Vortrag für Pädagogen in Mönchengladbach Wie Lehrer und Schüler Fake News erkennen können

Mönchengladbach · Wissenschaftsjournalist und Autor Armin Himmelrath aus Wermelskirchen hat „Fake News – ein Handbuch für Schule und Unterricht“ geschrieben. Worauf man bei den falschen Nachrichten achten muss und wie man sie durchschaut.

 Armin Himmelrath referierte in Mönchengladbach.

Armin Himmelrath referierte in Mönchengladbach.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

„Siehste?“ „Wahnsinn!“ „Schon gehört?“: So fangen Fake News haufig an, sie wecken die Erzähllust.

Wie gehe ich mit Fake News (falschen Nachrichten) um? Um diese Frage drehte sich alles bei einer Vortragsveranstaltung, zu der die Gewerkschaft GEW  Lehrer in die Buchhandlung Degenhardt geladen hatte. Referent war der Wissenschaftsjournalist und Autor Armin Himmelrath aus Wermelskirchen. Er hat zusammen mit der Erziehungswissenschaftlerin und Lehrerin Julia Egbers das Buch „Fake News – ein Handbuch für Schule und Unterricht“ geschrieben.

„Die Medienhörigkeit ist nicht neu“, erklärte der 54-Jährige. Es gehe darum, damit umgehen zu lernen: Was ist wahr, und was nicht? Wie können Schüler zu mündigen Mediennutzern erzogen werden?

Der Referent erklärte, welche Merkmale Fake News sehr häufig aufweisen: Sie müssen auch Zeitgenossen mit geringem Intellekt ansprechen, Differenzierungen werden meist vermieden, aber diese „Neuigkeiten“ müssen emotionalisieren. Armin Himmelrath definierte Fake News als Verbreitung von Falschmeldungen in manipulativer Absicht. „Die im Grundgesetz verankerte Meinungsfreiheit macht es den Verbreitern von Fake News leider leicht“, gab der 54-Jährige zu bedenken.

Besonders spannend war der praktische Teil des Abends: „Wir werden Fake News herstellen und Sie werden sehen, wie leicht das ist“, kündigte Himmelrath an – und er sollte nicht zu viel versprechen. Er nannte Faktenfinder im Netz und warnte unter anderem vor Hybrid-Fakes. „Das sind ideologisch geprägte Meldungen, die einen Kern an Wahrheit enthalten, aber einen manipulativen Charakter haben“, erklärte der Autor. Aufgeregte Sprache, Großbuchstaben, Angst schürende Sätze wie „Ihr werdet schon sehen!“: So etwas deute auch auf Fake News hin. „Grundzweifel sind angebracht“, gab Himmelrath zu verstehen, auch der WhatsApp-Chat könne Fake News enthalten. 

In einer früheren Fassung hatte es geheißen, dass es Fake News sei, dass  der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, Tierarzt ist. Wieler ist Tierarzt und Fachtierarzt für Mikrobiologie. Wir haben das korrigiert.

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