Stephan Holthoff-Pförtner in Mönchengladbach NRW-Europaminister plädiert bei Rotariern für eine wehrhafte EU

Mönchengladbach · Stephan Holthoff-Pförtner (CDU), jüngst in die Schlagzeilen geratener Landesminister, sprach über politische Versäumnisse und nötige Konsequenzen nach zwei Monaten Krieg in der Ukraine.

 Stephan Holthoff-Pförtner (CDU) war in Mönchengladbach zu Gast.

Stephan Holthoff-Pförtner (CDU) war in Mönchengladbach zu Gast.

Foto: dpa/Federico Gambarini

  Der Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar hat die Politik und die Bewertung der Lage in Europa schlagartig verändert. Wie viel Veränderung man in 2022 erleben werde, habe man auch im Rotary Club Mönchengladbach Gero nicht geahnt, als das Vortragsprogramm für dieses Jahr geplant wurde, meinte dessen Präsident  Dieter Langen, als er Clubmitgliedern und Gästen aus Rotary-Clubs in der Region Stephan-Holthoff-Pförtner (CDU) vorstellte.

Mit dem NRW-Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales hatten die Rotarier einen Gastredner in die Kaiser-Friedrich-Halle eingeladen, der jüngst gleich zweimal in die Kritik geraten ist: Wegen eines Aufenthalts auf Mallorca während der Flutkatastrophe an der Ahr und weil er dem Staatssekretär im Innenministerium, Mahmut Özdemir, den Mittelfinger gezeigt hatte, nachdem dieser ihn wegen der Mallorca-Geschichte angefrozzelt hatte.

Thema von Holthoff-Pförtners „Dinner-Speech“ waren jedoch die aktuellen Verwerfungen in Europa zwei Monate nach Kriegsbeginn in der Ukraine. Ein Krieg, der offenbar auch für ihn ziemlich unerwartet kam. „Wir haben die Zeichen der Zeit nicht richtig gedeutet, vielleicht wollten wir sie auch nicht verstehen“, meinte Holthoff-Pförtner. Der Angriffs Russlands sei ein „eindeutiger Einschnitt in der Geschichte und ein Angriff auf unsere Friedensordnung.“ Die nötige Konsequenz für Holthoff-Pförtner: Die EU müsse wehrhaft sein und ihre Werte entschieden nach innen und außen vertreten. Jetzt endlich mehr  in die Sicherheit zu investieren, sei richtig und notwendig. Dem einstigen KGB-Mann Putin sei nicht zu trauen. „Wir dürfen nicht gutgläubig sein und dürfen uns nicht in seine Hände begeben“, sagte Holthoff-Pförtner. Und das bedeutet für ihn unter anderem, sich in der Energieversorgung unabhängig von Russland zu machen. Und – für einen Europaminister auch nicht überraschend: Holthoff-Pförtner plädierte dafür, die europäische Einigung zu vollenden. In dieser Hinsicht sei seit dem Abschluss des Lissaboner Vertrags zu wenig geschehen.

(hh)
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