Kolumne Live dabei Woodstock im Rheydter Ratskeller

Mönchengladbach · Während der Macher des weltberühmten Festivals 50 Jahre danach vor einem Scherbenhaufen steht, lässt Norbert Köhnen mit der Coverband Travelin’ Alligators die Musik von damals wiederaufleben.

 Norbert Köhnen (2. v. l.) spielt am 17. August 2019 mit den Travelin‘ Alligators im Rheydter Ratskeller

Norbert Köhnen (2. v. l.) spielt am 17. August 2019 mit den Travelin‘ Alligators im Rheydter Ratskeller

Foto: Norbert Köhnen

Mondlandung, Vietnamkrieg, Mauerbau und Woodstock waren vor 50 Jahren herausragende Themen des Jahres. „Auch für mich ist 1969 bis heute unvergessen. Außerdem hatte ich als15-jähriger Gitarrist und Sänger meinen ersten Bühnenauftritt“, erinnert sich Norbert Köhnen. Der Auftritt im Tiroler Feriendomizil endete immerhin mit einem 3. Platz beim Nachwuchswettbewerb. Talent war somit schon attestiert.

Kein Wunder also, dass der Musiker aus Rheydt heute immer noch im Geschäft ist. Anders als Woodstock-Macher Michael Lang steht Köhnen zum 50. Jahrestag auf einer Bühne. Der Bühne im Ratskeller Rheydt (Samstag, 17. August, 20 Uhr) und feiert mit seiner Band Travelin’ Alligators nicht nur in Erinnerung seines ersten Erfolges,  sondern eben auch das Jubiläum der Legende Woodstock, der „Mutter aller Rock-Open-Airs“ in der Welt.  Natürlich mit Songs à la  „Woodstock and Legendary Sixties“, so das Motto.

Der New Yorker Lang hingegen steht im Jubiläumsjahr vor einem Scherbenhaufen. Von einem Festival mit mehr als 400.000 Besuchern und 32 Rockbands (u.a. Jimi Hendrix, Janis Joplin, Joe Cocker und The Who) ist nur die Legende geblieben. Mit Streitereien vieler Anwälte und einem Streitwert von angeblich 30 Millionen US-Dollar. Wahrlich kein Grund für ihn zu feiern.

Anders bei Köhnen. Selbst die Bandgeschichte von Creedence Clearwater Revival Band (CCR) spielt ihm in die Karten. Jahrzehntelang weigerte sich John Fogerty, den Live-Mitschnitt des Woodstock-Auftrittes zu veröffentlichen. Das späte Konzert am frühen Morgen, angebliche Soundprobleme und angeblich nicht eingehaltene Versprechen seitens der Veranstalter hatten die Band wohl allzusehr vergrätzt. Erst jetzt erschien der Mitschnitt als CD; eine Vinyl-Pressung soll folgen.

CCR ist ausgerechnet die Gruppe, die sich Eugen Ewald (Gitarre, Gesang, Keyboards), Michael Reiner (Bass, Gesang), Lutz Degroot (Drums) und Norbert Köhnen (Gitarre, Gesang) alias Travelin‘ Alligators seit 2016 als Vorbild ausgesucht hatten. Hits wie „Proud Mary“ und „Suzie Q“ waren für die Coverband aus Mönchengladbach wohl zu verlockend. Heute hat das Quartett sein Repertoire erweitert, Teile des Woodstock-Programms und legendäre Songs aus derselben Zeit sollen bei den Besuchern des „Ratskeller“-Konzertes mit für Erinnerungen an eine großartige Zeit im „Summer of Love“ sorgen.

Für Norbert Köhnen wieder einmal eine Gelegenheit, nach langen Jahren in der Oldie-Band Return und nach zahlreichen Stationen u.a. als Tanzmusiker, Gitarrist bei Schlagersänger André Morell (ZDF-Hitparade), Folk- & Countrymusiker, in einer Akustikband, bei einer Earthband-Tribute-Band die Fans mit seiner Solo-Gitarre zu begeistern. Auch das ist dem Rheydter gelungen: Für Ex-Prinzenpaar Hilde und Horst Trumm komponierte er mit „Abteiberg“ sogar ein Karnevals-Motto-Lied.

   Die Musiker der Astronauts waren bei der diesjährigen RP-Party Überraschungsgäste. Dabei war die „NDW Band 2.0“ mitten in den Aufnahmen zum neuen Album. Fast ein Jahr hat die Einspielung der neuen Songs gedauert. „Nun sind wir aus der Tiefe des Raumes mit 15 neuen Stücken zurück“, freuen sich die Musiker. Bestimmt sind die Lieder für die neue Scheibe „Problemhits“. Erstmals werden sie bei der Release-Party am 7. September, ab 20 Uhr, im Szene-Club „Messajero“, Sophienstraße, live vorgestellt.

   Der Jazz-Club-MG startet im September seine neue Konzertreihe, „Jazz am Abteiberg“ betitelt. Der Platz für die Gästeschar ist im Gewölbekeller vom Haus Erholung (Johannes-Peter-Bölling-Platz) knapp bemessen. Er reicht gerade einmal für 100 Besucher. Wer dabei sein möchte, muss sich also sputen. Mit dem Gerd Dudek/Jartin Sasse Quartett (u.a. Martin Gjakonoviski, Bass, Hendrick Smock, Schlagzeug) geht die Reihe am 19. Sept., 20 Uhr, los. Das Motto zeigt die Richtung an: „Tribute to John Coltrane“. Die weiteren Konzerte sind: 17. Oktober „Haus“ mit dem Mathias Haus Quartett,; 28. November „The Art of Swing“ mit dem Ali Claudi Trio. Der Eintritt kostet immer zwölf Euro. 

Weitere Live Tipps: Freitag, 16. August, 23.59 Uhr im „Sandrad“, Aachener Straße: „Old Time Traditional Music unplugged mit Fire Walk With Me; Samstag, 31. August, 22 Uhr im Irish Pub The Pogs, Bahnhofstraße 31: Volhorst; Samstag, 7. September, ab 16.30 Uhr, „Sound of Schmölderpark“ mit „stimmlich“, Roman Vintage & Lioba, HPT-Jazzverein, Take Five u. Pinball Rock`n`Roll Band; Samstag, 5. Oktober, 19 Uhr, im „Montforts Quartier“, Schwalmstraße 301: „3. Jazz-Vision-Night“ u.a.m. Matter of Groove, Philipp van Endert, Joscho Stephan Quartett.

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