Mönchengladbach Wie die Möhre wächst und schmeckt

Mönchengladbach · Am „Tag der Forscher“ durften 244 Kita-Kinder und Grundschüler nach Herzenslust experimentieren.

 Ursula Müller-Brackmann, Dirk Lehnen und Dieter Brackmann (v.l.) mit Schülern an der Station „Quadro“.

Ursula Müller-Brackmann, Dirk Lehnen und Dieter Brackmann (v.l.) mit Schülern an der Station „Quadro“.

Foto: Raupold, Isabella (ikr)

Schon mal Schokoküsse mittels Luftmangel zum Platzen gebracht? Oder Strom aus Zitronen erzeugt? Mal ausprobiert, wie viel Wasser eine Windel fasst? Oder am „heißen Draht“ gearbeitet? Man wünscht sich, wieder Kindertagesstätten- oder Grundschulkind zu sein. 244 Kita-Kinder und Grundschüler aus Mönchengladbach können all das und noch viel mehr auf der Sportanlage Radrennbahn am Volksgarten erleben, testen, erforschen – und staunen. Bundesweit fand am Dienstag der „Tag der Forscher“ statt.

Was die Möhre macht, nachdem sie als Samen in die Erde gelegt wurde, das können die Erstklässler der KGS Venn unisono beantworten: „Sie wächst. Und danach ist sie da.“ So einfach geht das. Alles rund um die Möhre, die Entwicklung vom Samen bis zur fertigen Möhre, sollen sie mittels Fotos und Gegenständen in die richtige Reihenfolge legen. Und hinterher eine leckere Möhre probieren. Aber wie die Pflanze aussieht, wenn sie nicht geerntet wurde und Samen bildet – das wissen sogar die Erwachsenen nicht.

Die KGS Venn ist eine „WiNetziA“-Schule. Sie bietet ihren Schülern in regelmäßig stattfindenden Forscher-AGs die Möglichkeit an, zu forschen, Experimente zu machen und sich damit spielerisch an Naturwissenschaften und Technik heranzuwagen. „Einmal wöchentlich“, erzählt Petra Hesche, Lehrerin an der Schule, „kommen nachmittags Kinder aus der Kita Mullewapp und machen mit unseren Schülern gemeinsam Experimente.“ Uschi Müller-Brackmann organisiert alles rund um das Netzwerk in Mönchengladbach. Unter anderem auch Fortbildungen für Lehrer und Erzieher.

Leo ist hoch konzentriert, als er die Schlinge um den „heißen Draht“ führt. Bei diesem Experiment darf dieser nicht berührt werden, sonst ertönt ein akustisches Signal. Nur ein einziges Mal brummt der Draht und zeigt, dass Leo angestoßen ist. Warum das bei ihm so gut klappt? „Weiß ich nicht“, lautet seine erste Antwort. Aber nach einigem Überlegen folgt: „Weil ich ganz langsam war.“ Genau: die konzentrierte Auge-Hand-Koordination wird hier gefordert, erklärt Dirk Lehnen vom „WiNetziA“.

Die Kinder der Kita Zauberwald steht in ziemlicher Entfernung vor einem großen Wimmelbild. Viele von ihnen halten ein Fernglas vor die Augen. Zwischen den Häusern und Menschen auf dem Bild haben die Organisatoren von „WiNetziA“ Symbole, Menschen und Wörter versteckt. Aufgabe der Kinder: die versteckten Dinge suchen – aber eben nicht, indem sie nahe rangehen, sondern durch ein Fernglas schauen. Einigen der jüngsten Forschern gelingt es gut – und Spaß macht es sowieso: Julius ist vier Jahre alt und kann kaum aufhören, durch sein Fernglas zu schauen. Was er da sieht? „Ein Bild“. Und was ist drauf? „Häuser“. In welcher Farbe? „Weiß ich nicht. Sind alle verschieden.“ Gar nicht so einfach.

Je mehr die Gruppe erkennt, umso größer die Chance, beim Gruppenquiz eine Belohnung zu gewinnen. 21 Fragen sollen die Kinder beantworten: Wie viele Sinne der Mensch hat, wird da beispielsweise gefragt und welche Stoffe es sind, die Strom gut leiten und was ein Mikroskop macht. Keine einfachen Fragen – aber gemeinsam werden sie bewältigt.

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