Hephata in Mönchengladbach Winterzauber mit Feen und Schmieden

Mönchengladbach · Mehr als 100 Aussteller verwandelten beim „Winterzauber“ das Hephata-Gelände wieder in einen familienfreundlichen Kunsthandwerkermarkt. Es gab aber auch einen Zauberwald und eine Rodelbahn.

 Angeleitet von Frank Gonda konnten sich die Besucher wie Zoe mit einigen kräftigen Hammerschlägen selbst ein Souvenir schmieden.

Angeleitet von Frank Gonda konnten sich die Besucher wie Zoe mit einigen kräftigen Hammerschlägen selbst ein Souvenir schmieden.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Kein Brief bleibt unbeantwortet. Das versprachen Susanne Westen und Nicola Dichant in Engelskostüm am Christkind-Postamt. Als himmlische Botinnen wussten sie, dass Hund, Puppenhaus und Feuerwehrauto die Wunschlisten der Kinder anführen. Offenbar ein kleiner Borussenfan hatte eigens vermerkt, dass sein Fahrrad doch bitte die Farben Grün und Weiß haben möge. Jasper fasste sein Begehren nicht in Worte, sondern malte einen schönen Pullover, damit modisch nichts schief gehen konnte. Der Elfjährige hatte wie beinahe alle Kinder den Verlockungen des Zauberwalds nicht widerstehen mögen und war eingekehrt in das Reich abseits der Hauptwege auf dem Hephata-Gelände.

Zum neunten Winterzauber boten erneut mehr als 100 Aussteller in Holzbuden oder unter Zeltdächern sowie in Gebäuden weihnachtliche Dekoration, Kinderbekleidung, Kerzen und feine Köstlichkeiten an – vielfach von Hand gearbeitet oder liebevoll zubereitet. Besonders häufig zu finden waren Engelsfiguren und Wichtel in beinahe allen vorstellbaren Varianten aus Holz, Keramik und Glas. In der Luft lag der Duft von leckeren Waffeln, deftigem Grünkohl mit Mettwurst und weiteren kulinarischen Verlockungen. Selbstgemachte Marmeladen und Liköre standen bereit und wurden gerne zum späteren Verzehr oder zum Verschenken mitgenommen. Beim Blick auf die reiche Auswahl in Holzbuden und Zelten ließen sich viele Besucher zu begeisterten Ausrufen hinreißen.

Der von Tannen gesäumte Zauberwald mit seinem duftendem Naturboden sprach vor allem die Jüngsten an, die ihre erwachsenen Begleiter gleich mitnahmen in das Reich der Hexen und Waldwesen. Dort erzählte Diana Drechsler vom dicken fetten Pfannkuchen und anderen Märchenhelden. Um sie herum lag ein buntes Instrumentarium, mit dem die Märchenerzählerin die Geschichten klangmalerisch unterlegte.

Am Stand der Rheinischen Post erprobten sich Kinder beim zielgerichteten Wurf als Zeitungszusteller. Der vierjährige Anthony merkte bald, dass der Job gar nicht so leicht ist. Als sein letzter Versuch, eines der Fenster zu erwischen, doch noch zum Erfolg führte, wählte er aus den bei Kay Voigt bereitstehenden Schätzen weder gelbe Ente noch Kruschel-Zeitung, sondern Gummibärchen.

Außerhalb des Zauberwaldes schmiedete Oskar sein Andenken an den Tag gleich selbst. Angeleitet von Frank Gonda formte der Siebenjährige mit kräftigen Hammerschlägen das Ende eines glühenden Eisens zum Haken. An der Winterrodelbahn Speed Tubing standen Kinder Schlange, um allein oder mit einem Elternteil abseits zu sausen. Währenddessen schienen zwei Feen auf Stelzen mit ihren Pinseln Sternenstaub zu sammeln und in die Luft zu malen.

Für flotten Jazz und Swing sorgte die Sail Jazzband, deren Musikanten den flotten Herrenhut mit Namen „Kreissäge“ trugen. Das Ensemble „Sternen Licht Revue“ legte auf der Bühne eine flotte Showeinlage hin. „Im Januar geben sie für uns eine Benefizveranstaltung mit einem Rollschuhmusical zur Musik von Starlight“, sagte Elke Kranefeld, Vorstandsassistentin der evangelischen Stiftung und Moderatorin des Bühnenprogramms. Sie freute sich, dass der Adventsmarkt „richtig gut“ lief.

 Zeitung-Zielwerfen: Am Stand der Rheinischen Post durften sich Gäste als „Zusteller“ versuchen. Echte Zusteller stecken das Blatt lieber in den Briefkasten.

Zeitung-Zielwerfen: Am Stand der Rheinischen Post durften sich Gäste als „Zusteller“ versuchen. Echte Zusteller stecken das Blatt lieber in den Briefkasten.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Drangvolle Enge herrschte nicht nur auf dem Außengelände, sondern auch in der Kirche, wo Handarbeiten und Gebasteltes ausgestellt waren. „Das ist schon super schön hier. Jeder gibt sein Bestes, alles ist selbstgemacht“, schwärmte Gisela Hageneder. Heidi Schneider sägte aus einem schlichten Holzstück eine Nikolausfigur. Die sollte später beidseitig bemalt werden, auf dass sie so hübsch würde wie die bereitstehenden Engel, Schneemänner und Igelfiguren. Das Tagungszentrum war in ein Café umgewandelt worden, das Ruhe und Stärkung bot.

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