Drohende Schließung in Mönchengladbach-Rheydt Fördermittel für die Zeit nach Karstadt

Mönchengladbach · Die Stadt Mönchengladbach will den Konzern Galeria Karstadt Kaufhof zum Einlenken bewegen. Zeitgleich will sie aber auch neue Konzepte für die Zukunft der Rheydter Innenstadt entwickeln.

 Mönchengladbach könnte nach einer Schließung von Karstadt Fördermittel für Rheydt bekommen. 

Mönchengladbach könnte nach einer Schließung von Karstadt Fördermittel für Rheydt bekommen. 

Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)/Reichartz, Hans-Peter (hpr)

Während die Mitarbeiter von Kostenpflichtiger Inhalt Karstadt in Rheydt um den Erhalt der Filiale kämpfen gibt es weiter keine Mitteilung des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof über Einzelheiten zur angekündigten Schließung. Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners kündigte unterdessen ein zeitnahes Gespräch mit der Geschäftsleitung an. Dort wird er auch kundtun, was in einer Runde der von der Schließung betroffenen Städte bei NRW-Ministerin Ina Scharrenbach Tenor war: „Wir werden weiter kämpfen. Und das gilt auch für uns.“

Mönchengladbach stehe nun vor der Aufgabe, zukunftsfähige Konzepte für die Innenstädte zu entwickeln. Das Sofortprogramm der Landesregierung eröffne Entwicklungsmöglichkeiten „unterschiedlichster Art zur Belebung der Innenstädte. Wir schauen uns das Förderprogramm im Detail an, um zu entscheiden, welche Möglichkeiten für unsere Innenstädte am sinnvollsten sind“, kündigte Reiners an. Mit Fördergeld allein sei dem Problem aber nicht beizukommen. „Wir müssen ein kluges und tragfähiges Konzept entwickeln, und zwar mit allen Akteuren am Ort. Und da zähle ich vor allem auch die Vermieter und Immobilienbesitzer zu, die beim Thema Leerstand gefragt sind“, sagt Reiners. Ende Juli trifft sich im Rathaus Rheydt ein Kreis aus Planungspolitikern, Stadtspitze, Handel, Quartiersmanagement, Citymanagement und Kirchenvertretern zu einem Austausch, den Reiners angestoßen hat. Bürgermeister Ulrich Elsen (SPD) sagte am Samstag bei der zweiten Demonstrattion der Belegschaft: „Rheydt ist nicht tot. Wir sind im Aufbruch und planen für die Zukunft.“

Kostenpflichtiger Inhalt Dominik Kofent, Verdi-Bezirksgeschäftsführer, sagte unserer Redaktion: „Die Probleme der Stadt in der soziodemografischen Struktur sind kein Geheimnis, aber perspektivisch können wir die Kurve kriegen. Mönchengladbach mit seinen zwei Innenstädten hat einen großen Reiz. Die Tatsache, dass es schon gelungen ist, Standorte zu retten, stimmt mich optimistisch.“

Stationärer Einzelhandel ist für Reiners nicht das Einzige, was die Innenstadt beleben kann. Er verwies auf den Neubau des Studentenwohnheims durch die Kreisbau am Wilhelm-Schiffer-Ring, den geplanten Rathaus-Neubau am Markt und den Neubau des Rheydter Hauptbahnhofs durch die Entwicklungsgesellschaft EWMG. Dort soll die Polizeiwache einziehen. „Jetzt kommt es aber vor allem auch darauf an, dass weiter Impulse zur Lösung der Leerstandproblematik erfolgen, bei der alle gefragt sind“, sagte Reiners.

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