Mönchengladbach Wie Hans-Peter Moll Borussia Mönchengladbach vor der Insolvenz rettete

Mönchengladbach · Borussia hatte schon 1992 große Zahlungsschwierigkeiten. Der damalige Vizepräsident Hans-Peter Moll besorgte frisches Geld – vom FC Bayern München.

Borussia Mönchengladbach: Das ist Hans-Peter Moll
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Das ist Hans-Peter Moll, der Mann, der Borussia Mönchengladbach vor der Insolvenz rettete

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Foto: HPM

Es war eine sehr stressige Zeit bei Borussia, mit Hoffnungen, dem geplatzten Traum vom DFB-Pokalsieg 1992 mit der Endspiel-Niederlage gegen Zweitligist Hannover 96 im Elfmeterschießen und großen Sorgen um das wirtschaftliche Überleben des Vereins. Mittendrin Hans-Peter Moll, Vizepräsident von 1990 bis 1992 – der den rettenden Einfall hatte.

„Eine Krisensitzung folgte der anderen. Die Uefa hatte uns ein Verfahren angedroht, weil der Verein die zweite Ablöserate für die Spieler Dahlin und Nielsen nicht zahlen konnte. Es ging um 700.000 Mark, etwa 350.000 Euro“, erinnert sich Moll. Borussia stand vor dem Kollaps. „Es gab Überlegungen, schnellstmöglich einen Insolvenzantrag für Borussia zu stellen. Damit wollte ich mich aber nicht abfinden“, sagt Moll.

Und dann erinnerte er sich an einen Vorgang, an dem er nicht direkt beteiligt gewesen war, von dem er aber Kenntnis hatte – und kam auf die rettende Idee: „Aus dem Transfer von Stefan Effenberg 1992 vom FC Bayern München zum AC Florenz stand uns noch etwas zu. Das war vertraglich vereinbart worden, als Borussia Effenberg zwei Jahre zuvor an den FC Bayern verkauft hatte. Allerdings war das Geld erst später fällig. Doch dann wäre es für uns zu spät gewesen.“

Aber er kannte einen Bayern-Star gut: Paul Breitner – sein Geschäftspartner seit den 1980er Jahren. Breitner sprach mit Bayern-Manager Uli Hoeneß und überzeugte ihn, Borussia zu helfen. Am nächsten Tag flog Moll nach München – und bekam von Hoeneß 900.000 Mark. Die Insolvenz war abgewendet.

Molls Zeit als Vizepräsident Borussias indes endete bald darauf. Das Präsidium unter Helmut Beyer war nach der Pokal-Pleite und der Entlassung von Manager Rolf Rüssmann stark unter Druck der Öffentlichkeit geraten. Beyer, Schatzmeister Dieter Frantzen und Moll traten zurück. Karl-Heinz Drygalsky wurde neuer Präsident, Rüssmann als Manager zurückgeholt.

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