hängepartie darum freuen. Hat inzwischen in dieser Stadt auch Tradition.

Konzerte 2023 kommen wieder echte Weltstars nach Mönchengladbach: Im Sparkassenpark werden unter anderem Sting, Simply Red, One Republic und Lionel Richie auf der Bühne stehen. Fans von deutscher Musik dürfen sich etwa auf Sarah Connor und Roland Kaiser im Hockeypark freuen. Bei der Sommermusik auf Schloss Rheydt ist im kommenden Jahr unter anderem Stefanie Heinzmann zu Gast. Und dann sind da natürlich noch zahlreiche Auftritte von lokalen Bands, DJs und Songwritern. Ob laut, bunt, entspannt oder stilvoll: Die Kulturszene der Vitusstadt bietet viel Anlass, sich auf 2023 zu freuen.

Die Junior Uni Als erster Baustein für den Wissenscampus, der auf dem Areal des alten Polizeipräsidiums geplant ist, nimmt die Junior Uni im Frühjahr ihren Betrieb auf. Zwar noch nicht am finalen Sitz, aber inhaltlich werden die ersten Kinder und Jugendlichen spielerisch und experimentell in den wichtigen MINT-Fächern (Mathematik, IT, Naturwissenschaften und Technologie) fit gemacht. Das Konzept nach Wuppertaler Vorbild sieht eine private Finanzierung aus der Wirtschaft über weitere Spenden, perspektivisch aber auch über Förderungen vor. Das Ziel ist, bei den Jüngsten das Interesse und die Fähigkeiten für die Zukunftsberufe zu stärken und so gesuchte Fachkräfte zu sichern.

Hockey-EM Als Spielort für die Fußball-Europameisterschaft 2024 hat es für Mönchengladbach nicht gereicht. Dafür kommt im kommenden Jahr die europäische Hockey-Elite in die Vitusstadt. Vom 18. bis 27. August ist der Hockeypark Schauplatz der Europameisterschaft der Männer und Frauen. Je acht Mannschaften kämpfen in jedem Wettbewerb um den EM-Titel. Die Frauen treffen in Gruppe B auf drei Mannschaften von den britischen Inseln: Schottland (18. August), England (20. August) und Irland (22. August). Das Männerteam bekommt es mit Wales (19. August), Titelverteidiger Niederlande (21. August) und Frankreich (23. August) zu tun. Am 26. und 27. August finden die Finalspiele statt. Bereits 2006 und 2011 war Mönchengladbach bei den Männern Ausrichter einer WM und einer EM – jeweils gewann Deutschland das Turnier. Wiederholt sich das 2023?

Kita-Neubauten Warten auf einen Betreuungsplatz fürs Kind? Da mussten Eltern bislang mitunter ordentlich Geduld aufbringen. Auch jetzt gibt es noch Wartelisten. Aber immerhin hat die Stadt eine Kita-Ausbau-Offensive gestartet. Von 2019 bis 2021 wurden alleine etwa 40 neue Einrichtungen gebaut. 13 Neubauten und zwei Ersatzbauten sollen bis zum Ende des Kitajahres (Juli 23) in Betrieb gehen bzw. sind es schon. 14 weitere Neubauten und ein Ersatzbau sind bis Juli 2024, vier Neubauten bis Juli 2025 fest eingeplant. Zum 1. August 2022 betrug die Versorgungsquote für U3-Kinder 44,1 Prozent. Diese Quote wird sich im Verlauf des Kindergartenjahres 2022/2023 auf 50 Prozent erhöhen. Bei den Ü3-Kindern soll sich die Quote von 93,1 auf 100,2 Prozent erhöhen.

Nächste Auflage der Ensemblia Das Festival hat eine lange Tradition in der Vitusstadt. Seit 1979 findet die Ensemblia im Zwei-Jahres-Rhythmus in Mönchengladbach statt. Diesen Sommer wird die nächste Auflage des spartenübergreifenden Festivals ausgerichtet, voraussichtlich vom 16. bis 18. Juni 2023. Sicher können sich die Besucher jetzt schon sein, dass die Ensemblia wieder mit überraschenden Veranstaltungspunkten von Theater über Lesungen bis hin zu Workshops und Musik auffahren wird. Denn auch darum geht es: Sparten kennenlernen, die einem zuvor weniger bekannt waren. Deshalb wurde die Ensemblia 2021 auch erstmals nach mehr als vier Jahrzehnten dezentral ausgerichtet. Mit Erfolg. Die Vorfreude bei den Bürgern ist also berechtigterweise jetzt schon groß. Gedulden müssen sich die Fans aber noch etwas. Das Programm der Ensemblia 2023 wird erst im Frühjahr veröffentlicht.

Das neue Jahr wird traditionell mit einem Knall begrüßt. (Symbolbild)

Das neue Jahr wird traditionell mit einem Knall begrüßt. (Symbolbild)

Foto: Pyro-Brorthers/Pyro-Brothers

Die neue Stadtbibliothek Im ersten Halbjahr 2023 öffnet die neue Zentralbibliothek – so zumindest der aktuelle Stand der Planungen. Im neuen Carl-Brandts-Haus an der Blücherstraße können Besucher dann auf rund 3000 Quadratmetern nicht nur stöbern und lesen. Auch für Veranstaltungen, Ausstellungen und zum Lernen oder Arbeiten bietet die neue Bibliothek Platz. Brigitte Behrendt, Leiterin der Stadtbibliothek, freut sich vor allem darauf, „dass die Mönchengladbacher das neue Haus mit Leben füllen“. Die sanierte Stadtbibliothek sollte ursprünglich bereits Ende 2022 bezogen werden, die Eröffnung hatte sich immer wieder verschoben.

(gap/angr/dr/gam/cwe/akir/capf)
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