Fehler im Testzentrum Mönchengladbach Ungeimpfter Architekt erhält Corona-Testergebnis ohne Test

Mönchengladbach · Chris Orth erhielt per E-Mail ein negatives Ergebnis, obwohl bei ihm gar kein Abstrich gemacht wurde. Der Betreiber entschuldigte sich und ergriff sofort nötige Maßnahmen.

 Das Testzentrum Kaufland Reyerhütte.

Das Testzentrum Kaufland Reyerhütte.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Chris Orth staunte nicht schlecht, als er vergangenen Dienstag, 30. November, um 15.53 Uhr eine E-Mail bekam. Sie enthielt im Anhang ein negatives Testergebnis des Testzentrums Kaufland Reyerhütte. Dort hatte er sich um 15.37 zwar für einen Test angemeldet und in derselben Minute eine Terminbestätigung erhalten – doch getestet worden ist er zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht. „Wie kann so etwas passieren?“, fragte er sich.

Orth kennt das Testzentrum gut, er ist jeden Tag da. Als ungeimpfter Architekt muss er sich täglich testen lassen, um im Büro arbeiten zu können. Zwei Stunden nach der kuriosen E-Mail fuhr er ins Testzentrum zu einem eigentlich vereinbarten Termin. Er schilderte den Mitarbeitern das Problem. Auch sie seien geschockt gewesen und hätten sich sofort um eine Lösung gekümmert.

Orth und sein Chef Wilhelm Laumen vermutete einen Systemfehler hinter der Panne: „Bei der Zusendung des negativen Testergebnisses ohne Testung könnte so ein Fehler im System jedoch Folgen haben, wenn auf diese Art und Weise infizierte Personen durch das Raster fallen“, sagt Laumen. Doch um einen technischen Fehler handelt es sich dabei nicht.

Eine Mitarbeiterin von ITTK-Consulting, die das Testzentrum betreiben, erklärt, wie es dazu kommen konnte: Chris Orth hatte sich über die Website angemeldet und seine Daten eingetragen. Diese Daten wurden dann im Hintergrund in eine Systemtabelle eingetragen, wo der Befund angeklickt werden muss.  „Aufgrund des massiven Andrangs im Testzentrum hat der auswertende Mitarbeiter versehentlich das negative Testergebnis in die unterliegende Zeile eingetragen“, berichtet sie. 

Als der Fehler am Abend bekannt wurde, benachrichtigte das Start-Up umgehend das Gesundheitsamt MönchengladbachDamit der Fehler nicht noch einmal passiert, sind auch andere Maßnahmen eingeleitet worden: „Wir haben unsere IT-Dienstleister kontaktiert und weitere Sicherheitsmechanismen programmieren lassen“. Dazu gehören eine Uhrzeitpflichtangabe und eine zusätzliche Sicherung durch einen zusätzlichen Button, der die Test ID sowie dem Namen des getesteten anzeigen.

Außerdem wurden die Mitarbeiter erneut sensibilisiert, dass sie sich vom externen Druck nicht bei der Befundung aus der Ruhe bringen lassen sollen. Der Mitarbeiter, dem das Missgeschick passiert ist, ist arbeitsrechtlich durch eine Abmahnung sanktioniert worden.

Den Fehler bedauert das Start-Up: „Wir sind uns der Verantwortung als Testzentrum sehr bewusst und arbeiten daran, dass so etwas nicht nochmal passiert.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort