Stadtschützenfest in Mönchengladbach Schützen haben das Feiern nicht verlernt

Mönchengladbach · Nach zwei Jahren Pause findet Anfang September das Stadtschützenfest wieder statt. Die Veranstalter versprechen beste Stimmung, reichlich Schützenfolklore und gute Gründe, miteinander anzustoßen.

 So wie 2019 soll auch in diesem Jahr gefeiert werden. Dafür haben die Gladbacher Schützen ein großes Programm auf die Beine gestellt.

So wie 2019 soll auch in diesem Jahr gefeiert werden. Dafür haben die Gladbacher Schützen ein großes Programm auf die Beine gestellt.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Gladbachs Schützen haben sich fürs erste September-Wochenende viel vorgenommen. Die feierfreudigen Brauchtumsfreunde wollen endlich nachholen, was sie in zwei Jahren verpasst haben: Zum ersten Stadtschützenfest seit 2019 verspricht der gastgebende Bruderrat am Sonnenhausplatz Tage der Begegnung, der Freude, des entspannten Miteinanders. Schützenchef Horst Thoren spricht sogar vom Fest der Sehnsucht, das Tausende Schützen und Zehntausende Gäste in der Gladbacher Oberstadt zusammenführen soll. Es geht in Gladbach, wie so häufig im Rheinland, um den Spaß an der Freud‘, um die Liebe zur Heimat und das Vergnügen, in andere Rollen zu schlüpfen. Deshalb steht im Mittelpunkt des Geschehens ein neuer „König der Könige“ für die Schützen in Stadt und Land, der aber erst noch ermittelt werden muss und dann gefeiert werden soll.

Bei aller Vorfreude auf Vogelschuss und Königsball, auf Krönungsmesse und Parademarsch, wissen die Bruderschaften sehr wohl, dass der Neustart des Miteinanders nicht leicht sein wird. Die Pandemie ist längst nicht überwunden, der Krieg in der Ukraine lässt manche fragen, ob große Feste angebracht sind. Die Schützen sagen mit Horst Thoren: „Gerade in diesen Zeiten braucht es Momente der Hoffnung.“ Deshalb verbinden sie ihre Zusammenkünfte mit der Friedensbotschaft der Bruderschaften, wird beim Zapfenstreich die Europa-Hymne gespielt: „Alle Menschen werden Brüder.“

Im Blick haben die Gastgeber das Infektionsgeschehen. Die größeren Zusammenkünfte seit Mai haben gezeigt, wo besondere Risiken bestehen. Darauf wollen die Veranstalter eingehen. So gilt auch für den Ball aller Majestäten (diesmal konzipiert als fröhliche Königsparty) am Festsamstag (3. September) in der Kaiser-Friedrich-Halle die Testempfehlung. Freizügiger kann es draußen zugehen, wenn auf dem Sonnenhausplatz gefeiert oder am Alten Markt paradiert wird.

Was das Stadtschützenfest 2022 bietet, beschreibt der Bruderrat so: Beste Stadtfeststimmung, reichlich Schützenfolklore und gute Gründe, miteinander anzustoßen. Wer dabei sein will, sollte zum Sonnenhausplatz kommen. Dort gibt es am Eröffnungstag (Freitag, 2. September, 17 Uhr) als Soft-Opening eine After-Work-Party (mit dem Entertainer Mr. T.). Am zweiten Tag (Samstag, 3. September, 15 Uhr) wird dort auch auf den Holzvogel geschossen und der neue König ermittelt, spielt nachmittags die Blasmusik und abends die Band Obergärig. Es versammeln sich Schützen und Gäste an allen drei Tagen zu Feldlager und Bühnenshow. Das Programm, zusammengestellt vom Macher der Sommermusik Günter vom Dorp, bietet am Sonntagnachmittag vor allem eines: Musik zum Schunkeln, zum Schmusen, zum Mitsingen.

Die Schützen sind immer dabei, lassen ihren neuen König (oder wird es eine Königin?) hochleben und freuen sich auf viele feierfreudige Gäste, die Sonntagabend mit den kölschen „Boore“ anstimmen „Ruet sin de Ruese!“ Zwischen den Bronze-Eseln kann getanzt werden, an langen Zelttischen lässt sich gut schmausen. Serviert wird, was auf jeder Kirmes gut schmeckt. Leckeres Bier und deftige Speisen, von Currywurst bis Backfisch.

Wer es festlicher mag und auf Ballatmosphäre steht, ist am Festsamstag (3. September, ab 20 Uhr) in der Kaiser-Friedrich-Halle richtig. Der wohl prunkvollste Saalbau der Stadt bietet den prächtigen Rahmen für die Königsparty. Die Schützen aus Stadt und Land lassen in der Kaiser-Friedrich-Halle ihre Majestäten hochleben. Festliche Roben sind Pflicht, die Königssilber werden glänzen. Aber Glanz und Gloria bieten nur den festlichen Rahmen. Denn die Freundinnen und Freunde des Brauchtums wollen richtig Party machen. Aus dem traditionellen Ball aller Majestäten wird also die Königsparty – mit zwei Bands und DJ Marc, mit Jux und Spaß, mit Tamtam und Tradition. Tickets gibt es unter www.buchung-bruderrat.de

Wer die Schützen rheinisch-locker marschieren sehen will, wer Fahnenschwenker bewundern möchte oder mit der historischen Truppe Stadtgeschichte erleben will, der sollte am Fest-Sonntag (4. September) ab 13 Uhr in die Oberstadt kommen. Dort versammeln sich 2500 Schützen und Musikanten zum Tag der Tradition, die im Rheinland selbst bei Krönungsmesse (13.45 Uhr, Münster) oder Umzug (ab 15.30 Uhr) und Festparade (16.15 Uhr, Alter Markt) fröhlich ist.

Das gesamte Fest ist öffentlich. Selbst die Krönung im Münster ist nicht nur den Honoratioren vorbehalten. Die Bruderschaften freuen sich über Wegbegleitung, laden herzlich zum Mitfeiern ein. Ihre Botschaft: Bei uns können sich alle wie eine Königin oder ein König fühlen. Dazu passt, dass die Schützen ihre Feste als märchenhaft charakterisieren. So beschreibt Schützenchef Horst Thoren das Feldlager auf dem Sonnenhausplatz als “Tischlein deck dich!”

So sieht der scheidende Bezirkskönig Jens Schmidt seine Amtszeit trotz zweijähriger Corona-Verlängerung als traumhaft an. Seine Botschaft: „Wir haben das Feiern nicht verlernt!“

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