Viele Bewerber in Mönchengladbach suchen noch Noch 1700 Ausbildungsplätze sind frei

Mönchengladbach · Die Auswirkungen der Corona-Krise sind laut Arbeitsagentur und IHK bisher weniger dramatisch als befürchtet. Die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze in Mönchengladbach unterscheidet sich nur geringfügig von der im Vorjahr.

 Die Zahl der Ausbildungsplätze ist laut Arbeitsagentur Mönchengladbach trotz der Corona-Krise nahezu stabil.

Die Zahl der Ausbildungsplätze ist laut Arbeitsagentur Mönchengladbach trotz der Corona-Krise nahezu stabil.

Foto: Andreas Gruhn

Die Corona-Krise in der Wirtschaft ist bisher weitgehend spurlos am Mönchengladbacher Ausbildungsmarkt vorbeigegangen. Jedenfalls liegt die Zahl der in der Stadt gemeldeten Ausbildungsplätze nur geringfügig unter dem Wert von Juni 2019. Genau 1503 Ausbildungsplätze zählt die Agentur für Arbeit, nur 13 weniger als noch ein Jahr zuvor. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein kommt nach einer Umfrage zur Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen zu einem ähnlichen Schluss: „Angesichts vieler gestrichener Investitions- und Einstellungspläne fällt das Ergebnis der Unternehmensbefragung umso überraschender aus und gibt zumindest in einem begrenzten Umfang für die bestehenden Ausbildungsverhältnisse Grund zu vorsichtigem Optimismus“, sagt Daniela Perner, IHK-Geschäftsführerin des Bereichs Innovation, Bildung, Fachkräfte.

Die Zahl der Bewerber in der Stadt Mönchengladbach ist im Vergleich zum Vorjahr um 74 auf jetzt 1878 gesunken. Auf jeden Bewerber kommen im Agenturbezirk (zu dem auch der Rhein-Kreis Neuss gehört) derzeit 0,69 Ausbildungsstellen. Mit einer Ausbildungsstelle versorgt sind bereits 1036 junge Mönchengladbacher. Mehr als 1800 Bewerber aus Mönchengladbach und dem Rhein-Kreis Neuss sind noch unversorgt. Aber es sind auch noch fast 1700 Stellen in der Region insgesamt frei.

Die Unternehmen haben nach Einschätzung der IHK weiter großes Interesse daran, Nachwuchs auszubilden. Auch in der Corona-Krise seien die bestehenden Ausbildungsverhältnisse in rund 74 Prozent der Fälle „auch unter zum Teil wesentlich erschwerten Bedingungen nahezu unverändert im Betrieb fortgesetzt“ worden, wie IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz sagt. Nur knapp ein Prozent der befragten Unternehmen habe sich von Auszubildenden getrennt. Dafür gaben rund 63 Prozent der Betriebe an, alle Absolventen auch nach dem Abschluss im Unternehmen halten zu wollen.

Nur sechs Prozent der befragten Unternehmen erklärten, sich nach Ablauf der Ausbildung final von den Azubis trennen zu wollen – mit Verweis auf die unklare wirtschaftliche Entwicklung. Auch wenn die Zahlen weniger dramatisch sind als befürchtet gibt es einen Dämpfer. Denn viele Betriebe werden in diesem Sommer auch weniger Ausbildungsplätze anbieten als ursprünglich geplant. 23 Prozent der Unternehmen würden die Zahl der angebotenen Plätze verringern müssen, so die IHK. Nur fünf Prozent der Unternehmen wollen mehr ausbilden als vor Beginn der Pandemie.

Die IHK bietet auch in der Pandemie ein Azubi-Speed-Dating an, das allerdings ausschließlich digital stattfindet. Noch bis zum 22. Juli können sich Schulabgänger einen Gesprächstermin bei teilnehmenden Ausbildungsbetrieben sichern. „Insgesamt beteiligen sich 61 Unternehmen, 142 Gesprächstermine wurden bislang vereinbart – da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben“, sagte Daniela Perner.

Informationen zum Azubi-Speed-Dating gibt es unter: www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/23121

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