Verdi-Streik in Mönchengladbach Wenige Eltern schicken Kinder wegen Streik in Notgruppen

Mönchengladbach · Erneut legten am Mittwoch Streikende bei der Müllabfuhr, in den Bussen und in städtischen Kitas die Arbeit nieder. In den Kindergärten waren Notgruppen eingerichtet, die Eltern nahmen es laut der Stadt gelassen. Anders sieht das beim Busverkehr aus.

 Keine wartenden Fahrgäste: Beim Streik von Verdi hatten sich die Menschen Alternativen zum Bus gesucht.

Keine wartenden Fahrgäste: Beim Streik von Verdi hatten sich die Menschen Alternativen zum Bus gesucht.

Foto: Anika Reckeweg

Der Busbahnhof in Gladbach war am Mittwochvormittag nahezu leergefegt. Irritiert und vergeblich wartende Fahrgäste waren dort nicht zu sehen. Viele hatten sich bereits eine Alternative gesucht, Urlaub genommen, die Schülerinnen und Schüler haben Herbstferien. Die Gewerkschaft Verdi hatte für den gestrigen Mittwoch erneut zum Streik aufgerufen. Wieder sind Mülltonnen und Busse stehengeblieben, auch Mitarbeiter der Stadt, Agentur für Arbeit und LVR-Klinik sollten ihre Arbeit niederlegen.

Das Verständnis hält sich allerdings – zumindest bei einigen Facebook-Nutzern – in Grenzen. „Es nervt langsam. Uns geht’s in Deutschland einfach zu gut“, schreibt ein erboster Nutzer. Für den Streik habe er vor allem in der aktuellen Zeit kein Verständnis: „Und dann noch in einer Krise, wo die meisten Busunternehmen monatelang kaum Einnahmen hatten und so viele in Deutschland noch in Kurzarbeit sind.“ Andere haben grundsätzlich schon Verständnis und betonen, dass viele Berufe, etwa auch in der Pflege, besser bezahlt werden müssten. Dennoch:  „Mal streiken ok, aber so oft ist für viele Menschen kaum tragbar.“

Betroffen waren auch die städtischen Kindertagesstätten. 164 Mitarbeitende legten dort die Arbeit nieder. „In den acht geschlossenen Einrichtungen und den 15 Kitas mit Notgruppen werden normalerweise 1854 Kinder betreut“, sagt Stadt-Sprecherin Meike Wehner. Die Notgruppen seien nicht ausgelastet gewesen, elf Kinder – alle aus der entsprechenden Einrichtung – seien dort im Schnitt betreut worden. Die Eltern hätten den erneuten Streik gelassen hingenommen, so Wehner. „Sie haben die Kinder auch teils trotz der Möglichkeit der Notgruppe zuhause gelassen. In den Einrichtungen zeigten die Eltern durchgehend Verständnis.“

Weil am Streiktag Mülltonnen am Straßenrand stehen blieben, verschiebt sich die Abholung erneut. Die neuen Termine: Heute, Donnerstag: Restmüll im Bezirk 9, Biotonne in den Bezirken 2 und 8, Altpapier im Bezirk 4. Freitag: Restmüll im Bezirk 6, Biotonnen in den Bezirken 4 und 9, Altpapier im Bezirk 2. Samstag: Restmüll im Bezirk 2, Biotonnen in den Bezirken 1 und 10, Altpapier im Bezirk 9. In der Mags-App und auf www.mags.de sind die Daten aktualisiert.

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