Wegen immer mehr Online-Bestellungen Stadt will Mikro-Depots für Paketlieferungen schaffen

Mönchengladbach · Fünf bis sechs solcher Depots sind laut WFMG möglich.

 Die Zahl der Pakete nimmt zu, und damit auch der Lieferverkehr.

Die Zahl der Pakete nimmt zu, und damit auch der Lieferverkehr.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Fahrradkuriere sollen künftig in Mönchengladbach die Online-Bestellungen für alle Paketdienstleister ausliefern können. Dadurch soll es wesentlich weniger innerstädtischen Verkehr durch die Logistiker wie etwa Kostenpflichtiger Inhalt DHL, Hermes, UPS und andere geben. Eine entsprechende Studie hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein auf der Immobilienmesse Expo Real in München vorgestellt. Jetzt soll es in die detaillierte Ausarbeitung gehen, wie Mikro-Depots in der Stadt eingerichtet werden können, über die die Lieferungen dann weiter verteilt werden. Darüber diskutiert an diesem Dienstag der Planungs- und Bauausschuss der Stadt. Schnellstmöglich soll ein konkretes Konzept für Mönchengladbach ausgearbeitet werden, „um dann in die konkrete Standort- und Betreibersuche einzusteigen“, wie Planungsdezernent Gregor Bonin betont.

Die Stadt will sich an der Finanzierung der Untersuchung mit 10.000 Euro beteiligen. Insgesamt werden 200.000 Euro dafür veranschlagt, wobei der Großteil (80 Prozent) vom Land gefördert wird. Den Rest tragen die IHK und die beteiligten Städte Mönchengladbach, Krefeld und Neuss. Die Förderung sei beantragt, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. Nun komme es darauf an, dass die Städte und Stadträte mitziehen und die Voraussetzungen für die Mikro-Depots schaffen.

Den Autoren der Studie, Christian Jacobi und Sebastian Stiehm von der Agiplan GmbH und David Rüdiger vom Fraunhofer-Institut für Logistik, zufolge, könnte ein Mikro-Depot mit 180 Quadratmetern Gebäudefläche pro Tag etwa 1400 Pakete mit zwölf Lastenfahrrädern in einem Umkreis von zwei bis drei Kilometern ausliefern. Immobilien, die die dafür notwendigen Voraussetzungen erfüllen, seien bereits identifiziert worden. Als Betreibermodell schlagen die Autoren die Städte oder Tochtergesellschaften vor. „Es ist von zentraler Bedeutung, dass der Betreiber neutral ist und somit allen Dienstleistern gleichermaßen Zugang und Nutzung des Depots ermöglicht“, sagt Sebastian Stiehm. Dafür seien Stadttöchter, möglicherweise in einem interkommunalen Verbund, ideal.

Wirtschaftsförderer Ulrich Schückhaus, der auch Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft EWMG ist, will das unterstützen: „Wir können uns fünf oder sechs Depots im gesamten Stadtgebiet vorstellen, aber zunächst müssen wir mit einem beginnen.“ Für ihn könnten auch neue Parkhäuser mit einer Nutzung als Mikro-Depots kombiniert werden.

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