Heilige Drei Könige Sternsinger sammeln für den guten Zweck

Als Heilige Drei Könige ziehen Laura, Charlotte und Moritz durch Ohler. Sie sind drei von 33 Sternsingern allein in der Gemeinde St. Konrad.

 Laura, Moritz und Charlotte waren mit Kronen, Stern und Sammelbüchse unterwegs.

Laura, Moritz und Charlotte waren mit Kronen, Stern und Sammelbüchse unterwegs.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Laura, Charlotte und Moritz sind drei der Sternsinger, die als Königinnen und König verkleidet durch die Straßen von Ohler ziehen, um den Menschen den Segen zu bringen, ihnen im Namen Gottes etwas Gutes zu wünschen. Damit spielen sie als Caspar, Melchior und Balthasar die biblische Geschichte der drei Weisen aus dem Morgenland nach, denen ein Stern geschickt wurde, der sie an die Geburtsstätte Jesu nach Bethlehem führte. Die Weisen bringen Geschenke zur Geburt, wertvolles Gold, Weihrauch und Myrrhe. Aus den Weisen wurden in den Augen einiger Menschen später Könige, denn nur diesen traute man solch wertvolle Gaben zu.

An diesem 6. Januar haben die drei Gymnasiasten im Alter von elf bis 18 Jahren volles Programm. „Aufgestanden sind wir um acht in der Früh, dann sind wir zur Kirche St. Konrad und haben dort als Messdienerinnen den Gottesdienst für die Sternsinger begleitet“, sagt Laura. „Wir wollten aber auch am Dreikönigssingen teilnehmen, und so haben wir uns noch schnell im Pfarrheim umgezogen“, ergänzt Charlotte. Seit fünf Jahren sind sie immer am Dreikönigstag dabei, gehen von Haus zu Haus, singen ihr Lied „Wir kommen aus dem Morgenland“, segnen die Häuser und sammeln von den Bewohnern Spenden. Manchmal bekommen sie Süßigkeiten für sich selbst mit auf den Weg. Zum Abschluss ihres Besuchs versehen sie die Türrahmen der Häuser mit „C + M + B + 2019“. Einfach gelesen sind das die Anfangsbuchstaben der Sternsinger Caspar, Melchior und Balthasar. Es kann auch als Abkürzung der Segensbitte „Christus Mansionem Benedicat“, Christus segne dieses Haus, interpretiert werden. Der Segen wird entweder mit Kreide aufgemalt oder auf Folie gedruckt aufgeklebt.

Die Sternsinger werden von Erwachsenen begleitet. Laura und Charlotte gehen heute zusammen mit Moritz Lenzen. Der 18-Jährige ist Jugendleiter in der Gemeinde und seit elf Jahren Sternsinger. Er schätzt, dass sie zweieinhalb Stunden unterwegs sein werden, um 50 bis 100 Häuser aufzusuchen: „Kommt drauf an, wie viele Bewohner uns die Tür aufmachen.“ Etliche hatten schon im Vorfeld bei der Gemeinde gebeten, dass die Sternsinger auch zu ihnen kommen. Türen öffnen, zusammengehören, miteinander verbunden zu sein, Verantwortung übernehmen, das sei der Kern ihrer Botschaft, sagen die drei Sternsinger. „Wir gehören zusammen und wollen helfen, weil wir wissen, dass die Erlöse an Aktionen gehen, die Sinn machen. Wir freuen uns schon darauf zu hören, wie viel Geld heute gesammelt wurde.“ Im vergangenen Jahr waren es 1800 Euro allein in St. Konrad, weiß Gemeindereferent Albert Bettin. Zusammen mit St. Margareta in Hockstein, St. Johannes am Schmölderpark und Herz Jesu in Pongs als den anderen drei Gemeinden der Gemeinschaft Rheydt-West kommt so ordentlich Geld herein.

Deutschlandweit kamen 2017 beim Dreikönigssingen 75,49 Millionen Euro zusammen. Das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ mit Sitz in Aachen arbeitet in mehr als 100 Ländern mit Partnern vor Ort daran, die Lebenssituation von benachteiligten, besonders verletzlichen und gefährdeten Kindern zu verbessern. In diesem Jahr stehen beim Dreikönigssingen Kinder mit Behinderung im Fokus, als Beispielland dient Peru. Dort werden mit den Spenden aus Deutschland unter anderem Einrichtungen gefördert, die Kindern mit Behinderung Physiotherapie, Sprachtherapie, Psychotherapie und Logopädie bieten.

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