Infostand in Mönchengladbach unterwegs Statt Fest gibt es einen Apfelherbst für Artenvielfalt

Mönchengladbach · Vom Blauen Kölner bis zum Rheinischen Bohnapfel: Die Naturschutzstation Haus Wildenrath zieht noch bis nächsten Samstag mit alten Apfelsorten und Informationen über Streuobstwiesen über die Mönchengladbacher Märkte.

 Am Stand der Naturschutzstation informiert Günter Wessels über Apfelsorten.

Am Stand der Naturschutzstation informiert Günter Wessels über Apfelsorten.

Foto: bauch, jana (jaba)

Das Apfelfest der Stadt Mönchengladbach auf der städtischen Obstwiese in Giesenkirchen musste aufgrund der Pandemie abgesagt werden. Die Naturschutzstation Haus Wildenrath hat stattdessen den „Apfelherbst 2020“ ausgerufen, um trotzdem auf den ökologischen Wert von Streuobstwiesen aufmerksam zu machen. Da das Fest meist sehr gezielt besucht werde, böten die Märkte die Möglichkeit, eine neue Klientel zu erreichen, hofft Biologin Brigitta Szyska vom Naturschutzbund Wildenrath.

Für den Informations- und Verkaufsstand, mit dem Mitarbeiter der Naturschutzstation bis zum 10. Oktober über die Wochenmärkte in den Mönchengladbacher Stadtteilen ziehen, konnten einige der Akteure des Apfelfestes gewonnen werden. Dazu gehört bei einigen Terminen unter anderem Günter Wessels vom Naturschutzbund Krefeld-Viersen mit einer Obstsortenausstellung, die annähernd 40 verschiedene Sorten umfasst.

Äpfel von den hiesigen Streuobstwiesen gibt es auch zu kaufen, doch nach Gala, Pink Lady und ähnlichen Namen sucht der Kunde vergeblich – hier gehen nur zwölf alte und heimische Sorten über den Verkaufstisch. „Ein großer Vorteil ist beispielsweise, dass die alten Sorten selbst für Apfelallergiker gut verträglich sind“, erklärte Marcus Klancicar von der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Mönchengladbach. Zudem seien die alten Sorten stets Grundlage für neue Züchtungen, daher sei es wichtig, das Wissen um heimische Obstsorten nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und ihre genetische Vielfalt zu erhalten.

Stadt und Naturschutzstation bieten auch Beratung rund um die Pflege der Pflanzen oder zur finanziellen Förderung über den Landschaftsverband Rheinland an. Selbst Bepflanzungsvorschläge und Saatgut gehören zum Service des Marktstandes dazu.

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