Unfalltod von Achtjähriger Schule appellierte noch an Eltern - „Helfen Sie, Chaos zu vermeiden“

Mönchengladbach · Ein acht Jahre altes Mädchen kam am Mittwoch in Mönchengladbach ums Leben, überfahren auf dem Weg zur Grundschule. Jetzt zeigt sich: Der schreckliche Unfall hat eine Vorgeschichte.

 Diese Halteverbotszone (in diesem Fall gleich missachtet) wurde in der vergangenen Woche vor dem Schultor eingerichtet.

Diese Halteverbotszone (in diesem Fall gleich missachtet) wurde in der vergangenen Woche vor dem Schultor eingerichtet.

Foto: Reichartz,Hans-Peter(hpr), Reich/Reichartz,Hans-Peter (hpr)

Bereits im April dieses Jahres wandte sich die Schulpflegschaft der Grundschule an das Ordnungsamt mit dem Hinweis auf chaotische Zustände morgens vor Schulbeginn auf der verkehrsberuhigten Straße. In einem Brief vom 11. April, der unserer Redaktion vorliegt, appellierten Schulpflegschaft und Schulleitung zum bereits wiederholten Mal an die Eltern, ihre Kinder nicht bis zur Schule mit dem Auto zu fahren, sondern zu Fuß gehen zu lassen oder wenigstens vier in einer Karte eingezeichnete Parkplätze in einiger Entfernung zu nutzen: „Bitte helfen Sie mit, das morgendliche Chaos zu vermeiden.“ Dies sei vor dem Schultor noch immer sehr hoch. „Und damit steigt auch die Unfallgefahr für Ihre Kinder.“

Am Mittwochmorgen war das achtjährige Mädchen auf dem Schulweg von einem Auto überfahren und tödlich verletzt worden. Auch am Donnerstagmorgen brachten allerdings wieder zahlreiche Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule, wie ein Anwohner berichtete. Jeden Morgen sei das so, viele Eltern würden in zweiter und dritter Reihe parken. „Es war nur eine Frage der Zeit, bis hier was passiert“, sagt er. Selbst Kinder, die nur wenige Hundert Meter entfernt wohnten, würden von den Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht.

Nach der Bitte der Schulpflegschaft beim Ordnungsamt, die Lage an der Schulstraße zu entschärfen, kamen Vertreter der Stadt, der Schule und der Polizei im Juni zu einem Ortstermin zusammen. Dabei schilderte die Schulpflegschaft, dass es immer wieder vorkommt, dass Eltern „wild“ in der verkehrsberuhigten Zone und auch direkt vor dem Schultor halten.

Bei dem Termin einigten sich die Beteiligten darauf, vor dem Schultor ein absolutes Halteverbot einzurichten. Die entsprechenden Schilder stehen auch inzwischen. Sie wurden nach Auskunft von Stadtsprecher Dirk Rütten in der vergangenen Woche montiert.

Auch die Polizei kontrolliert den Bereich an der Schule. Bezirksbeamte führten regelmäßig Sicherungen an Schulen durch, wie Polizeisprecherin Isabella Hannen sagte. „An der Schulstraße war das zuletzt in der letzten Novemberwoche der Fall.“

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