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Corona-Auswirkungen Stadt verstärkt Kontaktsperre-Kontrollen

Mönchengladbach · 50 Mitarbeiter des Ordnungsamtes waren am Dienstag im Stadtgebiet unterwegs. Dabei wurden erste Verstöße gegen die neue Rechtsverordnung mit hohen Bußgeldern geahndet. Die Corona-Krise hat noch mehr Folgen.

 Mitarbeiter des Ordungsamts Ramona Mocken und Selim Uluyol kontrollieren, ob die Anordnungen der Rechtsverordnung eingehalten werden.

Mitarbeiter des Ordungsamts Ramona Mocken und Selim Uluyol kontrollieren, ob die Anordnungen der Rechtsverordnung eingehalten werden.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Die Stadt hat noch einmal die Mannschaft verstärkt, die seit Montag kontrolliert, ob die Anweisungen der Kontaktsperre eingehalten werden. Am Dienstag war ein 50-köpfiges Team dafür eingesetzt, also zehn Mitarbeiter mehr als am Vortag. Bei der Sanktionierung von Verstößen gegen die Rechtsverordnung wollen sie konsequent vorgehen, so teilte die Stadt mit. Wo nötig, würden auch Zwangsmittel eingesetzt. Jetzt ist dies auch möglich, denn seit Montagabend gibt es einen Straf- und Bußgeldkatalog.

Am Dienstag wurden erste Bußgeldverfahren gegen einen Gewerbebetrieb, der die Auflagen nicht erfüllt hat, eingeleitet. Das Gleiche gilt für mehrere Gruppen, die sich trotz des Kontaktverbotes im öffentlichen Raum aufgehalten hatten. Die Mitarbeiter von KOS und Ordnungsamt sind von 9 bis 24 Uhr unterwegs.

Harte Strafen bei Kontaktverbot-Verstößen Der Polizei war am Montagabend eine Gruppe von rund 20 Personen gemeldet worden, die sich im Rheydter Innenstadtbereich getroffen haben sollen. Als die Beamten eintrafen, hatte sich die Ansammlung bereits aufgelöst. Wäre die Gruppe erwischt worden, wäre das für jeden Einzelnen teuer geworden. Denn nach dem neuen „Straf- und Bußgeldkatalog zur Umsetzung des Kontaktverbots“ wird eine öffentliche Ansammlung von mehr als zehn Personen als Straftat gewertet, die mit einer Geldstrafe oder Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet wird. Treffen sich mehr als zwei Personen in der Öffentlichkeit, die nicht in einem Haushalt zusammenleben, sind 200 Euro pro Beteiligten fällig. Wer unerlaubt ein Krankenhaus besucht, muss ebenfalls 200 Euro zahlen. 5000 Euro Geldbuße sind für die unerlaubte Öffnung einer Diskothek angesetzt.

Bürgertelefon Sehr gefragt bei den Bürgern ist die Telefon-Hotline (02161 2554321) der Stadt. Zehn Leitungen sind geschaltet, mehr als 500 Anrufe gehen täglich ein. „Es wird pausenlos telefoniert“, sagte Stadtsprecher Wolfgang Speen. Auch wenn nur wenige Anrufer in der Warteschleife festgesessen hätten, sei man gerade dabei, die Kapazitäten noch einmal aufzustocken. Dafür müsse jedoch erst die nötige Infrastruktur geschaffen werden.

Benediktpreisverleihung verschoben Der Verein „Benediktpreis von Mönchengladbach“ hat den für 26. Mai 2020 geplanten Festakt zur Verleihung des Preises abgesagt. Grund ist die Corona-Epidemie. Die Preisverleihung an den Künstler und Initiator der Stolpersteine, Gunter Demnig, wird im Frühjahr 2021 nachgeholt. Die Laudatio sollte im Mai NRW-Ministerpräsident Armin Laschet halten. Der Benediktpreis von Mönchengladbach wird seit mehr als einem halben Jahrhundert vergeben und ist seit seiner Neuausrichtung 2013 neben dem Aachener Karlspreis und dem „Preis des Westfälischen Friedens“ in Münster der dritte Preis in Nordrhein-Westfalen mit landesweitem Anspruch und überregionaler Bedeutung. Er wird alle zwei Jahre in Mönchengladbach verliehen. Mit ihm werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, deren wertorientiertes Verhalten vor dem Hintergrund christlich-abendländischer Erfahrungen in besonderer Weise herausragt. Und die durch grundlegende Beiträge vor allem in den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Kultur Beispielhaftes für die Zukunft geleistet haben. Der Preis ist mit Urkunde, Plakette und einem Preisgeld von 5000 Euro dotiert. Er ist unabhängig von einem religiösen Bekenntnis und der Zugehörigkeit zu einer Partei.

Zu den Preisträgern zählten unter anderen Königin Silvia von Schweden, Kabarettist Konrad Beikircher und der frühere EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.

Corona-Statusbericht Am Dienstag (Stand: 14.30 Uhr) verzeichnete das Gesundheitsamt der Stadt zehn neue positive Nachweise auf das neuartige Coronavirus. Insgesamt ist die Zahl der seit dem 3. März nachgewiesenen Fälle auf 119 (Vortag: 109) gestiegen. Die Zahl der negativen Nachweise hat sich auf 754 (Vortag: 729) erhöht. 58 Laborergebnisse stehen derzeit noch aus. Aktuell befinden sich 381 Personen (Vortag: 348) in häuslicher Quarantäne. Die Zahl der genesenen Patienten ist auf insgesamt 17 (Vortag: 16) gestiegen.

Andrang bei Wertstoffhöfen Auf den Wertstoffhöfen Luisental und Heidgesberg hat die GEM in den vergangenen Tagen ein verstärktes Besucheraufkommen verzeichnet. Neben Grünschnitt wurde vermehrt Rest- und Sperrmüll angeliefert. Um sowohl die Anlieferer als auch die GEM-Mitarbeiter zu schützen, wird die Zufahrt auf die Wertstoffhöfe verändert: Durch das geltende Kontaktverbot sind die Mitarbeiter vor Ort gezwungen, nur noch eine begrenzte Zahl Anlieferer auf die Sammelstellen fahren zu lassen. So soll der derzeit gebotene Abstand zwischen den Anlieferern selbst sowie zwischen den Anlieferern und den Mitarbeitern gewahrt werden. Die GEM bittet um Verständnis, dass es dadurch zu längeren Wartezeiten vor und auf den Wertstoffhöfen kommen kann. Wer die Wertstoffhöfe besucht, sollte sich zudem gut vorbereiten: Abfälle sollten schon im Fahrzeug nach Abfallart sortiert haben, damit sie auf dem Wertstoffhof unkompliziert und schnell ausgeladen werden können, rät die GEM. Das verkürze die eigene Aufenthaltsdauer und Wartezeiten für andere.  

Corona-Hilfe Ältere, alleinstehende und auf Hilfe angewiesene Menschen trifft die Corona-Krise mit all ihren Begleitumständen besonders hart.

Gleichzeitig gibt es bereits zahlreiche Menschen und Organisationen, die über die privat organisierte Nachbarschaftshilfe hinaus Unterstützung anbieten: Dazu gehören spontan gebildete Facebookgruppen, Vereine und weitere Institutionen.

Damit Hilfesuchende und Helfende schnell zusammenfinden, bietet die Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Freiwilligenzentrum der Caritas und der Sozial-Holding jetzt Unterstützung an.

Ältere Menschen, die Hilfe beim Einkauf, bei Besorgungen oder andere Unterstützung benötigen, können sich an den Pflegestützpunkt des Fachbereichs Altenhilfe wenden. Er ist montags bis freitags von 8.30 bis 15 Uhr unter der Rufnummer 02161 25-6725 erreichbar. Die Hilfe kommt dann von der Sozial-Holding: Sozialpädagogische Fachkräften sowie Mitarbeitende im Freiwilligen Sozialen Dienst und Bundesfreiwillige, die ansonsten in städtischen Schulen und Kindergärten eingesetzt sind, haben sich freiwillig bereit erklärt, ältere Menschen zu unterstützen.

Darüber hinaus steht der Pflegestützpunkt natürlich auch für Beratungsgespräche zur Verfügung.

Wer über die privat organisierte Nachbarschaftshilfe hinaus Unterstützung anbieten möchte, kann sich ab sofort an das Freiwilligen Zentrum der Caritas wenden. Dort werden schon seit einiger Zeit Angebote von Freiwilligen, die ehrenamtlich und unentgeltlich helfen möchten, gebündelt. Das Freiwilligen Zentrum ist montags, mittwochs und freitags jeweils von 9 bis 14 Uhr unter der Rufnummer 02166 40207 oder per Mail an fwz-mg@caritas-mg.de erreichbar.

Den privaten Helferorganisationen steht das Freiwilligen Zentrum auch beratend zu allen Fragen rund ums Thema Ehrenamt zur Seite. Das FWZ versorgt sie gerne mit Informationen, die Sicherheit im Rahmen eines Bürgerschaftlichen Engagements geben. Hierzu zählt zum Beispiel der Versicherungsschutz.

Borussia-Fans helfen Die Gladbacher Fan-Initiative Nordkurve Aktiv hat für die Zeit der Corona-Krise die Aktion „Wir helfen“ gestartet. „Wir wollen die Menschen in unserer Heimatstadt unterstützen, vor allem die, die den Risikogruppen angehören. unterstützen. Jeder kann sich bei uns melden, sei es, wenn es um Einkäufe geht oder darum, Botengänge oder vieles mehr zu erledigen“, sagt Steven Mähler von Nordkurve aktiv. Dass sich alles an den gegebenen Vorschriften orientiert und entsprechende Schutzmaßnahmen bei direkten Kontakten gegeben sind, „ist logisch“, sagt Mähler. „Wir sind gut vorbereitet.“ Unter Mobilnummer 01525 9016464 oder per Mail an nordkurveaktiv@gmail.com kann Montag bis Samstag von 8 bis 18 Uhr Hilfe angefordert werden. „Unser Motto ist: Zusammen sind wir stärker als jeder Virus“, sagt Mähler.

Die Kulturküche hat angesichts des coronabedingten Ausfalls aller Küchenkulturevents eine virenfreie Wohnzimmeralternative der Küchenkultur ins Leben gerufen. Ab Mittwoch, 25. März, 19 Uhr, gibt es die #stayathome-Sessions. „Uns ist es wichtig, mit positiven News auf die Situation zu reagieren. Wir wollen ein Zeichen setzen, für die Kulturszene und fürs Zuhause-Bleiben“, sagt die Sprecherin der Kulturküche, Lara Valsamidis. Jeden Mittwoch bis Ende April, ab 19 Uhr, wird die Kulturküche bei Facebook live streamen und alle Interessierten mit den Sessions von lokalen und überregionalen Musikern versorgen. Am Mittwoch kommt die Musik von „Waking Up in Stereo“ zu den Küchenfreunden nach Hause.

Schuldnerberatung Die Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle der Freien Wohlfahrtsverbände teilt mit, dass die Beratungsstelle an der Odenkirchener Straße 14-16 für Publikumsverkehr bis auf Weiteres geschlossen ist. Die telefonische Erreichbarkeit wurde daher erweitert: unter 02166 254681 oder 02166 997718 sind die Beratungskräfte von 9 Uhr bis 13 Uhr erreichbar.Zusätzlich werden für den Nachmittag Telefontermine vereinbart. Die E-Mail-Adresse der Schuldnerberatungsstelle ist ost@schuldnerberatung-mg.de.

Saturn Der Technikhändler in Mönchengladbach hat bis auf Weiteres geschlossen. Online-Bestellungen sind weiter möglich. Kunden können in vielen Fällen Produkte online bestellen und bezahlen und dann montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr an einer speziell eingerichteten Abholstation abholen. Die Station ist an der Warenannahme Saturn an der Steinmetzstraße 18.

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