Veranstaltung Schloss Rheydt in Mönchengladbach Töpfermarkt erstmals auf kleinerer Fläche

Mönchengladbach · Bei der zweiten Veranstaltung unter Corona-Bedingungen war die Besucherzahl begrenzt. Aussteller durften auf der denkmalgeschützten Wall-Anlage keine Stände mehr aufbauen, nur in den Innenhöfen.

Im Angebot auf dem Töpfermarkt war eine Vielfalt an Keramik. Die maximale Besucherzahl wurde fast durchgehend erreicht. Sicherheitskräfte kontrollierten das einhalten der Regeln.

Im Angebot auf dem Töpfermarkt war eine Vielfalt an Keramik. Die maximale Besucherzahl wurde fast durchgehend erreicht. Sicherheitskräfte kontrollierten das einhalten der Regeln.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Das temporäre Bistro unter den Arkaden des Herrenhauses von Schloss Rheydt wirkt an diesem Samstagmittag wie in südlicheren Gefilden. Der Eindruck ist nicht nur dem Bau im Stil der italienischen Renaissance geschuldet, sondern auch dem da noch vorwiegend blauen Himmel. Im 18. Jahr fand am Wochenende der Töpfermarkt zum zweiten Mal unter Corona-Bedingungen statt. Und erstmals in einer Konzentration auf die Innenhöfe am Schloss, um die denkmalgeschützten Wall-Aanlage zu schonen – also in deutlich kleinerem Maßstab. Rund 50 Aussteller boten ihre Waren feil, während die maximal zulässige Besuchermenge von 350 Gästen fast durchgehend erreicht wurde.

Das Konzept Es profitierte von den Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr. Der Zugang zur Brücke wurde durch Sperrbänder gelenkt, von Sicherheitskräften kontrolliert, die Besucher wurden gezählt, damit niemals mehr als 500 Personen gleichzeitig auf dem Gelände waren. In diese Zahl eingerechnet wurden jeweils bis zu 150 Gäste, die statt zum Töpfermarkt zum Restaurant Purino wollten.

Die Stimmung Es ging entspannt zu, da durch die zahlen- und flächenmäßige Begrenzung Gedränge oder Enge ausblieben. „Wir waren sehr gespannt, wie es passen würde und sind jetzt glücklich, dass sich ein schöner Rundgang gestalten ließ. Auf dem Wall standen manche Besucher einzeln“, sagte Nina Schulze, stellvertretende Museumsleiterin und Organisatorin. „So wie jetzt ist es intimer, die Atmosphäre dichter.“ Sie betonte, dass auch ohne Einbeziehung der Wall-Anlage das Angebot nicht abgespeckt wurde. Damit entsprach die zahlenmäßige Auswahl von rund 50 Ausstellern der in den Vorjahren.

Die Pfauen dürfen auf dem Gelände von Schloss Rheydt nicht fehlen. Dieser hier genießt offenbar den Markttrubel.

Die Pfauen dürfen auf dem Gelände von Schloss Rheydt nicht fehlen. Dieser hier genießt offenbar den Markttrubel.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Das Angebot Von Gebrauchskeramik in elegant bis rustikal, vielfältigen Gartendekorationen bis zu ausgefallenen Objekten reichte das Spektrum der Waren. Die Krefelder Gilda und Knut Michalk boten Geschirr, Butterdosen und mehr mit variierbaren Dekoren sowie Neuerungen von Modellen im Drei-D-Druck an. Auf Katrin Bönings Teekannen und Tassen sind oft muntere Punkte aufgesetzt. „Ich mache das nun schon so lange mit den Punkten, dass ich schließlich in die Blindenschrift gegangen bin. Mir ist wichtig, dass Sehende und Fühlende etwas von den Arbeiten haben“, verriet die Kölner Keramikerin. Knallbunte, schräge Vogelfiguren in reduzierter Formgebung wurden ebenso angeboten wie naturnahe Tier- und Blumendarstellungen. Tatjana Vodopyan zeigte witzige Figuren mit oft zweideutigem Hintergrund, wie etwa persiflierende Darstellungen eines Yogakurses als schräge Hühnergesellschaft und eine Schar karikierter Opernsänger.

Die Händler Die Aussteller kamen aus Mönchengladbach, dem näheren und weiteren Umfeld sowie aus den Niederlanden und Belgien. „Früher war es mit der Wall-Anlage noch lockerer als jetzt, doch auch so ist es gut“, sagte Armin Küpper, der seit dem ersten Töpfermarkt fast jedes Mal dabei ist. Der Liedberger Musiker und Künstler arbeitet eigens für dieses Event, auch gerne mal in Keramik. Er war mit skurrilen Pilzobjekten und Figuren vertreten. „Ich bin froh, dass überhaupt wieder ein Keramikmarkt möglich ist, da der Zugang hier gut zu kontrollieren ist. Das Ambiente ist wunderbar“, versicherte Ruth Kirsch, die in früheren Jahren mit ihrem Stand auf der Wall-Anlage zu finden war. Nun zeigte sie im Arkadenhof eine Auswahl ihrer „Kopffüßler“ als aparte Gefäße mit Deckeln und einer Ausstrahlung von Leichtigkeit und Bewegung.

Design für Haus und Garten konnten die Besucher kaufen.

Design für Haus und Garten konnten die Besucher kaufen.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Die Besucher Die Höchstmarke war fast ständig erreicht, was womöglich auch daran lag, dass der Eintritt frei war. „Wir kommen jedes Jahr und finden es immer wieder sehr schön“, betonte Michelle Klaffke. „Wir haben zu Hause bereits eine kleine Sammlung von Dingen, die wir hier bei früheren Märkten gekauft haben, und sind froh, uns umsehen zu können und Anregungen zu finden, um selber kreativ zu sein. Der erste Töpferkurs ist gebucht“, sagte ihre Mutter Yvonne. Tina, die mit Freundinnen aus dem Erftkreis angereist war, hatte auf einen größeren Töpfermarkt gehofft, doch auch ihr gefielen Qualität und Vielfalt.

Für Kinder Beim Töpfern für Kinder übten sich Drei- bis Neunjährige im Gartenatelier an der Tor-Burg auf den Spuren der Profis in der Formgebung.

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