Mönchengladbacher Verein „Sport für betagte Bürger“ droht das Aus

Mönchengladbach · Im Jubiläumsjahr endet vermutlich die Geschichte des einstigen Vorzeigevereins. Altensport-Angebote sollen erhalten werden. Zwei Modelle bieten sich an: ein Verein oder der Stadtsportbund integriert sie in sein Sportprogramm.

 Was passiert mit dem Altensportzentrum, wenn der Verein Sport für betagte Bürger nicht mehr existiert? Das städtische Gebäude an der Aachener Straße könnte ein Haus des Sports werden.

Was passiert mit dem Altensportzentrum, wenn der Verein Sport für betagte Bürger nicht mehr existiert? Das städtische Gebäude an der Aachener Straße könnte ein Haus des Sports werden.

Foto: Dieter Weber

Dieses Jahr sollte für den Verein Sport für betagte Bürger ein besonderes werden: Die Mitglieder wollten den 50. Geburtstag ihres einstigen Vorzeigevereins groß feiern. Das Jahr 2018 wird tatsächlich in die Historie eingehen – aber nicht wegen eines rauschenden Festes, sondern wegen der Vereinsauflösung. Die Turbulenzen um das geschlossene Käthe-Stroetges-Haus haben Sport für betagte Bürger als Gesamtkonstrukt erreicht.

Wenn der vorläufige Insolvenzverwalter Volker Quinkert vermutlich Anfang Dezember das Insolvenzverfahren eröffnen wird, gilt der Verein in seiner jetzigen Rechtsform als aufgelöst. Dies sei die juristische Konsequenz und kaum zu verhindern, erklärte Quinkert am Mittwoch bei einer Mitgliederversammlung im Altensportzentrum an der Aachener Straße. Weit mehr als 200 ältere Menschen waren gekommen. Auf dem Podium saß inmitten von Vorstand und Beirat auch die über 80-jährige Vorsitzende Käthe Stroetges, die sich zu brisanten Themen allerdings nicht äußerte.

Es ist Käthe Stroetges’ Lebenswerk, das in den nächsten Wochen unrühmlich zu Ende gehen wird. Denn unter den vier Möglichkeiten, die Volker Quinkert auf der Versammlung beschrieb, um die Aktivitäten und Angebote zu retten, ist ein Weiterbestehen von Sport für betagte Bürger in dieser Rechtsform die unwahrscheinlichste. Realistischer sind drei Modelle:
1. Es gründet sich ein neuer Verein, der die Aufgaben des jetzigen übernimmt.
2. Ein anderer Verein, möglichst ein Großverein, integriert in sein Sportprogramm die jetzigen Angebote und gliedert die Mitglieder ein – wenn sie das wollen. Auch möglich ist es, unterschiedliche Angebotsbereiche auf mehrere Vereine zu verteilen.
3. Das Bildungswerk des Stadtsportbundes wird die neue Heimat für alle Angebote im Altensport.

Quinkert erklärte, dass er mit einem Großverein in Kontakt stehe. Auch mit dem Stadtsportbund führe er Gespräche. Es gebe gute Chancen, dass sich eine von beiden Lösungsansätzen umsetzen lasse. Auch die Stadt, der das Altensportzentrum gehört, sei an einer Lösung sehr interessiert, so der Insolvenzverwalter. Wenn es optimal laufe, könne es bereits am 1. Januar nächsten Jahres in einer anderen Form weitergehen, ansonsten im Verlauf des ersten Quartals 2019. Wenn es in diesem Zeitraum nicht gelingen sollte, eine Lösung zu finden, werde es schwierig. Zu einer möglichen Vereinsneugründung äußerte sich Quinkert nicht – sie könnte aus dem Kreis der jetzigen Mitglieder initiiert werden.

Das Gebäude des Altensportzentrum könnte ein „Haus des Sports“ werden, das sich der Stadtsportbund seit Jahren wünscht. Auf diese Weise kann es als Veranstaltungsstätte für andere Vereine erhalten werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort