Mönchengladbacher Stadtgeschichte Auf der Suche nach Kulturspuren im historischen Stadtkern

Mönchengladbach · Beim Tag des offenen Denkmals erfuhren Besucher bei Vorträgen und Führungen Wissenswertes über die Mönchengladbacher Stadtgeschichte.

Karl-Heinz Schumacher, Leiter der Unteren Denkmalbehörde, hielt einen Vortrag in der Citykirche.  
  Foto: Markus Rick

Karl-Heinz Schumacher, Leiter der Unteren Denkmalbehörde, hielt einen Vortrag in der Citykirche. Foto: Markus Rick

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Ganz im Zeichen der Kloster- und Stadtgründung stand der diesjährige Tag des offenen Denkmals in der Stadt. Zum Thema „Von Auerochsen, Mönchen & Engelskulpturen. Kulturspuren in Mönchengladbach“, hatte der Fachbereich „Bauordnung und Denkmalschutz – Untere Denkmalbehörde“ der Stadtverwaltung eingeladen. Organisiert wurde eine Veranstaltung in der Citykirche mit Vortrag und anschließenden Führungen rund um das Münster, den Brunnenhof und das Rathaus Abtei. Im Referat von Karl-Heinz Schumacher, Leiter der Unteren Denkmalbehörde, konnten Besucher anhand digital gezeigter Zeichnungen und Bilder inklusive Erläuterungen die unterschiedlichen Bauspuren verfolgen. Hier ging es unter anderem um den Ursprung der ehemaligen Benediktinerabtei und die Stadtgründung. Auch im Kurzvortrag des Technischen Beigeordneten Gregor Bonin wurde die wechselvolle Bau- und Nutzungsgeschichte des Klosterquartiers thematisiert.

„Wir müssen uns mit der Vergangenheit beschäftigen, um unsere Zukunft gestalten zu können“, sagte Bonin. Ausgehend von alten Stadtbildern zeigte er, wie sich die Vitusstadt im Laufe der kommenden Jahre entwickeln soll. „Dabei müssen unterschiedliche Ansprüche erfüllt werden“, sagte der Planungs- und Baudezernent mit Bezug auf den städtebaulichen Masterplan 3.0.

Kulturspuren, sagte Karl-Heinz Schumacher, bezeichnen Informationen in der Kulturlandschaft, die durch die Anwesenheit des Menschen und sein Handeln geschaffen wurden. Und von diesen Kulturspuren – von Auerochsen, Mönchen und Engelskulpturen – hatte er einige zu zeigen und zu erklären.

Hauptpunkt der Veranstaltung war die Geschichte über die Wiederentdeckung des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Brunnenhofes, der über Jahrzehnte verwilderte und unbeachtet blieb. Der Münsterbauverein möchte den Brunnenhof wieder mit Leben füllen, sagte Anne Baus, die Vorsitzende des Vereins. „Wir möchten, dass sich der Hof zu einem öffentlich zugänglichen Abteiberg-Ort wandelt, an dem Kultur und spirituelle Ruhe einen Platz finden. Dieses Projekt soll zudem einen wertvollen Beitrag für die Umsetzung des städtischen Rahmenplans Abteiberg leisten.“

Das ehrgeizige, aufwendige und teure Projekt muss Ende 2023 abgeschlossen sein, da ansonsten Fördergelder nicht mehr verfügbar sind. Dank dieser Fördermittel des Landes NRW und durch Spenden des Münsterbauvereins könnte das Vorhaben gelingen. Auch die Stadt wird sich mit einem Förderbeitrag beteiligen, sagte Bonin. Allerdings benötigt der Verein weitere Spendenmittel bis der Brunnenhof ab Frühjahr 2024 für alle Bürger geöffnet werden kann. Deshalb warb Anne Baus um neue Mitglieder, und um Spenden. „Jeder Betrag hilft“, betonte Baus am Tag des offenen Denkmals.

Die Untere Denkmalbehörde hat eine reich bebilderte Broschüre herausgegeben, die in der Citykirche sowie im Brunnenhof am Infostand des Münsterbauvereins bereitliegt. Darüber hinaus kann man die Broschüre direkt bei der Unteren Denkmalbehörde der Stadt, Harmoniestraße 25, 41236 Mönchengladbach, bestellen.

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