Warnstreik in Mönchengladbach Warnstreik der Metaller im Nordpark

Mönchengladbach · Beschäftigte aus Mönchengladbach, Erkelenz, Wegberg und Dülken kamen zur Kundgebung der IG Metall in den Nordpark. Die Gewerkschaft nannte unter anderem Beschäftigungssicherheit als Ziel der Verhandlungen mit den Unternehmen.

 Die Beschäftigten kamen mit ihren Autos zur Kundgebung der IG Metall im Nordpark.   Foto: Detlef Ilgner

Die Beschäftigten kamen mit ihren Autos zur Kundgebung der IG Metall im Nordpark. Foto: Detlef Ilgner

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Mit ihren Fahnen und den Warnblinklichtern waren sie nicht zu übersehen und ihr Hupen schon gar nicht zu überhören: Um auf die Arbeitgeber bei den laufenden Tarifverhandlungen Druck zu machen, hat die IG Metall zu Warnstreiks, Demo und Kundgebung aufgerufen. In einer Sternfahrt kamen die Beschäftigten in 305 Autos aus Mönchengladbach, Wegberg, Erkelenz und Dülken, um für höhere Löhne, eine Reduzierung der Arbeitszeit auf vier Tage mit Teil­entgeldausgleich und mehr Ausbildungsplätze zu protestieren.

„Die Forderungen sind eine Frage der Solidarität“, betonte Frank Taufenbach, erster Bevollmächtigter der IG Metall Mönchengladbach. „In den Unternehmen sieht es ganz unterschiedlich aus. Es gibt Beschäftigte, die unter den besonderen Umständen mehr arbeiten, und welche, die in Kurzarbeit sind, nicht arbeiten dürfen und starke Einkommensverluste haben.“ Ziel der laufenden Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie sei es, Beschäftigungssicherheit zu erreichen. „Wenn die Bevölkerung Anfang Herbst durchgeimpft ist, dann wird die Wirtschaft auch wieder anspringen. Wir brauchen dann die Fachkräfte.“ Die Forderung von vier Prozent Lohnerhöhung sei angesichts der Krise angemessen.

Das sah auch Knut Giesler, Verhandlungsführer der IG Metall in Nordrhein-Westfalen, so. Bevor er wieder an den Verhandlungstisch zurückkehrte, zeigte er sich bei der Kundgebung im Nordpark kampfeslustig. „Wenn die Arbeitgeber mit uns nicht würdevoll und wertschätzend umgehen, können wir Ärger machen“, rief er den Teilnehmenden in den Autos zu und erntete dafür ein Hup-Konzert.

„Wir haben schon im letzten Jahr unserer Verantwortung genüge getan, als wir verzichtet und die Arbeitgeber damit entlastet haben. Jetzt ist es Zeit, dass auch an die Arbeitnehmer gedacht wird.“ Giesler kritisierte eine mangelnde Verhandlungsbereitschaft auf der Arbeitgeberseite. Seit Dezember gebe es kein Angebot. Auch dass die Zukunftsthemen Klima, Mobilität, Digitalisierung und Ausbildung nicht angesprochen würden, ärgere ihn sehr. „Wir wollen Zukunft gestalten“, sagte er. „Und da weigern sich die Arbeitgeber.“ 24 Stunden dauerte der Warnstreik, an dem sich in Mönchengladbach unter anderen Beschäftigte von Trützschler, Nexans, Scheidt & Bachmann und SMS beteiligten.  Aus Viersen kamen Beschäftigte von Otto Fuchs in Dülken sowie aus dem Kreis Heinsberg von Siemens, Driescher und Wirth. Die Streiks betrafen nicht nur die Produktionen. Auch Beschäftigte im Home-Office hätten die Arbeit niedergelegt und den Abwesenheitsassistenten angestellt, teilte Taufenbach mit.

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