Versammlung „Wir brauchen Ingenieure, aber noch mehr Techniker und Meister“

Mönchengladbach · (RP) Die Unternehmerschaft der Metall- und Elektroindustrie (UME) in Mönchengladbach hat zwei Studenten der Hochschule Niederrhein für ihre Abschlussarbeiten im Fachbereich Elektrotechnik und Informatik ausgezeichnet.

 Albrecht Driescher (Mitte), Vorsitzender der Unternehmerschaft, überreichte Felix Schumacher und Jan Herzog Preise für deren Abschlussarbeiten.

Albrecht Driescher (Mitte), Vorsitzender der Unternehmerschaft, überreichte Felix Schumacher und Jan Herzog Preise für deren Abschlussarbeiten.

Foto: Unternehmerschaft der Metall- und Elektroindustrie zu Mönchengladbach

Jan Herzog wurde am Rande der Hauptversammlung des Verbands für seine Bachelor-Arbeit zum Thema „Entwicklung einer Ethernet-basierten Steuerung für Rohrleitungs-Wechselkästen“ ausgezeichnet, Felix Schumacher für seine Master-Arbeit zum Thema „Untersuchungen für die Entwicklung eines Sensors zur Erfassung von Fahrzeugrädern in der Eisenbahnsicherungstechnik“. Der UME-Vorsitzende Albrecht Driescher überreichte die Urkunden und das Preisgeld in Höhe von jeweils 1500 Euro.

„Die Industrie blickt weiter zuversichtlich in die Zukunft. Wir sind im neunten Jahr des Aufschwungs“, sagte Albrecht Driescher. Aber die protektionistischen Maßnahmen und Gegenmaßnahmen zwischen den USA, China und Europa, die immensen Schulden von Staaten und Banken sowie Erhöhungen der Sozialausgaben seien Gefahren für die heimische Wirtschaft. Dazu gehöre auch der Fachkäftemangel: „Natürlich brauchen wir Ingenieure. Wir brauchen aber genauso dringend und wohl in größerer Zahl Techniker und Meister“, so Driescher. Die nach wie vor viel zu hohen Studienabbrecherquoten sprächen dafür, dass hier Potenziale vergeudet würden. Auch das Arbeitskräftepotenzial junger Frauen müsse besser ausgeschöpft werden. „Hierzu müssen wir die Betreuungsmöglichkeiten für Kinder und die Unterstützung für junge Mütter weiter ausbauen.“ Der Tarifabschluss 2018 sei für die Unternehmen eine große Herausforderung und an der Grenze des Vertretbaren, so Driescher weiter. 

Wie die Digitalisierung die Industrie verändert und worauf sich die Unternehmen einstellen müssen, zeigte Professor Boris Otto vom Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik (ISST) und TU Dortmund. Für ihn entsteht die disruptive Innovation nicht durch das Kopieren vorhandener Geschäftsmodelle, sondern durch Unternehmen, die intelligent eigene Assets mit den Möglichkeiten der Digitalisierung kombinieren. Die klassische Stärke der deutschen Industrie wie die Entwicklung neuer Produkte wird mit den Potenzialen smarter Services verbunden: „Ziel ist es, hybride Leistungsangebote zu gestalten, die sowohl aus einem physischen Produkt als auch aus einem Software-Service bestehen. Zum Beispiel in der Automobilindustrie, wo digitale Zusatzdienste im Auto für ein besseres Mobilitätserlebnis sorgen.“

(RP)
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