Corona-Virus Was die Zahl 50 des RKI für Mönchengladbach bedeutet

Mönchengladbach · Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz (STI) ist ein entscheidender Wert hinsichtlich der Schärfe der Corona-Regeln. Stecken sich mehr als 50 von 100.000 Menschen in einer Woche neu an, muss der Kreis oder die Stadt eingreifen. Was bedeutet der Wert für Mönchengladbach?

 Die Zahl 50 war in den vergangenen Wochen immer wieder Thema in Sachen Neuinfektionen. Was bedeutet dieser Richtwert für die Stadt Mönchengladbach?

Die Zahl 50 war in den vergangenen Wochen immer wieder Thema in Sachen Neuinfektionen. Was bedeutet dieser Richtwert für die Stadt Mönchengladbach?

Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Die Zahl 50 ging in den vergangenen Tagen durch alle Medien. Ab 50 Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb von sieben Tagen und pro 100.000 Einwohner sollen in einem Kreis beziehungsweise einer Stadt wieder härtere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie in Kraft treten. Der Wert repräsentiert die Sieben-Tage-Inzidenz (STI). Doch was heißt das für Mönchengladbach, wie groß ist die Gefahr, dass es hier dazu kommt? Dazu lohnt der Blick auf den Werdegang der Pandemie innerhalb der Stadtgrenzen.

Ab dem 16. März mussten Schulen geschlossen bleiben, ab dem 17. März auch Spielplätze und Schwimmbäder. So hatte es NRW entschieden. In Mönchengladbach gab es zu diesem Zeitpunkt 37 positive Testergebnisse, die STI lag noch bei 11,5. Zu früh reagiert also? Keineswegs. Eine Woche später, am 23. März, musste auch die Gastronomie dicht machen. Nun lag die STI in Mönchengladbach schon bei 27,5. 109 Personen waren positiv getestet worden, also fast dreimal so viele.

Bis die Maßnahmen Wirkung zeigten, vergingen weitere zwei Wochen. Am 5. April vermeldete das Gesundheitsamt 304 positive Fälle, also erneut knapp dreimal so viele. Die STI lag mit 46,7 am 7. April auf ihrem bisher höchsten Wert. In den nachfolgenden zwei Wochen hielten sich jene, die die Krankheit überstanden hatten, und jene, die neu infiziert waren, zahlenmäßig die Waage. Der Wert der akut Infizierten schwankte bis zum 20. April zwischen etwa 150 und 160 und bildete damit erstmals ein Plateau. Die STI sank infolgedessen auf 20,3.

Erneut zwei Wochen später, am 6. Mai, konnte die Stadt einen vorläufigen Tiefststand der STI bei 8,8 vermelden. Die Zahl der positiven Testergebnisse stieg bis dahin „nur“ noch auf 506. Doch dort begann das zweite Plateau, das bis jetzt anhält. Die Zahl der akut Infizierten hält sich etwa zwischen 100 und 110.

Der Blick auf diese Entwicklung lässt vermuten, dass erneute Maßnahmen, die erst bei einer STI von 50 getroffen würden, einen deutlich schlimmeren Verlauf provozierten, als das in Mönchengladbach bisher der Fall war. Dessen ist sich auch die Stadt bewusst: „Für die Stadt Mönchengladbach und insbesondere die Arbeit des Gesundheitsamtes ist der Umstand, dass die Sieben-Tage-Inzidenz weit unter dem Richtwert von 50 liegt, kein Grund, die Infektionsschutzmaßnahmen in irgendeiner Weise schleifen zu lassen“, heißt es auf Anfrage unserer Redaktion. Das Gesundheitsamt bewerte jeden Fall auch dahingehend, ob außer der Quarantäne von Einzelpersonen weitere Maßnahmen nötig seien. Dazu gehörten auch Schließungen von Einrichtungen und Betrieben. „Daran hat sich mit Einführung des Richtwertes nichts geändert“, heißt es dazu von der Stadt.

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