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Verkehr in Mönchengladbach Ampel-Partner wollen Erklärung zur S 28 überarbeitet haben

Mönchengladbach · Die Stadtspitze soll mit den Nachbarkommunen noch einmal verhandeln, forderte der Planungsausschuss des Rates. Wir erklären, worum es dabei gehen soll.

  In der Donk haben Trassen-Gegner Bäume mit Kreuzen markiert.

In der Donk haben Trassen-Gegner Bäume mit Kreuzen markiert.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Die Kritik an der geplanten Trasse für eine verlängerte S-Bahn-Linie 28 hat die Kooperationspartner SPD, Grüne und FDP offenbar weiter nachdenken lassen. Im Planungsausschuss des Rates präsentierten sie am Dienstag einen Antrag. Der fordert die Stadtverwaltung auf, in weiteren Gesprächen mit Viersen, Willich sowie Stadt und Kreis Viersen auf eine „Anpassung“ des Entwurfs einer gemeinsamen Erklärung zur S 28 hinzuarbeiten. Und zwar bevor der Stadtrat über die Erklärung entscheidet.

Gegner der S-Bahn-Verlängerung von Kaarst nach Viersen durch die Donk kritisieren etwa, dass dafür Tausende Bäume gefällt werden müssten und sie Lärmbelästigung für Anwohner bringe. Eine Bürgerinitiative „S 28 Nein Donk(e)!“ schlägt eine andere Streckenführung näher bei Willich und Neersen vor. Die Stadt Mönchengladbach hält eine gute Anbindung  des Gladbacher Flughafens mit einem womöglich wachsenden Gewerbegebiet für wichtig.

Für den Flughafen sei eine „optimale Anbindung“ anzustreben, heißt es denn auch in dem Ampel-Auftrag an die Stadtspitze. Im Entwurf der Erklärung ist bisher von einer „bestmöglichen Anbindung“ konkret von einem Bahnhof in Willich-Neersen aus die Rede. Die Erklärung soll laut Antrag der Ampel ebenfalls berücksichtigen: Erhalt und Schutz der Donk soll  „planerische Leitlinie“ sein; „größtmöglicher Lärmschutz“ ist zu gewährleisten; Güterverkehr auf der Strecke wird ausgeschlossen, die Betriebskosten müssen „genau aufgeschlüsselt“ werden. Hinzuweisen sei darauf, dass eine Verlängerung der Linie S 8 mit einem Halt an der Hochschule ein für Mönchengladbach wichtiges Projekt sei. Das müsse „regional solidarisch“ finanziert werden.

Die CDU hatte einen Katalog von Fragen an die Verwaltung erarbeitet und bekam auf eine davon gleich die Antwort: Nein, Alternativstrecken seien bislang nicht geprüft worden. Die CDU stimmte dem Antrag der Ampel zu und war sich mit ihr auch in einem weiteren Punkt einig: Der von der Stadt Viersen abgelehnte Bau der „Viersener Kurve“, sollte in der gemeinsamen Erklärung zur S 28 eigentlich nicht thematisiert werden. Dabei handelt es sich um eine neue Verbindungskurve im Raum Viersen, die die Bahnstrecke Viersen - Venlo mit der Bahnstrecke Duisburg-Ruhrort - Mönchengladbach verbinden soll. Problem: Dieses Projekt ist im Bundesverkehrswegeplan als Gesamtmaßnahme mit dem zweigleisigen Ausbau zwischen Rheydt und Odenkirchen verknüpft. Um Viersen nicht komplett zu verprelllen, kann Mönchengladbach nach Ansicht des Ausschusses aber auch vorschlagen: Die Kommunen signalisieren dem Bund, die Gesamtmaßnahme könne „unter Prüfung städtebaulicher Alternativen“ für die „Kurve“ umgesetzt werden könne.

Unterstützung für die S 28 auf der geplanten Trasse kommt indes von der Fahrgastinitiative „Pro Bahn“. Deren Bundesvorsitzender, der Mönchengladbacher Detlef Neuß, pocht auf Lärmschutz für Anwohner. Er bezweifelt aber, dass 10.000 Bäume gefällt werden müssen, wie die Bürgerinitiative sagt. Etliche der von ihr mit Kreuzen versehenen Bäume stünden gar nicht auf der Trasse. Auf dem Schottergrund der alten Strecke wüchsen vor allem Sträucher und Gestrüpp. „Auch die Bäume neben der Strecke müssen nicht alle gefällt werden“, sagt Neuß.

Die von der Initiative vorgeschlagene Alternativtrasse hält Neuß nicht für sinnvoll. Sie werde voraussichtlich das Zehnfache kosten, würde Ackerflächen zerschneiden, andernorts viel mehr Anwohner belasten, erfordere Erwerb von Grundstücken und hohen bautechnischen Aufwand, sagt er.

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