An Bedürftige Tafel gibt 1577 Weihnachtspäckchen aus

Mönchengladbach · Der Andrang war groß, als Bedürftige bei der Mönchengladbacher Tafel Weihnachtspakete abholen konnten. Bürger hatten Geschenke gespendet

 Tafel-Vorsitzende Monika Bartsch (links) und fleißige Helfer mit Weihnachtspaketen.

Tafel-Vorsitzende Monika Bartsch (links) und fleißige Helfer mit Weihnachtspaketen.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Montagmorgen, 6.30 Uhr: Verwundert reiben sich ehrenamtliche Helfer der Gladbacher Tafel die Augen. Obwohl die Räume im Nordpark zur Weihnachtspäckchen-Aktion erst um neun  Uhr öffnen, stehen bereits Kunden vor dem geschlossenen Eingangstor. Der Andrang steigt stetig und kurz nach acht Uhr wird es hektischer. Eine lange Reihe drängt zum Tor und Monika Bartsch, die Vorsitzende der Tafel, sorgt sich um die Sicherheit der Menschen. Ausgerüstet mit einem Megafon und unterstützt von ein paar Helfern sorgt sie für Ordnung. Es hilft, die Ordnungsrufe werden wahrgenommen.

Nach kurzer Zeit wird das Eingangstor geöffnet und schubweise bekommen die Wartenden Einlass.  Am Montag war Ausgabetag der Weihnachtspäckchen, die in den vergangenen zwei Wochen gesammelt wurden. 1577 Pakete und Päckchen, liebevoll von den Spendern gepackt und mit Inhaltszetteln beklebt, wurden von den Helfern der Tafel verteilt.


Aktion wird angenommen Seit 13 Jahren ist es eine schöne Aktion der Tafel, Familien und Menschen, denen es finanziell nicht so gut geht, die Weihnachtstage freundlicher zu gestalten. Letztlich geht es darum, Bürger, denen es gut geht, darum zu bitten, zum Fest der Liebe mit jenen zu teilen, die es nicht so gut haben. „Die Aktion wird angenommen. Auch in diesem Jahr haben wir wieder über 1500 Pakete erhalten“, sagt Monika Bartsch.
Anstieg Die Anzahl der Menschen, die die Angebote der Tafeln nutzen, sei innerhalb eines Jahres um zehn Prozent gestiegen, so meldete in den vergangenen Tagen die „Tafel Deutschland“. So sei bei Senioren, die Rente oder Grundsicherung im Alter beziehen, der Anstieg mit 20 Prozent dramatisch. Niedrige Renten sind damit nach Langzeitarbeitslosigkeit der zweithäufigste Grund, eine Tafel aufzusuchen. Dies sind Zahlen, die Monika Bartsch für die Mönchengladbacher Tafel nicht bestätigen kann. „Natürlich stellen auch wir einen Anstieg fest, gerade bei Rentnern, die bei uns einen Anteil von einem Drittel der Kunden ausmachen, doch 20 Prozent sind es nicht.“ Bartsch spricht von einer großen Bereitschaft der lokalen Einzelhändler, Supermärkte und privaten Spender, dafür zu sorgen, dass immer Lebensmittel zur Verfügung stehen: „Wir schaffen es immer noch, genügend Lebensmittel zu bekommen und deshalb danken wir unseren Unterstützern im lokalen Markt. Unser Dank geht auch an die Stiftungen, die immer für uns da sind und ebenso an die Stadt, die uns mietfrei in den Räumen arbeiten lässt.“
Neues Projekt Die Tafel hat ein neues Projekt in Angriff genommen. In Zusammenarbeit mit Kirchengemeinden, Begegnungsstätten und dem Amt für Altenhilfe werden bedürftige Menschen erfasst und der Bedarf an Lebensmitteln ermittelt. Dafür stellt die Tafel an sie überwiesene, zweckgebundene finanzielle Spenden zur Verfügung und kauft entsprechend Lebensmittel ein.

Da die Tafel satzungsbedingt für die eigene Ausgabe keine Lebensmittel einkaufen darf, setzt sie das Geld der Spender ein, die explizit dazu auffordern: Kauft ihr für uns ein.

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