Red Box Tattoo-Ink-Festival mit viel Musik

Mönchengladbach · Die Mischung ist neu. Reza Yektaparast und Bea Fischer verwirklichten ihr Konzept in der Red Box im Nordpark. 120 Tätowierer gingen an den Start.

 Auf der Messe in der Red Box waren 120 Tätowierer bei der Arbeit zu bewundern. Dazu gab es jede Menge Livemusik in der Red Box.

Auf der Messe in der Red Box waren 120 Tätowierer bei der Arbeit zu bewundern. Dazu gab es jede Menge Livemusik in der Red Box.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Zum ersten Mal fand in Mönchengladbach eine Veranstaltung statt, die Musik und Tattookunst miteinander verbindet – das Tattoo-Ink-Festival in der Red Box im Nordpark. An zwei Tagen konnten sich die Gäste inspirieren, tätowieren und von der Musik begeistern lassen. Insgesamt 120 Tätowierer aus ganz Europa waren am Wochenende in der Stadt.

David Müller ist Tattoofan und extra aus Köln angereist. Am liebsten mag er Old-School-Tattoos, die an die traditionellen Tätowierungen aus Amerika in den 1920er Jahren erinnern. „Die sind so zeitlos“, sagt er. Auf Tattoo-Messen ist er regelmäßig, Livemusik ist dort aber selten zu hören. „Die Musiker, die hier sind, sind nicht so mein Fall. Es ist trotzdem eine gute Idee und mal etwas anderes. Vielleicht werden so auch Leute für Tattoos begeistert, die sonst nichts mit der Szene zu tun haben, und das Publikum auf dem Festival ist durchmischter und bunter.“

Genau das war das Ziel, das die Organisatoren Reza Yektaparast und Bea Fischer mit dem Tattoo-Ink-Festival verfolgten. Sie kommen beide aus der Veranstal-tungsszene. Bea Fischer hat ihr eigenes Tattoostudio, das Rock’n’Ink, in Salzgitter und veranstaltet seit zehn Jahren Messen in Kiel. Reza Yektaparast kommt aus Mönchengladbach. Der 45-Jährige ist seit 30 Jahren als Veranstalter tätig, allerdings in der Musikbranche. Bereits im Alter von 15 Jahren lieh er sich Geld von Freunden und Familie, kaufte sich Inventar auf dem Flohmarkt und gründete sein eigenes Unternehmen. Tattoos hat er selbst keine, Bea Fischer hat dafür umso mehr. Gemeinsam hatten sie die Idee für das Festival. „Bei uns gibt es nicht nur Tätowierungen, sondern auch Kunst, Musik und Verkaufsstände. Das unterscheidet uns von anderen Messen“, sagt Fischer.
Ihm ist es gelungen, 120 Tättowierer aus ganz Europa zum Festival zu holen. Yektaparast kümmerte sich um die Künstler aus anderen Bereichen. So standen unter anderem die Rockabillyband Boppin’B, der Comedian Benaissa Lamroubal von Rebell Comedy und die Freakshow der Norweger Pain Solution, die mit Vorliebe Feuer spucken und sich Nadeln durch die Haut jagen. Highlight waren die Live-Acts bekannter Rapper wie Gzuz, AK Ausserkontrolle, Manuellsen und KEZ. „Das Tattoo-Ink-Festival ist mehr als eine Tattoo-Messe“, sagt Fischer. „Wir wollten etwas Exklusiveres bieten. So können unsere Gäste mit Gzuz abhängen, etwas trinken, quatschen oder Playstation spielen.“

Impressionen vom Tattoo-Ink-Festival in Mönchengladbach
10 Bilder

Impressionen vom Tattoo-Ink-Festival in Mönchengladbach

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Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Die Organisatoren sind zufrieden mit ihrem ersten Festival in Mönchengladbach. Zwar hätte sich sich Yektaparast mehr Besucher erhofft, gerade da er ein so berühmtes Line-Up auf die Beine gestellt habe, wie er erklärt. Dennoch sind die beiden zuversichtlich, dass die Veranstaltung in Zukunft mehr Menschen anlocken wird. Den einen typischen Besucher gibt es dabei nicht, wie Fischer erklärt: „das Publikum ist total gemischt. Von Extrem-Tätowierten über Familienväter und Hausfrauen, Jung und Alt. Bei uns ist jeder willkommen.“

So sieht es auch Mimi Karbange, die seit vier Monaten in der „Tintenküche“ in Wuppertal Tattoos im Comicstil auf die Haut ihrer Kunden zaubert. Zwar arbeitet sie auf dem Tattoo-Ink-Festival, primär sind sie und das Tintenküche-Team aber gekommen, um Spaß zu haben. „Eins haben die Besucher der Messen gemeinsam – sie sind normalerweise sehr nett und entspannt. Was hier aber ganz anders ist, ist, dass die Musik viel mehr im Vor-dergrund steht. Außerdem sind die Mönchengladbacher ein bisschen zurückhaltender. Vielleicht müssen sie sich noch an das neue Konzept aus Tattoo-Kunst und Musik gewöhnen.“

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