Crash-Kurs in Mönchengladbach Plötzlich änderte sich das Leben dramatisch

Mönchengladbach · Unfallopfer Mark Pesch berichtete im Berufskolleg Volksgarten, wie er am Steuer einschlief und was danach geschah.

 Mark Pesch musste nach dem Unfall ein Bein amputiert werden. Im Berufskolleg schilderte er, was damals geschah.

Mark Pesch musste nach dem Unfall ein Bein amputiert werden. Im Berufskolleg schilderte er, was damals geschah.

Foto: Romina Kautz

„Freiheit geht einher mit Verantwortung“, betonte Schulleiterin Danièle Hamdan zu Beginn der Verkehrssicherheitstage am Berufskolleg Volksgartenstraße. Ziel dieser Tage war es, junge Fahranfänger und zukünftige Straßenteilnehmer für eine sichere und verantwortungsvolle Fahrweise zu sensibilisieren. Was passieren kann, wenn man diese Punkte aus den Augen verliert, konnten die Schülerinnen und Schüler am Beispiel des Unfallopfers Mark Pesch vom Crash-Kurs NRW sehen.

Pesch berichtete den Schülerinnen und Schülern, wie sich sein Leben vor 15 Jahren schlagartig veränderte: „Ich stand damals mit meinen 29 Jahren mitten im Leben.“ Doch auf dem Nachhauseweg von einer Familienfeier veränderte sich sein Leben drastisch. Er berichtete, wie er sich nach einem nächtlichen Sekundenschlaf im Auto plötzlich 40 Meter neben der Autobahn wiederfand. Das Auto hatte sich zuvor mehrere Male überschlagen, und Pesch wurde dabei so schwer verletzt, dass ein Bein amputiert werden musste und er heute im anderen kein Gefühl mehr hat. „Bei dem Unfall habe ich einen Kardinalfehler gemacht – ich habe mich nicht angeschnallt“, berichtete Persch. Aus eigener Kraft konnte er noch den Notruf wählen, und auch seine Frau bekam noch einen Anruf von ihm. „Ich wollte ihr nicht mitteilen, dass ich im Sterben lag, also sagte ich ihr nur, dass ich später nach Hause kommen würde.“

Pesch kann heute frei über den Unfall und seine Folgen reden. Aus diesem Grund hatten die Schüler die Chance, sich ausführlich mit ihm zu unterhalten. Dabei wurden auch ganz praktische Fragen gestellt. So fragte eine Schülerin, wie es für ihn heute sei, Schuhe zu kaufen. Diese müssten extra orthopädisch angefertigt werden, sagte Pesch.

Weiterhin konnten die Schüler am eigenen Leib erleben, wie sich ein Überschlag im Auto anfühlt. Der ADAC bot dafür eine Drehung mit einem Unfallsimulator an. Da Verkehrsunfälle häufig unter Einfluss von Alkohol geschehen, gab es für die Teilnehmer die Möglichkeit, beim Stand der AOK einen Alkoholrausch mittels einer Rauschbrille nachzuempfinden. Damit man bei einem Unfall Erste Hilfe leisten kann, zeigten die Johanniter, wie eine Herzmassage funktioniert. Auch eine Präsentation der Polizei zu den Folgen von Drogenkonsum im Straßenverkehr gehörte zu dem Informationsangebot.

(RP)
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