Schließung in Mönchengladbach Neue Nutzungen für Galeria-Filialen

Mönchengladbach · NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach betont, wie wichtig attraktive Innenstädte seien und macht den Städten Vorschläge zu Nachnutzungen leerer Warenhäuser. Was die IHK und Handelsexperte Gerrit Heinemann dazu sagen.

 NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach bei der IHK.

NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach bei der IHK.

Foto: IHK/Andreas Baum

NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach hat die von Galeria-Schließungen betroffenen Städte dazu aufgerufen, schnelle Nachnutzungen für leerwerdende Galeria-Immobilien zu finden. „Wir als Landesregierung wollen attraktive Innenstädte“, versicherte die CDU-Politikerin bei einem Austausch mit der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein. „Ich bin sicher, dass es gelingen wird, für die geschlossenen Häuser sinnvolle Nachnutzungen zu gewinnen.“ Dies könne Einzelhandel sein, aber auch Wohnen oder Gewerbe.

„Wie viele stationäre Einzelhandelsunternehmen leidet auch Galeria Kaufhof unter dem Trend zum Online-Handel“, sagte Scharrenbach einer IHK-Mitteilung zufolge. Dazu komme, dass es an einem tragfähigen Konzept für die Sanierung des Unternehmens gemangelt habe. In der Mönchengladbacher Galeria-Filiale, die zum 31. Januar 2024 schließen soll, sind 58 Mitarbeitende beschäftigt. Der Standort an der Hindenburgstraße steht auf der Liste mit noch 47 Warenhäusern, die der angeschlagene Konzern im Zuge der Sanierung schließen will. Ursprünglich waren dies 52 Standorte, fünf von ihnen bleiben aber nach weiteren Zugeständnissen der Vermieter nun doch erhalten.

„Wir unterstützen die Kommunen dabei, neue Konzepte für die Nutzung der Immobilien in Neuss, Krefeld und Mönchengladbach zu entwickeln“, versicherte IHK-Präsident Elmar te Neues. Und IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz sagte: „Natürlich macht uns auch die Situation der Beschäftigten betroffen – insbesondere auch die Lage der Auszubildenden, die ihre Ausbildung zu Ende bringen möchten.“ Die IHK werde sich um diese jungen Leute kümmern und dafür sorgen, dass sie in anderen Unternehmen ihre Ausbildung abschließen können. „Das haben wir den Verantwortlichen in den Filialen heute schriftlich zugesichert“, sagte Steinmetz.

Scharrenbach hatte die betroffenen Galeria-Kommunen zu einem Gipfel geladen. Einzelhandelsexperte Gerrit Heinemann, Professor an der Hochschule Niederrhein, verspricht sich einiges davon: „Ich schätze Frau Scharrenbach, weil sie das Thema realistisch sieht. Es darf kein Tabu sein, einen Hohlkörper wie ein leer stehendes Warenhaus abzureißen, bevor er eine Innenstadt über Jahrzehnte verschandelt“, sagte Heinemann im Gespräch mit unserer Redaktion. „Es wird darum gehen, die Gesetzesregelungen und Reglementierungen fürs Bauen dahingehend zu erleichtern, dass wir schneller andere Nutzungen umsetzen können – inklusive dem Bau von dringend benötigten Wohnungen.“

(angr)
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