Landeplatz in Mönchengladbach Flughafen soll Jobs in Nachbarstädte bringen

Mönchengladbach · Eine Studie des Landes soll zeigen, wie auch Willich und Korschenbroich von mehr Gewerbeflächen rund um den Flughafen profitieren könnten. Die Stadt Mönchengladbach bindet so die Flughafen-skeptischen Nachbargemeinden mit ein.

 Rund um den Mönchengladbacher Flughafen sollen sich Unternehmen ansiedeln, die auch Nachbarkommunen nützen könnten.

Rund um den Mönchengladbacher Flughafen sollen sich Unternehmen ansiedeln, die auch Nachbarkommunen nützen könnten.

Foto: Andreas Gruhn

Der Flughafen in Mönchengladbach soll in die schwarzen Zahlen kommen. Dabei geht es nicht einmal um einen Ausbau des eigentlichen Airports, sondern um die Ansiedlung von Unternehmen auf neuen Gewerbeflächen rings um das Flughafen-Gelände. Die Stadt will das mit einer Grundlagenstudie untersuchen lassen, und zwar gemeinsam mit den Nachbarkommunen Korschenbroich, Willich und dem Rhein-Kreis Neuss. Die Studie, die vom NRW-Wirtschaftsministerium gefördert wird, soll insbesondere die Potenziale für die angrenzenden Kommunen untersuchen.

Das ist durchaus bemerkenswert. Denn sowohl in Willich als auch in Korschenbroich hat der Flughafen nicht besonders viele Fans. Bei einem Besuch von NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) im Februar dieses Jahres hatte Oberbügermeister Felix Heinrichs bereits betont: „Es soll nicht um großartig mehr Flugbewegungen gehen, sondern um das, was sich am Boden entwickelt.“ Die Studie soll den Nachbarn zeigen, ob und wie sie von der Nähe zum Flughafen profitieren könnten und welche Chancen es gibt. „Ein Gewerbegebiet mit Rollfeldanschluss schafft einzigartige Möglichkeiten – nicht nur für flughafenaffine Unternehmen und innovative Player der Flugbranche“, betont Heinrichs nun in einer Mitteilung aus dem Rathaus.

Dafür üben er uns seine Amtskollegen der Nachbarkommunen einen Schulterschluss. Willichs Stadtoberhaupt Christian Pakusch (CDU) wird in der Mitteilung zitiert: „Nur wenn wir interkommunal zusammenarbeiten, können wir heute die Grundlagen für eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung von morgen schaffen.“ Und Korschenbroichs Bürgermeister Marc Venten (CDU) sagt darin: „Es ist klar, dass der Flughafen Mönchengladbach kein Drehkreuz für Ferienflieger wird. Gerade deshalb bietet der Verkehrslandeplatz die gefragte Infrastruktur für hochtechnisierte Unternehmen, die qualitative Arbeitsplätze schaffen.“

Derzeit arbeiten rund um den Flughafen mehr als 700 Beschäftigte, etwa bei der Werft RAS, die kürzlich erst einen neuen Hangar gebaut und in Betrieb genommen hat. Mit der Erweiterung um ein interkommunales Gewerbegebiet kämen weitere Potenzialflächen hinzu.

Die Stadt stellt sich den Schwerpunkt „nachhaltige Luftfahrt“ vor, Mönchengladbach soll dabei Innovationsmotor sein. Pinkwart kündigte im Februar an: „Die Luftfahrt wird neu erfunden. Mönchengladbach kann eine große Rolle dabei spielen.“ So sollen auch neue Arbeitsplätze in Mönchengladbach, Korschenbroich und Willich entstehen in auf die Luftfahrtbranche ausgerichteten Gewerbestandorten, die intelligent miteinander vernetzt werden. Dirk Brügge, Kreisdiektor des Rhein-Kreis Neuss, findet: „Wir können Vorreiter und Wegbereiter für Innovationen in der Luftfahrt sein.“

(angr)
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