Kundgebung in Mönchengladbach Warnstreik der Textil-Beschäftigten

Mönchengladbach · Vor dem Werksgelände von Aunde trafen sich Beschäftigte aus der Region zur Kundgebung. Die Arbeitgeber nannten den Warnstreik „unangemessen“.

 Beschäftigte aus Mönchengladbach, Hückelhoven und Viersen bei der Kundgebung der IG Metall vor dem Werksgelände von Aunde.

Beschäftigte aus Mönchengladbach, Hückelhoven und Viersen bei der Kundgebung der IG Metall vor dem Werksgelände von Aunde.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Rund 100 Beschäftigte aus den Textilbetrieben in der Region haben sich am Mittwochnachmittag an einer Kundgebung vor dem Werksgelände des Automobilzulieferers Aunde beteiligt. Etwa 900 Beschäftigte in Mönchengladbach, Hückelhoven und Viersen waren von der IG Metall zum Warnstreik im Zuge des laufenden Tarifkonflikts aufgerufen. Bevor sich Arbeitgeber und Gewerkschaft in der kommenden Woche in Bielefeld zur dritten Verhandlungsrunde treffen, erneuerten die Arbeitnehmervertreter ihre Forderungen nach 5,5 Prozent mehr Geld und höhere Arbeitgeberbeiträge zur Altersteilzeit.

„Die Textilbetriebe haben ihre Nische gefunden mit hochwertigen technischen Textilien“, sagte Manfred Menningen, Verhandlungsführer der IG Metall bei der Kundgebung. „Die Arbeitsbedingungen sind hart, deshalb haben die Beschäftigten mehr verdient.“ Menninger betonte, man strebe eine Lösung in der nächsten Verhandlungsrunde an. „Wenn es kein Ergebnis gibt, haben wir einen Plan B.“

Die Arbeitgeber kritisierten den Warnstreik und nannten ihn „unangemessen“. „Angesichts der wirtschaftlichen Lage, die sich stark verschlechtert hat, haben die Arbeitgeber ein verantwortbares Angebot vorgelegt“, sagte Wolfgang Kleinebrink, Geschäftsführer des Verbandes der Rheinischen Textil- und Bekleidungsindustrie. Mit 3,4 Prozent mehr Lohn und Gehalt und einer Fortführung der Altersteilzeit- Regelungen seien die Arbeitgeber der IG Metall einen großen Schritt entgegengekommen. Die Umsätze sowohl in der Bekleidungsindustrie wie auch bei den Herstellern von technischen Textilien seien rückläufig. „Es ist deshalb unverständlich, warum die IG Metall die angespannte Situation in unseren Unternehmen zusätzlich durch Warnstreiks belastet“, sagte Kleinebrink.

Markus Simon, Verhandlungsführer der Arbeitgeber, betonte, man wolle einen Tarifvertrag abschließen, der die Leistung der Beschäftigten wertschätze, aber auch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen erhalte.

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